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Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Die Terranauten 098 - Duell der Träume

Titel: Die Terranauten 098 - Duell der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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mußte der angekündigte Organsegler sein.
    TerGorden entsann sich nur dunkel an den Saatmeister Lavily. Nur selten kam er nach Shondyke, dem Sitz und der Ausbildungszentrale der Saatmeisterei, die von Cloud und den Clon-Queens initiiert worden war.
    Noch immer nahm die Aktivierung des galaxisweiten Interkosmischen Anti-Entropie-Systems den Großteil seiner Zeit in Anspruch.
    Die Lange Reihe der Uralten war zu komplex, um binnen weniger Jahrzehnte vollständig aus dem jahrmillionenlangen Dornröschenschlaf geweckt zu werden.
    Vielleicht, dachte terGorden, vielleicht werde ich mein restliches Leben damit verbringen müssen.
    Doch jetzt beschäftigte ihn ein anderes Problem.
    Das Gesicht des Treibers verdunkelte sich.
    Die Parakletische Madonna …
    Cloud hatte ihm davon berichtet. Scanner Cloud, der sich jetzt irgendwo in den Weiten des Universums befand und mit all seiner Kraft daran arbeitete, die transgalaktischen Verbindungen des Weltraumstraßensystems zu vervollständigen.
    Auch Cloud hatte eine Aufgabe, die ihn ein Leben lang beschäftigen würde.
    Und das Leben eines Lenkers dauerte viel, viel länger als das eines normalen Menschen.
    Vor Jahrzehnten hatte ein Sheyatsche, der Pure Halvcwar, die Parakletische Madonna der Milchstraße nach langer Suche auf dem Planeten der Chai entdeckt.
    Die Mushni hatten sie in die Obhut der Varen Navtem bringen sollen, doch die Madonna war nie dort angelangt.
    Erneut war sie verschollen. Und schlimmer noch: Ihre subpsionische Schwingung, die für die Existenz des Lebens so unabdingbar war wie das Sonnenlicht, wie die Atemluft, war vor rund drei Jahren verstummt.
    Seitdem suchten nicht nur die Menschen fieberhaft nach ihr.
    Doch weder die Mushni, noch die Genessaner oder die Lenker hatten Erfolg gehabt.
    Die Madonna blieb verschwunden.
    Und viel Zeit blieb nicht mehr. Clouds Erkenntnisse und die Analyse der Mushni waren eindeutig. In spätestens zwei Jahren würden die ersten negativen Reaktionen auftreten.
    Und in nur fünf Jahren würde es in der Milchstraße ebenso aussehen wie in der Doppelgalaxis Codecyn.
    David schauderte unwillkürlich.
    Niemand geht nach Codecyn, dachte er bedrückt, das Risiko ist zu groß. Finster ist es in Codecyn. Und diese Finsternis ist nicht die normale Dunkelheit, nicht allein die Abwesenheit von Licht.
    Diese Finsternis ist eine Finsternis der Seele. Der Mangel an Liebe, an innerem Frieden verwandelt jedes Lebewesen in ein Ding. Man versteinert, ohne es zu bemerken.
    Billionen, Billiarden Geschöpfe existieren auf den ungezählten Planeten der Doppelgalaxis, doch der Verlust ihrer Madonna hat sie in taube Steine verwandelt.
    In Roboter, die von sinnlosen motorischen Impulsen angetrieben werden.
    Sie bewegen sich noch, aber sie leben nicht mehr. Sie besitzen nicht mehr das Bewußtsein des eigenen Seins. Sie sind wie der Staub, der zwischen den Sternen treibt. Und ärger noch, denn der Staub hat niemals gelebt.
    Wieder durchlief Vibrieren die Pflanzenfähre, als sie vom Netzwerk der PSI-Auren umdirigiert wurde und Sarym immer kleiner wurde, um dann ganz vom Raum verschluckt zu werden.
    David fragte sich: Haben wir die Kaiserkraft-Gefahr nur deshalb abgewehrt, um von einem Schicksal bedroht zu werden, das schlimmer ist als der Tod?
    Er dachte an den Organsegler.
    An die telepathische Botschaft des Saatmeisters.
    An den mysteriösen Fremden, der aus dem Nichts aufgetaucht war, nach einem langen Ritt auf der Schotenkapsel einer Kosmischen Spore.
    Ein seltsamer Zufall, sagte sich der Treiber. Ein unwahrscheinlicher Zufall, daß ausgerechnet diese eine Spore als erste den Organsegler angeflogen hat.
    Und was weiß der Fremde von der Parakletischen Madonna?
    Woher kommt er?
    Wer ist er?
    Ein telepathischer Impuls traf ihn. Lavily, der Saatmeister!
    Wir haben Sie in der Ortung, David, sagte die unhörbare Gedankenstimme. In wenigen Minuten sind Sie bei uns.
    Was ist mit dem Fremden? entgegnete terGorden. Haben Sie inzwischen mehr erfahren können?
    Nein. Er ist aus der Bewußtlosigkeit aufgewacht, doch er weigert sich, seinen Namen zu nennen. Und er wiederholt immer, daß er Sie sprechen muß. Nur Sie persönlich. Nur Ihnen will er seine Informationen mitteilen. Wir haben versucht, telepathisch etwas aus ihm herauszubekommen, aber er ist immunisiert.
    Lavily zögerte.
    Dann fuhr er fort: Er ist ein seltsamer Mann. Seine Nähe flößt uns allen Unbehagen ein. Und sein Raumanzug … Ein altmodisches Modell. Plump, fast primitiv. Ohne jede

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