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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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stattgefunden hat. Einen Planeten, der neben Sarym ein Symbol der Hoffnung darstellt.« Er zögerte kurz und blickte seine Besucherin an. »Ich werde den Keim des Untergangs auf der Erde pflanzen.«
    Für einen Augenblick wirkte die Frau konsterniert. »Warum?« fragte sie dann. »Die Erde stellt das dar, was Sie erstreben.«
    »Unterbrechen Sie mich nicht.« Er seufzte. »Es wird den Anschein haben, daß die Technowelten diesen Anschlag auf die neue Erde verübt haben. Zusammen mit den zurückliegenden Sabotageaktionen, die von Ihnen und auch von anderer Seite ausgeführt worden sind und den Vorhaben, die Sie auf Nebbia geplant haben, wird das zu einem Scheitern der Konferenz führen. Treiber, Terranauten und Biotechniker werden den vernichtenden Bioangriff auf die Erde und ihre Ökologie mit einer genetischen Gegenoffensive beantworten. Sie werden beginnen, andere Welten – insbesondere Technowelten – mit den Veränderungssporen zu infizieren, die eine Synthese zwischen pflanzlichem und carnivorem Leben hervorrufen. Das ist genau das, was die Technowelten fürchten und was sie überhaupt an den Verhandlungstisch gebracht hat. Gegen die Sporen gibt es keine wirksame Verteidigung. Nur ausgebildete Biotechniker können die eingeleiteten Veränderungen im Frühstadium rückgängig machen. Die Technowelten verfügen nicht über solche Biotechniker.«
    Sie nickte. »Ich verstehe.« Und ihre Gedanken rasten. »Die Empörung über den Angriff auf die Erde wird alle Grünen Planeten erfassen. Auch die, die bisher noch über keine Variökologie verfügen, aber mit dem Neuen sympathisieren. Es wird zu einem Maschinensturm kommen.« Der Grüne Phönix lächelte. »Das ist Ihre Chance. In diesem Stadium treten Sie auf den Plan. Sie verfügen über eine große Flotte, ausreichend Misteln und ein genügendes industrielles Potential. Sie, meine Liebe, werden die Schutzmacht aller Technowelten, die sich von der Grünen Invasion bedroht sehen.«
    Sie nickt wieder. Die Entwicklung lag klar auf der Hand. Und der Phönix hatte etwas angesprochen, mit dem sich ihre Logistiker schon seit langem beschäftigten. Natürlich mußten alle möglichen Alternativitäten erst noch mit einem Computerszenario simuliert und durchgerechnet werden, aber sie zweifelte nicht an einem Erfolg dieses Vorhabens, wenn die Voraussetzungen stimmten. Da war ein anderer Punkt, der sie beschäftigte. Sie beugte sich vor und sah den Phönix an.
    »Und Sie? Was haben Sie davon?«
    Er lächelte, und dennoch blieb sein Gesicht kalt. Eine Zeitlang antwortete er nicht, dann sagte er:
    »Ich? Nichts. Noch nicht jedenfalls. Es wird allen meinen Jüngern die Verderblichkeit der Technik deutlich vor Augen führen. Und ebenso die Blasphemie der Treiberthese über Nichteinmischung. Ich werde stärker sein als je zuvor. Neue Helfer werden zu mir stoßen, selbst aus den Reihen der Terranauten.« Er hob die Arme. »Die Welt muß erst zerstört werden, bevor man eine neue aus der Asche der Vergangenheit erschaffen kann.«
    »Der Phönix«, sagte sie. »Ich kenne die Legende.«
    »Ich verlange einen Gegendienst«, sagte der Mann. »Ich werde Ihnen neue Macht geben. Dafür verlange ich jedes PSI-Talent, das auf einer ihrer Welten entdeckt wird.«
    »Ich brauche selbst Treiber«, schränkte sie ein.
    »Richtig. Aber nur so viele, wie zur Aufrechterhaltung der Schiffsverbindungen notwendig sind. Die anderen verlange ich.«
    »Und wer garantiert mir, daß nicht auch die von mir kontrollierten Planeten mit Sporen infiziert werde?«
    »Niemand weiß, daß Sie überhaupt noch leben. Niemand kennt die galaktische Position ihres Einflußbereiches. Nur ich. Und die, mit denen Sie in Kontakt gekommen sind, können die Informationen nicht mehr weitergeben. Ich denke da nur an Lyseiton. Außerdem befinden sich unter meinen Anhängern auch einige vollausgebildete Biotechniker. Sie sehen also, ich bin auf alles vorbereitet.«
    Sie erhob sich. »Gut. Ich bin einverstanden und werde alles in die Wege leiten. Wann brechen Sie zur Erde auf?«
    »In wenigen Tagen. Wenn ich meine Meditation beendet habe.« Er lächelte. »Ich muß meine Jünger von Lyseiton zurückrufen und ihnen eine neue Botschaft der Uralten übermitteln.«
    »Ich verstehe.« Sie überlegte. »Eine Frage noch. Wie wollen Sie die Variökologie der Erde zerstören? Und wie wollen Sie verhindern, daß man die Zerstörung mit Ihnen in einen Zusammenhang bringt?«
    »Grün gegen Grün«, sagte er leise. Er erhob sich ebenfalls.

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