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Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix

Titel: Die Terranauten TB 02 - Der grüne Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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ertönte wieder, der elektronische Killer kehrte zurück. Ein Lichtblitz nur für einen Sekundenbruchteil. Silvann stöhnte. Merina wandte den Kopf zur Seite, erhob ihre mentalen Arme und schleuderte das Metallei an die Wand. Das Summen verstummte.
    »Silvann?« Die Wunde an ihrem Arm schmerzte, stellte jedoch keine ernsthafte Verletzung dar. Sie kam wieder auf die Beine und achtete darauf, anderen scharfkantigen Trümmern nicht zu nahe zu kommen. Die Tragorchidee raschelte mit ihren Blüten.
    Silvann starrte sie aus trüben Augen an. Sie lauschte seinen Gedanken, und erneut war Kälte in ihr. Das Leben erlosch in ihm. Wie in dem Treiber, der unter ihren Händen gestorben war. Sie beugte sich nieder und legte ihm die Hände auf den Kopf. Er zitterte. Merina sah sich rasch um. Keine weiteren elektronischen Killer in Sicht. Vielleicht war es der einzige gewesen. Vielleicht aber gab es auch noch mehr.
    »Komm, Orchidee. Hilf mir. Rasch.«
    Sie hob Silvann an, und die Wurzeln der Orchidee nahmen ihr die Last ab. Dann den Korridor entlang, durch Risse und Spalten in den Wänden. Nach draußen.
    Kälte erwartete sie. Ganz automatisch sprach Merian die Formel, die den Frost verdrängte und Wärme brachte. Sie schauderte dennoch. Die beiden Gletscher waren in Bewegung gekommen und glitten knirschend und rumorend ins Tal. Nicht mehr viel Zeit. Die Tragorchidee folgte ihr gehorsam. Von den Wracks fort, in denen sich noch andere tödliche Gefahren verbergen mochten. Dann, als sie den Rand des Gletschers erreicht hatte, blieb sie stehen und bedeutete der Orchidee, Silvann zu Boden zu lassen.
    Sie legte ihm die Hände auf die Stirn und schloß die Augen.
    Nichts. Keine Reaktion.
    Merina atmete schwer. Die Kalte Starre? Zu deutlich erinnerte sie sich an den letzten schweren Anfall auf Sarym, der ihr beinah das Leben geraubt hatte. Ein Jünger des Grünen Phönix hatte ihr geholfen. Und jetzt …
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie laut. »Es ist nicht die Kalte Starre. Ich bin erschöpft, das ist alles. Ich habe zu oft geheilt in der letzten Zeit. Und der Tod des Treibers hat meine Reserven angegriffen.« Sie blickte auf Silvann hinab. Er war blaß. Die Wunden, die der elektronische Killer in seinen Körper gebrannt hatte, waren geschlossen. Er brauchte Hilfe, die sie ihm derzeit nicht geben konnte.
    Merina nickte langsam. Es gab nur eine Möglichkeit.
    Sie mußte sich über ein Verbot des Grünen Phönix hinwegsetzen und ihren Missionsauftrag vorzeitig beenden. Sie mußte zurückkehren, denn nur an Bord Suslats konnte sie Silvanns Leben retten.
    »Und das«, fügte sie flüsternd hinzu, »liegt sicher auch im Interesse des Grünen Phönix. Ich werde leise sein. Ich werde seine Meditation nicht stören. Er wird mich überhaupt nicht bemerken.«
    Dennoch fühlte sie sich unwohl, als sie Tiefenkontakt zur Tragorchidee aufnahm und mit der weiten Stimme eine Tochterkalbung Suslats herbeirief. Mit den Sinnen der Tragorchidee registrierte Merina, daß der große Organsegler in der Umlaufbahn Lyseitons auf ihre Bitte reagierte und einen Teil seines Körpers abspaltete.
    »Schnell«, flüsterte sie. »Beeil dich. Heimtochter. Sonst stirbt er.«
    Der Wind lebte auf und trug Eissplitter von den Höhen des Gletschers heran. Sie wandte ihr Gesicht zur Seite, um den Kältenadeln zu entgehen. Stumm ragten die Reste der Raumschiffe empor, bedeckt nun mit einer weißen Patina.
    Graugardisten, dachte Merina DeNeuven. Sie konnte sich noch gut an die Zeit des Konzils erinnern. Fünf Jahre nur lag es zurück, und damals war sie fünfzehn Jahre alt gewesen. Graugardisten. Erbarmungslose Kämpfer, auf Gehorsam konditioniert und ausgebildet in allen Arten des schnellen und langsamen Tötens. Das Damoklesschwert einer dunklen Vergangenheit, das in eine noch finsterere Gegenwart hinüberreichte. Eine wichtige Information. Auch für den Grünen Phönix.
    Merina brauchte nicht lange zu warten. Zwanzig Minuten später erschien ein dunkler Fleck am Himmel, wuchs rasch in die Breite und entpuppte sich als die Tochterkalbung, die sie herbeigerufen hatte. Die fragenden Gedanken Suslats trafen sie.
    »Störe den Grünen Phönix nicht«, bat sie leise. Die knapp ein Dutzend Meter lange und wie Suslat selbst rochenförmige Tochterkalbung faltete sich auseinander und schuf so einen Innenraum, der für zwei Personen und eine Tragorchidee mehr als genug Platz bot. Merina bettete Silvann vorsichtig in das weich nachgebende Polster aus winzigen Zweigen und

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