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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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vertrauen?
    »Wo bin ich?« fragte sie.
    Curn blickte sie verwundert an. »Auf der Erde natürlich.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und wich dem Blick des Phönixjüngers aus. »So meine ich das nicht. Wie weit ist es bis zum Heiligen Tal Yggdrasils und Ultima Thule?«
    »Ah.« Curn nickte. »Das meinst du.« Er überlegte eine Zeitlang, und einer der anderen antwortete an seiner Stelle: »Ich schätze, das dürften so etwa viertausend Kilometer sein.«
    »Viertausend?« Merina war wie vor den Kopf geschlagen.
    »Oder etwas mehr, ja. Warum? Warst du auf dem Weg zur PSI-Akademie in Ultima Thule?«
    Sie hatte keine andere Wahl. Sie mußte das Risiko eingehen; sie hatte einfach nicht genug Zeit.
    »Ich muß euch alle warnen«, stieß sie hervor. »Die Erde ist in großer Gefahr. Darum bin ich hierhergekommen. Und ich bin abgestürzt, weil ich von Verfolgern angegriffen wurde.«
    Curn runzelte die Stirn.
    »Verfolger? Und was für eine Gefahr?«
    »Ein Anschlag auf die Variökologie, von dem ich durch Zufall erfuhr. Ein Sporenangriff. Und es bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Der andere Phönixjünger erstarrte. »Ich habe es geahnt. Die technisch orientierten Planeten.« Er warf die Arme empor. »Das Geschwür der Technik will sich auch auf diese Welt ausbreiten. Es …«
    »Nein«, unterbrach ihn Merina. »Der Anschlag wird nicht von den Technowelten durchgeführt.«
    Er sah sie verwirrt an. »Aber von wem dann, meine Schwester?«
    »Vom Grünen Phönix!«
    Für einen Augenblick herrschte Stille, dann begann der Phönixjünger hysterisch zu lachen. Curn lächelte unsicher. Und die anderen sahen sich betreten an.
    »Vom Grünen Phönix sagst du?« Der Jünger warf ihr einen verweisenden Blick zu. »Du hast viel erlebt und warst dem Tode nahe. Sicher bist du noch nicht ganz wiederhergestellt. Doch das«, seine Stimme wurde schärfer, »ist keine Entschuldigung für eine derartige Blasphemie. Du solltest dir besser überlegen, was du sagt. Dies hier«, eine in die Runde deutende Geste, »ist das, was wir uns alle wünschen. Und eines Tages werden wir zusammen mit dem Phönix die Grüne Invasion zu den Sternen tragen. Dann ist die Zeit der Reformation gekommen. Und du behauptest allen Ernstes, der Phönix wolle zerstören, wofür wir alle kämpfen.«
    Trotz wallte in Merina empor. »Es ist genauso, wie ich sage.« Sie schilderte die Unterhaltung zwischen dem Grünen Phönix und Chan de Nouille. Sie berichtete von dem heimtückischen Plan, der einen Krieg zwischen Bio- und Technowelten verursachen sollte. Sie ließ kein Detail aus, und als sie fertig war, sank sie erschöpft zurück.
    »Er hat mir Gedankenmörder hinterhergeschickt«, fügte sie leise hinzu. »Sie haben mich fast erwischt, und nur ein Ausbruch der Kalten Starre hat mich gerettet.«
    »Der Grüne Phönix«, intonierte der Jünger, »schützt das Leben. Er trachtete nicht nach Zerstörung.« Er trat näher und sah sie finster an. »Ich habe dein Leben gerettet. Aber ich frage mich jetzt, ob ich damit nicht Schuld auf mich geladen habe. Du pflanzt Mißtrauen. Du bist eine Blasphemikerin. Irgendwann wird dich die gerechte Strafe dafür treffen.« Er wandte sich um und schritt davon, stolz, hoch aufgerichtet.
    Stille.
    Curn Sheshona räusperte sich. »Nun«, begann er, »vielleicht solltest du noch ein wenig schlafen. Sicher fühlst du dich nicht wohl, und …«
    »Ich habe keine Zeit mehr!« rief Merina schrill. »Was ich gesagt habe, entspricht der Wahrheit. Ich müßt meine Warnung an die zuständigen Stellen weitergeben. Die Erde muß sich auf den Sporenangriff vorbereiten. Es ist der Atem des Grünen Phönix, der die Gefahr bringt. Sein Besuch auf der Erde muß unter allen Umständen verhindert werden.«
    »Den zuständigen Stellen?« Er blickte sie verwirrt an. »Es gibt keine zuständigen Stellen.«
    Llewellyn …
    »Die Regierung. Die Terranauten …«
    »Es gibt keine Regierung. Es gibt nur die Clangemeinschaften. Natürlich«, er nickte, aber in seinen Augen schimmerte Mitleid, »wir können deine Warnung weitergeben. An den nächsten Clan. Und der gibt sie wieder weiter. Aber …«
    »Zu langsam«, seufzte sie. Enttäuschung machte sich in ihr breit. »Viel zu langsam.« Sie hatte die Erde erreicht. Nur um festzustellen, daß sie nichts ausrichten konnte?
    Llewellyn …
    »Ich muß nach Ultima Thule. Ich muß die Terranauten warnen. Wenn die Variökologie der Erde zerstört wird …«
    »Merina.« Bittend, tadelnd. »Nichts kann die neue Erde

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