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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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lächelte verbindlich. »Sie haben eine sehr eigenartige Art, Beweise zu führen. Jetzt verstehe ich auch, warum das Konzil der Konzerne ständig logistische Probleme hatte.«
    »Stecken Sie die Waffe fort!« verlangte Jun Draften. »Sie befinden sich auf nebbianischem Hoheitsgebiet.«
    Abritten zögerte kurz und verstaute die Waffe dann. »Ich plädiere für einen sofortigen Abbruch der Konferenz.« Er breitete die Arme aus. »Unser aller Leben ist in Gefahr, wenn wir weiterverhandeln. Drei Tote hat es bereits gegeben.«
    »Was haben Sie dazu zu sagen?« fragte Gerrot Varen leise und blickte Asen-Ger an.
    »Wir haben weder mit diesem noch mit den beiden anderen Anschlägen etwas zu tun«, entgegnete Asen-Ger. Er zögerte kurz. »Der Mordanschlag auf den Technovertreter … uns war klar, daß er mit PSI ausgeführt wurde, denn wir spürten den Einsatz von psionischer Kraft. Da wir nicht dafür verantwortlich waren, mußte das Attentat von einem anderen PSI-Begabten durchgeführt worden sein.« Er deutete auf die Leiche, die nun von zwei Nebbianern fortgebracht wurde. Ein anderer war damit beschäftigt, möglicherweise vorhandene Spuren, die auf den Täter hinweisen mochten, zu sichern. »Der Phönixjünger war außer uns der einzige andere PSI-Begabte. Wir hatten die Absicht, uns mit ihm zu unterhalten.«
    »Offenbar«, höhnte Abritten, »enden Ihre Gespräche des öfteren tödlich für Ihre Kommunikationspartner.«
    »Reden Sie keinen Unsinn!« kommentierte Asen-Ger scharf. »Sie machen sich lächerlich.«
    »Ich mache mich lieber lächerlich, als daß ich sterbe.«
    »Warum«, fragte Narda, »hätten wir die Absicht haben sollen, den Phönixjünger umzubringen?«
    »Es liegt auf der Hand.« Abritten schnaufte. »Um so Ihre Verantwortung für den Tod des Technos zu vertuschen. Wahrscheinlich befürchteten Sie, der Phönixjünger könnte erkannt haben, daß Sie den Mordanschlag ausübten.«
    Gerrot Varen räusperte sich. »Um ganz ehrlich zu sein«, sagte er mit seiner ruhigen, gelassenen Stimme, »mir sind das alles ein paar Zufälle zuviel. Es deutet zu deutlich auf die irdische Delegation hin.«
    Asen-Ger nickte zustimmend. »Der Meinung bin ich. Jemand versucht mit beeindruckender Nachdrücklichkeit, uns als Mörder und Betrüger hinzustellen. Damit soll die Konferenz und deren Erfolg unmöglich gemacht werden.« Er blickte Abritten an. »Eine Frage: Warum sind Sie denn hierhergekommen?«
    »Weil ich Ihnen nicht traue. Weil ich an meinem Leben hange und Sie im Auge behalten wollte. Nun, es hat sich ja erwiesen, daß ich recht hatte.«
    »Es hat sich nur erwiesen«, sagte Piter VanLoren spitz, »daß Sie über eine außerordentlich verdrehte Logik verfügen und offenbar nicht in der Lage sind, eins und eins zusammenzuzahlen.«
    Jun Draften trat an Asen-Gers Seite. Er wirkte verunsichert.
    »Ich muß Sie bitten, nun Ihre Unterkünfte aufzusuchen und sie nicht zu verlassen, bis die Konferenz fortgesetzt wird. Bitte haben Sie Verständnis für diese Maßnahme.«
    Asen-Ger neigte den Kopf.
    »Sie wollen doch nicht im Ernst von uns verlangen, uns mit Mördern an einen Tisch zu setzen?« fragte Abritten konsterniert.
    »Wieviel Menschen«, erwiderte VanLoren kalt, »hat IWF im Laufe der Konzerngeschichte umgebracht? Tausend? Zehntausend? Hunderttausend?«
    »Das ist eine Unverschämtheit!«
    »Das ist die Wahrheit. Jemand versucht uns die Schuld in die Schuhe zu schieben. Und Sie fallen darauf herein. Sie tun mir leid. Abritten.«
    Narda, Nayala, Asen-Ger und VanLoren schritten an ihm vorbei, kletterten die Treppe empor und betraten dann das Lichthaus, um ihre Unterkunft aufzusuchen. Niemand sagte ein Wort. Eine nebbianische »Eskorte« wurde vor der Tür postiert.
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Narda tonlos und ließ sich auf eine Liege sinken.
    »Nein«, sagte Asen-Ger. »Das ganz bestimmt nicht.« Er dachte angestrengt nach. »Es scheint, als hatten wir jetzt keine andere Wahl mehr.«
    »Was meinst du damit?« Nayala sah ihn fragend an.
    »Damit meine ich, daß wir den – oder die - Attentäter so schnell wie möglich entlassen müssen. Es ist unsere einzige Chance. Ich habe das Gefühl, daß dies alles noch nicht das Ende ist.«
    VanLoren nickte. »PSI also.«
    »Ja. Wir müssen es versuchen. Und wir müssen verdammt vorsichtig sein. Wenn die Detektoren jetzt psionische Aktivität registrieren …«
    Sie alle wußten, daß das nur Öl in das Feuer gießen konnte, das Abritten mit seinen Hetztiraden entfacht

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