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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Empfang, Llewellyn. Wir kennen uns zwar nicht persönlich, aber ich habe schon viel von Ihnen gehört. Sie sind ein Terranaut der ersten Stunde. Und Sie waren maßgeblich an der Umgestaltung der Erde beteiligt.«
    Llewellyn schlug ein. Als er die Haut des Phönix berührte, verspürte er ein seltsames Kribbeln im Nacken. Der Phönix sah sich um und atmete einige Male tief durch. »Eine herrliche Welt. Saubere Luft, keine Industrieabgase. Sie haben das erreicht, wovon draußen die Welten träumen.« Er hob die Arme und rief: »Ich bin der Grüne Phönix. Hört meine Worte, ihr Glücklichen, die ihr mit dem Grün lebt. Es wird der Tag kommen, da wird dieses ganze Universum befriedet sein. Es wird der Tag kommen, da alle Welten und alles carnivore Leben sich mit dem pflanzlichen Lebensstrang vereinigten. Dann wird der zweite Kosmos wie der erste sein: voller Harmonie und Eintracht.«
    Jubel.
    Der Phönix winkte.
    »Kommen Sie«, sagte Llewellyn 709. »Ich glaube, wir haben eine Menge zu besprechen.«
     
    *
     
    Je länger Llewellyn 709 dem Grünen Phönix gegenübersaß, desto unbehaglicher fühlte er sich. Diese schwarzen, glänzenden Augen … sie waren wie zwei Sondierungsmechanismen, die bis tief in sein Innerstes hinabblicken konnten.
    Ein wirklich sonderbarer Mann, dachte er. Niemand kennt seinen Namen. Niemand weiß, woher er gekommen ist.
    Der Mann aus dem Nichts …
    Und er verfügte über den gewaltigsten Organsegler, der jemals gesehen worden war. Dieser Organsegler war nicht in den Brutkammern auf Sarym oder der neuen Erde entstanden.
    Was war der Grüne Phönix wirklich?
    Er sprach eine halbe Stunde. Die eindringliche Stimme war mal leise, kaum mehr als ein Flüstern, dann erhob er sie, und den Worten war eine fast suggestive Wirkung zu eigen. Ein PSI-Riese, dachte der Riemenmann. Es muß ein PSI-Gigant sein, eins der mächtigsten PSI-Talente überhaupt, vielleicht noch stärker als David terGorden nach der Absorption des Konnexkristalls.
    »Die Zeit ist gekommen«, schloß der Grüne Phönix, und der Glanz in seinen Augen schien sich noch weiter zu verstärken. »Die Lage auf Sarym und der Erde hat sich konsolidiert. Da draußen aber …dort herrscht das Chaos. Ich habe es gesehen, mit eigenen Augen. Wir waren in der Außenzone, um auch dort der grünen Botschaft Gehör zu verschaffen. Das Elend ist schier unvorstellbar. Industrieplaneten überfallen mit notdürftig reparierten Raumschiffen und psychisch vergewaltigten Treibern in ihren Diensten andere Welten, die über wertvolle Rohstoffe verfügen. Tagtäglich sterben dort Tausende von Menschen.«
    Claude Farrell nickte langsam, und Llewellyn sagte: »Wir kennen das Problem. Wir brauchen weitere Treiber und noch mehr Misteln. Und wir brauchen ein Abkommen, das Vertrauen schafft.«
    Eine Zeitlang herrschte Schweigen. Dann beugte sich der Grüne Phönix vor und sagte langsam: »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Ist die Erde zu einer harmonischen Welt geworden, weil mit dem Konzil ein Abkommen geschlossen wurde? Nein. Die Kosmischen Sporen sind aufgetaucht und haben die Grüne Invasion gebracht. Und genau das ist heute unsere Aufgabe, Llewellyn. Wir müssen das Wahre Leben weitertragen zu anderen Sternen und anderen Welten. Nur dadurch werden wir unserer Verantwortung gerecht.«
    Jana warf dem Riemenmann einen kurzen Blick zu. Llewellyn dachte: Ich habe es geahnt. Genau das habe ich geahnt …
    Er erhob sich und trat an das breite Fenster. Ultima Thule breitete sich vor seinen Blicken aus. Am Stadtrand das Grün der Variökologie. Ein heller, warmer Tag.
    »Sie kennen die Situation«, sagte er und wägte seine Worte vorsichtig ab. »Sie kennen sicher auch die Angst aller technisch orientierten Planeten. Sie haben Angst, wir auf der Erde oder die Freunde von Sarym könnten uns genau zu dem entschließen, was Sie vorschlagen: eine gewaltsame grüne Reformation. Ganz zu schweigen davon, daß wir dazu zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar nicht in der Lage sind – die Veränderungssporen müssen auf das Planetenbiotop jeder zu reformierenden Welt justiert werden, wenn wir kein tödliches Chaos heraufbeschwören wollen …« Er zögerte kurz. »Die Technowelten bereiten sich zur Zeit genau auf diese Möglichkeit vor. Die Gen- und Bioforschungen stehen dort nicht still. Wenn wir die Grüne Invasion bringen, schaffen wir damit einen Krieg, das ist sicher. Die Technowelten werden zurückschlagen, mit allen ihren dazu zur Verfügung stehenden Mitteln. Und ein Krieg

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