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Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Titel: Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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jetzt noch schaudern lassen.
    Eine der Hangarschleusen hatte sich für uns geöffnet. Ein Funkfeuer signalisierte uns: Ihr seid willkommen. Ein Peilstrahl lenkte den Ringo der SIMON BOLIVAR in die Schleuse. Hinter uns schloß sich das Schott, und nach der Atmosphäreflutung verließen wir das Beiboot und betraten die weite Halle der Schleuse.
    Wir – das waren Mandorla, Cram, Harsan und ich.
    Das Innenschott glitt zur Seite und da stand sie.
    Ich erkannte sie sofort – auch wenn sie nicht mehr so elegant gekleidet war wie damals auf der Höhe ihrer Macht, als sogar Max von Valdec den Namen terCrupp nur wie einen Fluch aussprach. Sie trug einen fleckigen Overall, ihr silbergraues Haar war strähnig und zerzaust, und in der rechten Hand hielt sie einen Laser.
    »Anlyka terCrupp«, sagte Mandorla.
    Die Alte erkannte uns ebenfalls.
    »Terranauten!« keifte sie. Und dann lachte sie. Ein Lachen, in das sich Verzweiflung und Hohn mischten.
    »Myriam«, murmelte Burke Harsan entsetzt, als er psionisch in ihr Bewußtsein eindrang. Sein Gesicht wurde aschfahl. »Sie ist verrückt. Sie hat den Verstand verloren.«
    Harsan hatte recht.
    TerCrupp war verrückt. Wenn sie nicht lachte, versank sie in stumpfes Brüten; wenn sie nicht brütete, plapperte sie vor sich hin, schnatterte immer wieder dieselben Worte:
    »Alles ist vorbei. Kein Weg nach Hause. Wo sind die Queens? Laßt mich nicht allein. Laßt mich nicht allein …«
    Das war alles, was sie sagte. Der lichte Moment, der bei unserer Ankunft das Dunkel ihres getrübten Geistes erhellt hatte, kehrte nie mehr zurück.
    Wahrscheinlich lebt sie noch immer in den Fabrikhöhlen des Industriesatelliten, schlurft brabbelnd durch die Korridore und Säle und sucht die Queens, von denen sie sich die Rückkehr zur Macht versprach und die ihr dann nicht einmal mehr die Rückkehr zu den Welten der Menschen ermöglichen konnten.
    Wer immer auch den auditiven Speicherkristall finden mag und diesen Bericht hört, ich bitte ihn, sich um die alte Frau zu kümmern. Sie war eine Mörderin und Tyrannin, aber die Schatten aus den Tiefen ihrer Seele haben sie nun zu sich geholt, und sie ist damit schlimmer bestraft, als es ein Mensch verdient.
    Es waren die Männer in den Gängen, die ihr den Verstand geraubt haben. Ich habe die Männer gezählt. Es waren fast neunhundert. Sie waren tot.
    Graugardisten.
    Auf die gleiche Weise gestorben wie Zarr.
    Ich will Sie nicht mit den genauen Einzelheiten der Dinge schrecken, die wir im Industriesatelliten vorfanden, aber seien Sie versichert, daß eine Frau wie Anlyka terCrupp nicht ohne Grund dem Wahnsinn verfällt.
    Das Mutagen hatte die Grauen dahingerafft, und die Überlebenden müssen die Basis fluchtartig verlassen haben, ohne an terCrupp zu denken, ohne sie mitzunehmen.
    Wir fragten die verrückte Frau, was geschehen war, aber sie plapperte nur: »Alles ist vorbei. Kein Weg nach Hause. Wo sind die Queens? Laßt mich nicht allein. Laßt mich nicht allein …«
    Harsan mußte telepathisch in das Bewußtsein terCrupps eindringen und ihr die Informationen entreißen, die wir dringend benötigten. Harsan gefiel der Gedanke nicht. Ich konnte es ihm nicht verübeln, doch die Zeit drängte, und wir mußten Bescheid wissen, ehe wir es uns erlauben konnten, Kurs auf die Doppelsonne und Ardas Welt zu nehmen.
    Der Treiber fügte sich schließlich in das Unvermeidbare. Er tat, was er konnte, und es war nicht seine Schuld, daß die Informationen bruchstückhaft blieben. Dennoch, was wir erfuhren, erhellte manche der Hintergründe.
    Anlyka terCrupp, so stellte sich heraus, war tatsächlich die Anführerin jener Techno-Welten, die zum Krieg gegen die Terranauten und die Bio-Planeten rüsteten. Eine Liste der gegnerischen Welten und der übrigen Verschwörer trage ich bei mir; an dieser Stelle sei nur erwähnt, daß sie seit mehreren Jahren schon mit den Grauen zusammengearbeitet und Chan de Nouille mit Misteln, Nachschub und Informationen versorgt hatte. Durch terCrupp waren die Grauen über die Geschehnisse im Reich und die Aktivitäten der Treiber im Bilde. TerCrupps Anwesenheit im Versteck jenseits der Kohlenstoffwolke diente dazu, letztmalig das geplante Vorgehen durchzusprechen und Chan de Nouille von der baldigen Mistel-Lieferung durch Logenmeister Cram zu unterrichten – natürlich ahnte sie nicht, daß Cram inzwischen die Angelegenheit selbst in die Hände genommen hatte.
    Doch terCrupps Ankunft stand unter keinem guten Stern.
    Die in der Vergangenheit nur

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