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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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den Konferenzraum und brachten den Leichnam fort. Die Konferenz wurde für einige Stunden vertagt, und die Abgesandten der verschiedenen Welten suchten entweder ihre Unterkünfte auf oder trafen sich zu kleinen Diskussionsgruppen.
    »Der zweite Anschlag«, sagte Piter VanLoren leise, als sie die Treppen in die unteren Etagen des Lichthauses hinabstiegen, an in den Marmor gehauenen Bildnissen und Skulpturen vorbei. An Ausstellungsstücken, die rund zweihundert Jahre alt waren und aus der Zeit der ersten Anpassungsepoche stammten.
    »Der zweite Anschlag, der das Vertrauen in unseren Verhandlungswillen untergräbt.« Narda blieb stehen und wandte sich um. Schritte näherten sich, und kurz darauf stießen Duryea Ankrum und Mandorla zu ihnen. Mandorla lächelte. Ihr Gesicht war so grün wie das Duryeas. Die ehemalige Queen der Grauen Garden lebte nun schon seit einigen Jahren auf Sarym.
    »Wir haben Schwierigkeiten«, sagte sie.
    »Allerdings.« Narda nickte. Schweigend schritten sie weiter und erreichten schließlich die Unterkünfte, die die Nebbianer der irdischen Delegation zur Verfügung gestellt hatten. Spartanisch eingerichtete Zimmer. Man war nicht hierhergekommen, um es sich gutgehen zu lassen, sondern zu verhandeln und einen dauerhaften, stabilen Frieden zu schaffen.
    »Das Ziel ist klar«, sagte Asen-Ger nachdenklich, nachdem er in einem der Sessel Platz genommen hatte und an seinem Hellkaffee nippte. »Jemand versucht, den Erfolg dieser Konferenz zu verhindern.«
    »Eins ist wirklich merkwürdig.« Nayala sah auf und warf ihr langes schwarzes Haar zurück. »Ich habe es gespürt.«
    »Was?«
    »Die Freisetzung psionischer Energie. Ich bin mir ganz sicher. Der Mann ist wirklich durch einen mentalen Schock ermordet worden. Die Untersuchung wird das bestätigen. Und wir haben keine Möglichkeit, unsere Unschuld zu beweisen.«
    »Ich verstehe.« Die Psychomechanikerin Duryea Ankrum nickte langsam. »PSI-begabte Konferenzteilnehmer finden sich nur unter den Vertretern der Biowelten.«
    »Genau. Es liegt auf der Hand: Die Untersuchung wird aufzeigen, daß jemand von MMS für den Anschlag verantwortlich war.«
    Eine Zeitlang schwiegen sie und dachten nach.
    »Eigentlich«, sagte Piter VanLoren dann, »haben wir nur eine Möglichkeit. Wir müssen den verborgenen Attentäter ausfindig machen, entlarven und so unschädlich machen. Nur so können wir unsere Unschuld beweisen.«
    »Und dazu wiederum müßten wir PSI einsetzen.« Nayala schüttelte den Kopf. »Das können wir uns nicht leisten. Ihr habt es doch alle gehört. Dieser widerliche Abritten verfügt über Detektoren. Er hat es offen zugegeben. Und er schweigt bestimmt nicht, wenn er eine weitere psionische Aktivität anmißt.«
    »Ein Mordanschlag mit PSI.« Duryea Ankrum überlegte angestrengt. »Wir sind uns einig, daß es von uns niemand war. Und wenn wir davon ausgehen, daß von den Vertretern der technisch orientierten Planeten niemand psionisch begabt ist, bleibt nur noch einer übrig …«
    Narda schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn und sprang auf.
    »Natürlich. Wieso habe ich nicht schon eher daran gedacht. Nur einer kommt in Frage: der Phönixjünger.« Sie warf sich eine Jacke über. »Kommt. Ich habe keine Lust abzuwarten, bis uns die Untersuchungskommission Schwierigkeiten macht. Statten wir diesem komischen Phönixjünger einen Besuch ab. Vielleicht können wir so beweisen, daß wir nichts mit dem Tod des Technovertreters zu tun haben.«
     
    *
     
    Erde, 4. Februar 2510
     
    »Wir haben sie verloren«, sagte einer der Djen mit seiner lautlosen Stimme. Die beiden anderen analysierten und sondierten weiter. Es war sinnlos.
    Unter dem Organsegler – ebenfalls eine Tochterkalbung Suslats – zogen die endlosen grünen Wälder der Erde dahin. Die Variökologie, nur ein Schatten des Glanzes, der die erste Welt mit Leben erfüllt hatte.
    Die Mentalsignale Merina DeNeuvens waren unauffindbar.
    »Wir haben einen Fehler gemacht.«
    »Nein«, widersprach eine lautlose Stimme. »Keinen Fehler. Wir hatten sie bereits in unserer Gewalt. Etwas hat sie wieder von uns getrennt.«
    Der Segler glitt nun tiefer und berührte fast die Blätter und Zweige der obersten Vegetationszone.
    »Gut.« Eine Akzeptierung der Situation. »Uns bleibt keine andere Wahl. Gehen wir hinunter und beginnen wir mit der Suche.«
    Der Organsegler schwebte einer Lichtung entgegen. Einer der Djen richtete sich ruckartig auf. Seine Augen waren die eines Menschen. Nur manipulierte

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