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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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du davon?«
    Farrell schwieg einen Moment und rauchte genießerisch. Poren öffneten sich in der Borkendecke und saugten den Qualm ab, filterten die Luft und bliesen neuen Sauerstoff hinein.
    »Innerhalb des menschlichen Einflußgebietes«, rekapitulierte Farrell das Ergebnis der zurückliegenden Konferenz auf Shondyke, »gibt es insgesamt sechs Doppelsternsysteme, auf die die Beschreibungen des Orakels zutreffen. Keines wurde besiedelt.«
    Bien zuckte die Achseln.
    »Das hat nichts zu bedeuten«, warf er ein. »Während des Großen Exodus, der ersten Kolonisationswelle, sind Dutzende Siedlerschiffe verschollen. Mehr als einmal sind Scoutboote in späteren Jahrhunderten auf die Nachkommen dieser gestrandeten, vom Kurs abgekommenen Kolonisten gestoßen.
    Denk allein an Cromicron … Die Urenkel der Schiffbrüchigen von der DOLORES OH bekämpften sich wieder mit Pfeil und Bogen, während im Reich die Graugardisten wie die Wahnsinnigen mit Lasern und Nuklearraketen herumschossen.«
    »Auf jeden Fall«, sagte Farrell, ohne auf die Bemerkung einzugehen, »ist dieses System funktechnisch tot.«
    »Auch das hat nichts zu bedeuten.« Bien blinzelte verschlafen. »Immerhin umkreist ein Planet die beiden Sonnen. Natürlich auf einer recht exzentrischen Bahn, aber innerhalb der Ökosphäre. Die Spektralanalyse der Atmosphäre hat hinreichende Sauerstoffanteile ergeben.
    Ich weiß gar nicht, worauf du wartest.«
    Das, dachte Farrell bedrückt, weiß ich auch nicht.
    Er fühlte sich unwohl. Seit seiner gespenstischen Begegnung mit Max von Valdec – dem Orakel am Rande des Grauen Lochs – begleitete ihn dieses Gefühl.
    Es ist die Sorge um David terGorden, sagte er sich. Er schwebt in Gefahr. Er befindet sich in einem alternativen Universum, in dem die Entwicklung anders als in dem unserigen verlaufen ist. In einer Wirklichkeitsebene, in der – wenn die Computeranalysen von Valdecs Orakelspruch zutreffen – die Grauen Garden der bestimmende Faktor im Sternenreich sind.
    Ein Universum, beherrscht von den Grauen Garden, die bei uns längst nicht mehr existieren.
    Er ist drüben und dieses Drüben ist ganz anders als das Hier und Jetzt. Es ist grau … Grau. So sind die Welten dort.
    Die Interpretation klang logisch.
    Eine Parallelwelt, in der David terGorden sein paralleles Selbst suchte, um den Weißen Stern zu bilden – den Schlüssel zu der Langen Reihe der Uralten, dem Interkosmischen Anti-Entropie System, mit dem allein die Nachwirkungen der unseligen Kaiserkraft-Raumfahrt zu neutralisieren waren.
    Und auf einem Planeten unter dem Licht einer grünen und violetten Sonne befand sich ein Eingang zu dieser Parallelwirklichkeit.
    »Die Chancen«, sprach Torman Bien Farrells Gedanken laut aus, »die Chancen, daß ausgerechnet wir den richtigen Planeten finden, stehen eins zu sechs.
    Vielleicht haben Llewellyn und Narda mehr Erfolg.
    Oder Jana und die Drachenhexe.«
    Bien grinste und sog schmatzend an dem Zigarillo.
    »Wie dem auch sei, wir werden es erst erfahren, wenn du dich entschließt, unsere kosmische Flunder höflich zu bitten, diese Welt anzufliegen.«
    »Rochen«, sagte Farrell automatisch.
    »Bitte?« machte Bien.
    »Der Organsegler ähnelt einem Rochen«, erklärte Farrell. »Und nicht einer Flunder.«
    Biens Grinsen vertiefte sich.
    »Das«, knurrte er selbstzufrieden, »hat nichts zu bedeuten.«
    Claude Farrell seufzte und nahm psionisch Kontakt mit dem Bewußtsein des Organseglers auf. Wie immer wurde er freundlich empfangen. Wie immer durchströmte ihn Wärme und Zufriedenheit.
    Der Treiber kommunizierte nicht verbal mit dem semiorganischen Raumschiff.
    Es war ein Austausch von Bildern und Gefühlen, der nur Bruchteile von Sekunden in Anspruch nahm.
    Der Segler reagierte schnell.
    Es war ein hybrides Wesen, im Weltraum I und im Weltraum II gleichermaßen Zuhause, und wie ein fliegender Fisch nach dem kurzen Flug über die Wellen des Meeres tauchte er ein in das andere, fremde Kontinuum.
    Farrell und Bien waren Treiber.
    Sie brauchten nicht in Kältebetten zu schlafen oder fotosensitive Barbiturate zu nehmen wie gewöhnliche, psionisch nicht begabte Menschen, um sich vor den Schimären des Weltraums II zu schützen.
    Auf eine Art waren sie genau wie der Organsegler dem Universum neben dem Universum angepaßt.
    Sie träumten nur und litten nicht wie Nichtpsioniker an ihrer Stelle.
    Farrell träumte von dem Orakel und der Stimme, die ziellos durch den Kosmos tastete. Das Orakel konnte alle Fragen beantworten, nur

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