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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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diesen Umständen nicht an der Glaubwürdigkeit des Verhandlungswillens der irdischen Delegation gezweifelt werden muß …«
    »Unerhört!«
    »Er hat recht …«
    »Vor wenigen Augenblicken«, sagte Asen-Ger langsam, und der Aufruhr legte sich wieder, »haben wir einen verstorbenen Nebbianer geehrt. Dieser Nebbianer war der Steuerer des Luftbootes, das uns«, er deutete auf Piter VanLoren, Narda und Nayala, »hierher zum Tagungsort brachte. Er ist keines natürlichen Todes gestorben, sondern einem heimtückischen Mordanschlag zum Opfer gefallen. Ihm wurde eine Droge mit Langzeitwirkung verabreicht. Sie wirkte tödlich. Das Luftboot selbst war defekt. Es ist wahr, wir haben eine Bestimmung der Geschäftsordnung verletzt, aber nur, um unser Leben zu retten. Andernfalls«, er lächelte ironisch, »wäre die irdische Delegation leider außerstande, an dieser Konferenz teilzunehmen.«
    »Lüge!« rief Abritten. »Eine Terranautenlüge. Sie haben in der Vergangenheit bereits mehrmals bewiesen, daß man Ihnen nicht trauen kann!« Für einen Moment herrschte gespannte Erwartung. Piter VanLoren erhob sich.
    »Offenbar«, sagte er langsam, »hat sich bei Ihnen immer noch nichts geändert, verehrter Abritten. Ich habe eigentlich vermutet, daß die Manags die vergangenen fünf Jahre dazu benutzt haben, dazuzulernen und sich etwas Vernunft anzueignen, aber ich sehe nun, daß alle diesbezüglichen Hoffnung Illusionen waren. Sie gehören einer überlebten Vergangenheit an, verehrter Pervot Abritten. Und Sie haben nicht einmal begriffen, daß Ihre Zeit abgelaufen ist.«
    »Was soll das heißen? Eine Drohung?«
    Piter VanLoren lächelte kühl. »Eine Drohung? Nein, natürlich nicht. Wir sind nicht hierhergekommen, um Ihnen zu drohen. Ich sage nur, daß Sie nicht begreifen. Offenbar ist Ihr vermutlich rudimentär ausgebildetes Hirn dazu nicht in der Lage. Wer hat die Menschheit an den Rand des Abgrunds gebracht? Das Konzil der Konzerne. Und wer hat die Katastrophe abgewendet? Die Terranauten. Offenbar ist Ihnen entgangen, verehrter Abritten, daß die Terranauten damals auch Ihr Leben gerettet haben. Und Sie behaupten ernsthaft, unserem Wort könne man nicht trauen.«
    Pervot Abritten lief rot an, wurde aber von Jun Draften unterbrochen, kaum hatte er zu einer Erwiderung angesetzt. Narda warf Piter ein belohnendes Lächeln zu. Der Biotechniker blickte verlegen und erfreut zugleich zur Seite.
    »Ich glaube«, sagte der Nebbianer, »es hat keinen Sinn, die Konferenz auf diese Weise zu führen. Wir sind hier, um einen Weg zu finden, wie man friedlich zusammenleben kann, und nicht, um gegenseitige Vorwürfe und Beleidigungen zu hören. Im übrigen«, er blickte von einem zum anderen, »kann ich die Erklärung der irdischen Delegation nur bestätigen. Ich verurteile hiermit den Einsatz psionischer Energie, erkenne aber gleichzeitig die Notwendigkeit an.«
    »Ich stimme dem Vorsitzenden zu«, sagte der Vertreter eines unabhängigen Technoplaneten. Es war ein Mann in mittleren Jahren. Sein Name war Gerrot Varen. »Wir kennen Welten, die in den letzten Jahren von Kosmischen Sporen befallen und entvölkert wurden.«
    »Hört, hört!«
    »Aber wir kennen auch Welten, auf denen PSI-Talente umgebracht wurden, weil man sie für potentielle Gefahrenherde hielt.« Stille. »Es hat keinen Sinn, sich nun gegenseitig Verfehlungen und Vertrauensbrüche vorzuwerfen. Wir sind in der Tat hier zusammengekommen, um den Weg zum Miteinander zu beschreiten, Angst abzubauen, die einen Krieg heraufbeschwören konnte, und Vertrauen zu schaffen.«
    Eine erstaunlich vernünftige Ansicht, dachte Asen-Ger. Wieder verspürte er das Prickeln am Nacken. Vielleicht nur eine Nachwirkung des Fastabsturzes in den giftigen Wolkenozean Nebbias.
    Ein junger Mann in einem weißen Gewand mit dem Phönixsymbol erhob sich.
    »Sehr richtig«, kommentierte er. Seine Stimme war dunkel. »Ein Sternenfrieden, der eine ungestörte Entwicklung des Wahren Lebens ermöglicht.« Er hob die Arme. »Doch uns allen muß klar sein, daß sich die Prophezeiung des Grünen Phönix eines Tages bewahrheiten wird: Das Wahre Leben wird sich ausbreiten und den Platz einnehmen, der ihm gebührt. Es wird der Tag kommen, an dem alle Menschen dem Moloch Technik endgültig entsagen und den Stellenwert der Pflanzen begreifen.« Der Phönixjünger ließ sich wieder in seinen Sessel sinken. Pervot Abritten sprang auf, das fleischige Gesicht gerötet.
    »Jetzt haben Sie es alle gehört!« rief er. »Das ist es,

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