Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
sehen.
    »Chora?« fragte David in die Schwärze hinein. Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken.
    Ein Seufzen ertönte in der Finsternis; eine junge Frau wankte ihm entgegen.
    »David«, brachte Narda mühsam hervor. »Endlich habe ich dich gefunden, David.«
     
    »Narda! Wie kommst du hierher?« David starrte sie mit großen Augen an. Sie wirkte erschöpft, und der Blick der braunen Augen war trüb. Blut tropfte aus einer Schulterwunde.
    »Das ist eine lange Geschichte«, stöhnte Narda. »Nein, faß mich nicht an, David. Eine Berührung würde uns gegenseitig umbringen. Du bist bereits zu sehr Teil des Labyrinthenen Heims geworden, David.«
    »Chora?« rief David.
    Keine Antwort.
    »Nayala und Arvid befinden sich in der Gewalt des Schwarzen Fürsten.« Narda hustete und schwankte. »Sie haben keine Chance gegen ihn.«
    »Chora!« rief David. »Zeig mir den Ausgang, Chora!«
    »Du kannst nicht mehr zurück, David.« Nardas Augen funkelten plötzlich. »Und ich darf nicht lange hierbleiben, sonst werde ich ebenfalls zu sehr Teil des Separierungsgefängnisses. Der Falsche ist schlau, David. Du kannst nur dann zurück, wenn die Weltenbäume vom Joch Djunaths befreit sind, wenn seine Macht gebrochen ist und Frieden einkehrt in Ohne Grenzen.«
    Er starrte sie an.
    »David …« Sie wankte. Eine eisige Hand umklammerte sein Herz. »David, ich … ich brauche den Transitschleifenschlüssel. Und deinen Konnexkristall. Sonst werden Nayala und Arvid sterben, David. Bitte …«
    Sie hustete.
    Zwei dünne Blutfäden zogen sich an ihren Mundwinkeln entlang.
    »Wir … wir haben den Erwecker gefunden, David. In der Gruft des Unfreiwilligen Helfers. Der Schwarze Fürst hat ihn nun, David. Und es gibt keine Möglichkeit für uns, die Jadefigur wieder in die Hand zu bekommen … es sei denn, wir haben deinen Konnexkristall. Er wird auf die Nähe der Weltenbäume reagieren. Bitte, David …« Ihre braunen Augen flehten.
    David trat einen Schritt zurück.
    »Nein.«
    »David, ich …«
    »Ich glaube nicht, daß du Narda bist«, sagte David hart, und die Kälte breitete sich in ihm aus. »Ich glaube dir nicht. Es ist nur eine Falle!« Er schrie die letzten Worte, als müsse er sich selbst davon überzeugen, als könne der Klang seiner Stimme die schreckliche Vision auflösen und den eisigen Schmerz in ihm tilgen. Narda sank langsam zu Boden.
    »Du … verstehst nicht, David.« Sie stöhnte. »Bitte … wie kann ich dir beweisen …«
    »Ich glaube dir nicht!« schrie er und torkelte zurück. Erschrocken stellte er fest, daß er die Bereiche der Kreidemarkierungen verlassen hatte. Rasch sprang er zurück.
    »Gut«, sagte Narda mit veränderter Stimme und kam wieder auf die Beine.
    »Du bist der Falsche.« Es war nur ein Flüstern.
    Nardas Gesicht veränderte sich. Binnen weniger Sekunden erblickte David die Züge von Dutzenden verschiedener Personen. Leises Lachen erklang.
    »Du hast recht, David terGorden, Erbe der Macht.« Der Falsche behielt die Gestalt Nardas bei. In den braunen Augen glommen winzige Irrlichter. David vernahm die diffusen, größtenteils abgeschirmten Ausstrahlungen eines starken Spektrums – eine andere Inkarnation seiner selbst, ein Erbe der Macht wie er, ein Diener der Weltenbäume … und doch ein Zerstörer. Es war ihm unmöglich festzustellen, welches der drei noch fehlenden Spektren der Falsche repräsentierte.
    »Warum?« fragte David. »Warum widersetzt du dich deiner Bestimmung?«
    »Bestimmung?« Der Falsche lachte mit den Lippen Nardas. »Sieh dir das Galaxismodell genau an. Die Mreyd waren Meister der Molekulartechnik, David terGorden. Siehst du die Kaiserkraftkonglomerate?«
    David nickte langsam.
    »Dann mußt du doch auch begreifen, daß es praktisch aussichtslos ist, Spektrum. Die Zonen der Entropiebeschleunigung wachsen nicht mehr, aber sie stellen noch immer Übergänge nach Weltraum II dar. Es gibt Dutzende dieser Konglomerate, David terGorden. Allein in der Milchstraße. Und in den anderen Galaxien ebenfalls. Hunderte, Tausende. Die Evolution kennt keine Grenzen. Es entstehen immer neue Völker, die auf den Einsatz entropiebeschleunigender Energien vertrauen, die glauben, der Kosmos sei groß genug, um keinen Schaden daran zu nehmen.«
    »Darum gibt es uns«, sagte David. »Wenn wir den Weißen Stern gebildet haben, können wir die Waffe der Uralten reaktivieren und diese Gefahren ein für allemal beseitigen.«
    »Glaubst du wirklich?« Der Falsche lachte erneut. »Wie naiv du doch bist!

Weitere Kostenlose Bücher