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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Schatzkammer.
    Sie zögerte angesichts der Schätze, und sie zögerte zu lange.
    Der graue Mann versetzte ihr einen Tritt. Nicht fest genug, um ihr Schmerz zu bereiten, aber noch fest genug, um ihr zu zeigen, daß sie seine Befehle unverzüglich befolgen mußte.
    Sayrin ging.
    Hand und Hüfte schmerzten, und die Tränen trockneten nur langsam. Als sie das Ende des kurzen Ganges erreichte, schwang eine runde Luke auf.
    Sie atmete frische Luft.
    Sie sah das grüne Licht der Erstsommersonne, und sie sah eine riesige graue Fläche und im Hintergrund hohe, eckige, wuchtige Gebäude, wie sie sie nie zuvor in ihrem Leben erblickt hatte.
    Sayrin schob den Kopf durch die Luke. Der Boden lag nur einen knappen Meter unter ihr. Sie sprang, federte ab und trat zur Seite, um dem Grauen Platz zu machen.
    Und erst jetzt erkannte sie die Form des Gebäudes, in dem sie gefangen gewesen war.
    Das Gebäude erinnerte an zwei Suppenteller, die man übereinandergelegt hatte. Es ruhte auf sechs Beinen, und es schimmerte silbern. Es schien aus Metall zu bestehen. Ganz aus Metall.
    Sayrin wurde überwältigt von der Pracht.
    Nicht weit entfernt, auf stählernen Spinnenbeinen, stand ein weiterer Diskus. Und ein dritter … Er schwebte in der Luft.
    Er schwebte in der Luft wie die purpurroten Netze der Weber, wie der Baldachin über den Bergen.
    Keine Gebäude.
    Flugmaschinen.
    Wie das Boot, das sich seit Jahrhunderten, seit der Großen Havarie, nicht mehr vom öligen Strand des Planetenmeeres erhoben hatte.
    Es war fast zuviel für Sayrin.
    Sie wankte, und der graue Mann ergriff ihren unverletzten Arm mit eiserner Härte und zerrte sie fort von dem Diskus.
    Über das graue Feld huschte eine Muschel. So silbern wie die Flugmaschinen und zehnmal so groß wie jede Landmuschel an der Küste des fernen Meeres. Die Silbermuschel glitt schwerelos über den Boden und blieb summend vor Sayrin und dem grauen Mann stehen.
    In der Muschel saßen zwei Menschen.
    Ein Mann, so grau, so steinern und gleichgültig wie der erste, und eine Frau.
    Sayrin starrte die Frau mit offenem Mund an.
    Sie war eine Schönheit. Sie war die schönste Frau, der Sayrin jemals begegnet war.
    Sie trug das schwarze Haar lang und glatt. Ihre dunklen Pupillen füllten das Weiß ihrer Augenhöhlen nahezu vollständig aus. Die Nase war ausdrucksstark, doch nicht zu groß, der Mund voll und feingeschwungen.
    Unter der grauen Montur, deren Farbton heller war als die Gewänder der Männer, zeichneten sich runde, straffe Brüste ab. Die Brustwarzen wirkten wie dünne, hohe Knöpfe auf dem glatten Stoff.
    Die Schönheit der Frau verriet sich nicht allein in ihrem Aussehen, sondern vor allem in ihren Gesten, ihren Bewegungen.
    Mit animalischer Geschmeidigkeit schwang sie sich von der Muschel und trat gelassen auf Sayrin und den grauen Mann zu.
    Der Blick der dunklen Augen glitt über Sayrins Gestalt, verharrte kurz bei ihren bloßen Brüsten, und Sayrin meinte, etwas wie Interesse in der Finstern der sonst kalten, teilnahmslosen Pupillen aufblitzen zu sehen.
    Ihr Herz klopfte schneller.
    Sie fühlte ihren Schoß feucht werden. Ihre Zitzen wurden plötzlich so hart, daß sie schmerzten. Verärgerte Röte schoß ihr ins Gesicht.
    Der graue Mann neben ihr schlug die Hacken knallend zusammen und legte kurz die Handkante schräg an die Stirn.
    »Queen Sin Hay«, sagte er, »ich höre und gehorche.«
    Der graue Mann sagte tatsächlich Sin Hay und nicht Sinhay wie es jeder Calhare getan hätte.
    Die Sprache der Grauen schien Sayrin so fremd wie ihr Verhalten. Alles an ihnen war eckig, hart, steinern.
    »Diese Kreatur«, murmelte Sin Hay mit überraschend tiefer Stimme, »sie stammt von drüben? Das heißt. Sie haben sich in die bewohnten Gebiete vorgewagt? Gegen meinen Befehl?«
    Der graue Mann neigte den Kopf.
    »Ich folge meinen Befehlen«, entgegnete er kühl, »ich verstoße nicht gegen sie. Diese Kreatur fiel uns während des Patrouillenfluges in der unmittelbaren Umgebung der Bruchstelle in die Hände. Sie befand sich in einem Kokon der Bergspinner.«
    Die schwarzhaarige Frau wölbte die Brauen.
    Aus den Augenwinkeln sah Sayrin einen dritten Grauen, der den Diskus verließ, in dem sie gefangen gewesen war. Der Graue hielt ein rotes Bündel in der Hand.
    Sayrin keuchte auf.
    »Mein Netz!« schrie sie. »Es gehört mir! Es ist mein Netz! Der Weber hat es mir geschenkt!«
    Der Ausbruch erleichterte sie, milderte die unerträgliche Spannung, die sich im Lauf der letzten Minuten in ihr

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