Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
fauchten und wehten Frost heran. Ihrima wandte sich kurz zur Seite.
    »Shireila, du mußt versuchen, andere Gabensteine zu finden. Kümmere dich um die gefangenen und gebundenen Diener Djunaths. Versuche, den Bann des Fürsten zu mildem oder ganz aufzulösen. Wenn ich es nicht allein schaffe, dann vielleicht mit Hilfe der anderen Lauteren.«
    Sie nickte, drehte sich um und verschwand aus der Kammer. Ihrima lächelte dünn und erhob sich. Einen Augenblick lang zögerte er noch, das letzte Kettenglied einzufügen, das letzte Symbol, das den magischen Keil vervollständigte. Er starrte auf die achtundneunzig malachitenen Tränen. Sie stellten eine Macht dar, die der des Fürsten ebenbürtig war, wenn nicht gar überlegen. Sie waren Sinnbilder eines Traums von Freiheit und einem unabhängigen Leben.
    Ihrima der Weltenerkunder hob die Arme und sprach mit fester Stimme die letzte Beschwörung.
    Die mit Mineralienadern untereinander verbundenen Gabensteine des Weisen Mosaiks leuchteten flackernd auf. Eine Flammenzunge formte sich. Ihrima sprach weitere magische Worte, spürte aber gleichzeitig, wie seine Kraft schlagartig nachließ.
    Eine winzige Lücke entstand in der Beschwörungsblockade des Schwarzen Fürsten.
    Die Flammenzunge leckte knisternd hindurch und strich heiß über Ihrimas Körper hinweg.
    Der Lautere Gabenspender hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, einen Schrei von sich zu geben. Er starb von einem Augenblick zum anderen. Endgültig.
    Und das Weise Mosaik ging daran, die Lücke zu verbreitern.
     
    Finster war das Schattenland, kalt und dunkel. Hier herrschte ewig Dämmerung, durchsetzt von dem frostigen Funkeln ungebundener Dämonen. Hier lagen direkte Zugänge zum Zwischenreich, schwarze Tunnel, die in eine wirkliche Welt der Magie hineinführten, in einen Kosmos, der in direkter Verbindung stand mit Weltraum II und den Wesenheiten, die ihn bevölkerten. Manchmal kamen einige der ungebundenen Kobolde und Gnome näher, und der Mann mit der Maske vertrieb sie dann mit seiner donnernden Stimme. Die Renntarantel knirschte furchtsam mit ihren Doppelkiefern, und selbst der fragile Spinnenreiter hatte einen Teil seiner Lethargie abgelegt und blickte sich argwöhnisch um.
    »Steuere die Tarantel!« grollte Djunath, der unmittelbar hinter dem Spinnenreiter hockte. »Es ist nicht mehr weit.«
    Er drehte sich um.
    Und erstarrte.
    Nayalas Sohn schlug die Augen auf und gab einen gurgelnden Laut von sich.
    »Fürst?« fragte Narda vorsichtig. Der Mann mit der Maske gab keine Antwort. Die Schultern der ganz in Schwarz gekleideten Gestalt bebten. Zwei Schimmersäulen wehten näher heran, und diesmal erhob Djunath nicht seine Stimme, um sie wieder zurückzuweisen. Narda schob sich auf dem haarigen Leib der Tarantel nach vorn und streckte die Hand aus, um den Umhang des Schattenlandherrn zu berühren. Sie zog sie rasch wieder zurück, als ein Funke übersprang und ihre Fingerkuppe verbrannte.
    »Zur Seite!« rief Arvid. Er stürzte mit einem Satz an Narda vorbei und prallte gegen den Mann mit der Maske. Beide fielen vom Rücken der Rennspinne herunter. Der Leib der Tarantel erzitterte, dann blieb das Geschöpf stehen, und selbst der Spinnenreiter rührte sich nicht mehr.
    Das Baby wimmerte, und Nayala versuchte vergeblich, es zu beruhigen.
    »Narda!« rief Arvid.
    Sie sprang ebenfalls auf den Boden. Arvids Hände waren verbrannt, sein Gesicht schmerzverzerrt. »Narda, die Jadefigur …«
    Der Schwarze Fürst lag bewegungslos. Und dicht neben ihm glühte die Figur des Erweckers. Narda warf Arvid einen raschen Blick zu.
    »Ich weiß nicht, was das bedeuten soll. Bei allen Zwischenweltgeistern – nimm dir die Figur, und dann laß uns so schnell wie möglich von hier verschwinden!«
    Narda war mit einem Satz neben dem reglosen Schwarzen Fürsten, packte die Erweckerjade und wirbelte herum. Die Renntarantel hockte einem kleinen Hügel gleich inmitten der Dämmerung des Schattenlandes. Die Laufbeine waren in Ruhestellung eingeknickt, die Doppelkiefer fest aufeinandergepreßt. Die fragile Statur des Spinnenreiters glich einem dünnen und zarten Rückenauswuchs. Narda half dem verletzten Arvid, auf den Rücken der Tarantel zu klettern und zog sich dann selbst hinauf. Die Jadefigur des Erweckers in ihrer Hand schien schwer wie Blei.
    Die Kobolde und Gnome sangen ihre düsteren Lieder und schwebten näher. Nayalas Kind schrie noch immer und lief langsam blau an. Narda kroch an die Seite des Spinnenreiters.
    »Der Maskierte

Weitere Kostenlose Bücher