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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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rasch umrechnete. Die Spanne entsprach etwa drei Standardjahren.
    Arvid nickte bedeutungsvoll. Sie befanden sich demnach in einer Temporalgasse, in der die Zeit ganz offensichtlich verstrich. Narda dachte an David und runzelte besorgt die Stirn.
    Sie erhob sich mit einem Ruck.
    »Er schläft, nicht wahr?«
    »Der Mann mit der Maske?« Der Orgalla breitete seine Flügel aus. »Ich bin mir nicht sicher. Er rührt sich nicht. Es ist eher, als läge er in einer Art Koma. Er hat schlimme Brandwunden davongetragen. Ich wollte sie behandeln, aber ich kam nicht an ihn heran.«
    »Er hat sich mit einer magischen Barriere geschützt. Arvid?«
    »Ja?«
    »Wir haben nur eine Chance, Arvid.«
    Er nickte bitter. »Ich weiß.« Und er fluchte.
    »Doch seine Wunden heilen rasch«, fügte der Orgalla seinen Worten hinzu. »Ich denke, er wird bald wieder erwachen.«
    Narda straffte ihre Gestalt. »Ein Grund mehr, keine Zeit zu vertrödeln.« Arvid erhob sich ebenfalls, und Seite an Seite machten sie sich daran, leise die Treppe hinaufzusteigen. Das Holz knarrte.
    »Was habt ihr vor?« flüsterte der Orgalla. Er fürchtete sich.
    »Der Maskierte stahl uns ein Kleinod, in dem große Kraft wohnt«, gab Narda ebenso leise zurück. »Wenn es uns gelingt, es wieder an uns zu bringen, dann können wir den Bann des Fremden vielleicht abstreifen und fliehen.«
    »Und ich?« Der Orgalla hüpfte hin und her und schlug mit seinen Schwingen. »Er wird wütend sein und seinen Zorn an mir auslassen. Er wird …«
    »Du kannst mit uns kommen«, sagte Arvid rasch, rückte Narda zu und verschwand um die Ecke.
    Unten krächzte der Vogelmann bekümmert.
    Die Tür zu dem Zimmer, in dem der Mann mit der Maske lag, war nicht verschlossen. Narda öffnete sie einen Spalt breit und schlüpfte in den dahinterliegenden Raum. Arvid folgte ihr einem Schatten gleich.
    Der Maskierte lag völlig reglos auf dem Polster und gab nicht einen Laut von sich.
    »Vielleicht ist er tot«, murmelte Arvid.
    Narda trat einen Schritt näher und spürte, wie sich ihr ein unsichtbares Hindernis entgegenstemmte – die magische Barriere. Das Bündel, in dem sich die drei Malachite des Maskierten und auch die Jadefigur des Erweckers befanden, lag unmittelbar neben dem Bett. Narda versuchte, sich weiter in die Barriere hineinzuschieben, aber es war unmöglich. Sie schnaufte leise und stolperte wieder zurück. Der Fremde lag noch immer völlig still. Seine Maske schimmerte diffus im vom Korridor hereintropfenden Licht.
    »So geht das nicht«, flüsterte Narda. Sie starrte das Bündel an und preßte die Lippen aufeinander. Arvid setzte zu einer Erwiderung an, doch sie winkte sofort ab, trat noch zwei, drei weitere Schritte zurück und sprang dann mit einem Satz nach vom.
    Die Barriere schnitt mit tausend Messern in ihr Fleisch. Narda schrie auf, noch bevor sie auf den Boden prallte.
    Pein raste durch ihre Gedanken, und als die Qual nachließ und sich vor ihren Augen wieder ein Bild formte, lag sie im Eingangszimmer auf dem Boden. Neben ihr stand eine hochgewachsene Gestalt, gekleidet in einen fußlangen, schwarzen Umhang, der keinerlei Brandspuren mehr aufwies. Die Augen hinter den Sehschlitzen der Maske blitzten.
    »Widerstand ist zwecklos«, grollte der Fremde. Der Orgalla hatte sich in eine Ecke gekauert und zirpte ängstlich. Arvid starrte stumpf ins Leere.
    Der Mann mit der Maske schwankte.
    »Du bist schwach«, stellte Narda fest und kam wieder auf die Beine. Der Schmerz war nur noch eine vage Erinnerung. »Du brauchst Hilfe.«
    »Hilfe? Von dir?« Die Gestalt lachte. Der Orgalla krächzte heiser. »Wir brechen jetzt auf. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Arvid erhob sich. Offenbar war er sich seiner Umgebung nicht bewußt. Nayala stand an der Tür, mit dem Baby in ihren Armen. Das Kind sah sich um, mit wachem Blick. Und es sagte: »Ihr seid in meiner Gewalt. Weiterer Ungehorsam wird nicht geduldet.«
    Narda schauderte.
    »Ihr seid die Begleiter des Kristallträgers«, fuhr der Maskierte fort. »Ich werde wieder ganz zu mir finden mit Hilfe meiner anderen Ichhälfte. Die malachitenen Tränen des Weisen Mosaiks sind Kraftquell genug für die Verschmelzung.« Er lachte. »Ich brauche tatsächlich eure Hilfe – um den Kristallträger ausfindig zu machen.«
    »Du bist der andere Aspekt des Unfreiwilligen Helfers«, kam es von Nardas Lippen.
    Der Maskierte trat an die Tür und öffnete sie. Kälte wehte herein.
    Nardas Beine setzten sich gegen ihren Willen in Bewegung. Die

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