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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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dem Grünen Phönix kommen.« Er fluchte. »Ausgerechnet jetzt, zu Beginn der Friedenskonferenz.«
    Jana nickte langsam, als sie begriff.
    »Die Technoabgesandten werden an den guten Absichten unserer Verhandlungsdelegation zweifeln.«
    »Es sei denn«, fügte Claude Farrell hinzu, »wir machen den hiesigen Botschaftern deutlich, daß die Absichten und Anschauungen des Phönix nicht die unsrigen sind.«
    »Und damit«, sagte Llewellyn dumpf, »machen wir uns den Phönix zum Feind.« Seine dunklen Vorahnungen verstärkten sich. Zusammen mit Claude Farrell und Jana verließ er sein Büro, um die notwendigen Vorbereitungen für den Empfang eines so einflußreichen Mannes zu treffen, wie es der Grüne Phönix war.
     
    *
     
    Die Lichthäuser Nebbias bestanden aus Hellmarmor. Die Innenwände waren mit Bildnissen geschmückt, die aus der ersten Anpassungsperiode der Siedler stammten. Bilder, geschaffen von Künstlern, von starker und manchmal eigenartiger Ausdruckskraft. Aus dem Kampf gegen Nebbia, so berichteten sie, war eine Anpassung geworden. Und die hatte schließlich zum Erfolg – zum Überleben – geführt.
    Es war ein Symbol, wie Asen-Ger fand.
    Nicht das Gegeneinander konnte zum Erfolg führen – für welche Seite auch immer –, sondern nur das Miteinander. Er blickte sich um.
    An dem langen Tisch, der ebenfalls aus Hellmarmor bestand und eine angenehme Wärme ausstrahlte, waren die Abgesandten der verschiedenen Welten zusammengekommen. Alte Bekannte waren darunter, aber auch Gesichter, die er nie zuvor gesehen hatte. Duryea Ankrum und Mandorla als Vertreter und Sprecher Saryms; Artis Runan, Jermal Gerth und Clarissa Ruven als Gesandte der Grünen Föderation, die zwölf Planeten im Innensektor umfaßte; Raul Pagann und Pervot Abritten als Vertreter eines lockeren Planetenbundes, auf dessen Welten die Macht der Manags und Konzerne noch nicht gebrochen war. Andere Gesichter, andere Namen.
    Stimmengewirr. Mißtrauische Blicke, hinter einem Lächeln verborgen. Papiere raschelten und wurden weitergereicht.
    Der Nebbianer am Kopf des Tisches erhob sich. Langsam kehrte Stille ein.
    »Mein Name ist Jun Draften«, sagte der Mann mit dünner, heller Stimme. Sein Gesicht war faltig, der Rücken gebeugt. Er mußte uralt sein. »Ich bin der gewählte Vertreter der Atemoase Ruhige Wolken. Gemäß der ausgehandelten Geschäftsordnung dieser Konferenz übernehme ich den Vorsitz der Tagung.« Er schwieg für einige Sekunden. Niemand widersprach seinen Worten. Dann fuhr Jun Draften fort:
    »Ein Nebbianer ist gestorben. Ich bitte Sie, verehrte Tagungsteilnehmer, seiner zu gedenken.«
    Köpfe wurden geneigt. Asen-Ger spürte ein sanftes Kribbeln irgendwo am Nacken. Stille herrschte. Narda an Asen-Gers Seite bewegte sich unruhig.
    Der Nebbianer räusperte sich. »Wir alle wollen hoffen«, sagte er leise, »daß es bei diesem einen Zwischenfall bleibt. Diese Tagung soll dem Frieden dienen. Bitte denken Sie immer daran. Die Welt, in der wir heute leben, hält genug Probleme bereit. Einen Krieg kann sich niemand von uns wirklich leisten.«
    Eine Hand kam in die Höhe. Draften nickte, und Pervot Abritten erhob sich. Es war ein dicklicher, kleiner Mann mit funkelnden, wasserblauen Augen. Er trug eine einteilige Kombination, mit Diamantenstaub besetzt. Ringe schmückten seine dicken Finger, und in seiner Stirn befand sich ein Blaßsaphir. Er war zur Schau gestellter Reichtum. Das Symbol auf dem Brustteil seiner Kombination wies ihn als Manag von Interstellar Wood & Furniture aus, einem Konzern, der einst auch dem Konzil auf der Erde angehört hatte.
    »Widerlich«, flüsterte Narda Asen-Ger zu.
    »Ich bitte Sie, geehrter Vorsitzender«, begann Pervot Abritten, »eine Verletzung der Konferenzbedingungen zu verurteilen.« Er lächelte dünn und blickte die Delegationsmitglieder der Erde der Reihe nach an. »Wir haben ausdrücklich vereinbart, auf Nebbia keine PSI-Kräfte einzusetzen. Die Detektoren, die mein verehrter Kollege Raul Pagann und ich umsichtigerweise mit uns gebracht haben, haben eine Freisetzung psionischer Kraft registriert. Sollte die Tagung Wert darauf legen, so bin ich in der Lage, den Beweis für diese Behauptung jederzeit anzutreten.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« Nardas Stimme war eiskalt.
    Abritten lächelte noch immer. »Ich will damit sagen, daß Sie die Geschäftsordnung bereits vor Beginn der Konferenz vorsätzlich verletzt haben. Ich frage mich«, er breitete die Arme aus und sah in die Runde, »ob unter

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