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Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur

Titel: Die Terranauten TB 08 - Die graue Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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punktuell aufgetretenen Fälle explosiven Krebswachstums hatten sich zu einer Seuche entwickelt. Aus Gründen, die auch die psionische Sondierung von terCrupps Bewußtseinsinhalt nicht klären konnte, war das Mutagen 936 bei den männlichen Grauen virulent geworden. Die Queens und die noch nicht befallenen Gardisten hatten die Industriebasis fluchtartig geräumt.
    Von den Diirn wußte terCrupp nur, daß sie aus dem System der Doppelsonne stammten und es den Grauen irgendwie gelungen war, sich ihrer Hilfe zu versichern.
    Diese majestätischen, titanischen Bewohner des Weltraums – als Helfershelfer der Grauen?
    Mir fiel es schwer, dies zu akzeptieren, obwohl es natürlich Unsinn war, vom Äußeren eines Wesens auf seinen Charakter zu schließen. Oder – um es mit Codettes Worten zu sagen – die Diirn sahen wie bizarre Engel aus, aber das hieß nicht, daß sie keine Teufel waren.
    Nach der telepathischen Sondierung nahm Burke Harsan einen Tranquilizer und zog sich mit totenbleichem Gesicht in den Ringo zurück, um dort zu schlafen und die psychotischen Gedankenspritzer abzuschütteln, die aus terCrupps Bewußtsein in seine Seele getropft waren. Mit Cram und Mandorla inspizierte ich die Station.
    Wir fanden die am Mutagen 936 zugrunde gegangenen Graugardisten; und Lagerräume voller Atomsprengköpfe, die für die Raketen bestimmt waren. Im Zentralcomputer, dessen Kode wir mit dem Bordrechner der SIMON BOLIVAR entschlüsselten, fanden wir die detaillierten Angriffspläne der Garden, ausführliche Berichte über den Stand der Vorbereitungen, einen Wust logistischer Daten.
    In meinem Gürtel steckt ein elektronischer Speicherkristall; er enthält all diese Informationen, auch wenn sie jetzt wohl überholt sind.
    Das Mutagen hatte die Pläne der Grauen durchkreuzt. Der Angriff auf die Bio-Welten, so wurde uns klar, konnte nicht durchgeführt werden. Die Gefahr, die von den Resten der Garden ausging, war zwar nicht beseitigt, aber geringer geworden. In dieser Hinsicht hatten wir unsere Mission erfüllt.
    Trotzdem mußten wir das System der Doppelsonne anfliegen.
    Nicht nur, weil offenbar nur die männlichen Grauen von dem virulenten Mutagen betroffen waren, während die Queens verschont blieben. Nicht nur, weil sich niemand von uns – ich nicht und auch Mandorla nicht – vorstellen konnte, wie es in den Köpfen der Queens aussah. Daß sie nicht mehr normal reagierten, das bewiesen der panische Rückzug damals von Coldgrave und die Flucht von der Industriebasis. Natürlich mußten wir herausfinden, was das Mutagen 936 aktiviert hatte und was die überlebenden Queens nun planten.
    Aber wichtiger waren jene riesenhaften Fremden – die Diirn, wie terCrupp sie in ihren verschrobenen Gedanken nannte.
    Es ging nicht an, daß sich die Grauen mit einer extraterrestrischen Rasse gegen die Menschheit verbündeten. Möglich – oder sogar wahrscheinlich –, daß diese Diirn keine bösartigen Kreaturen waren. Wer wußte schon, was die Grauen ihnen erzählt hatten, um ihre Unterstützung zu gewinnen? Aber wir konnten nicht zulassen, daß die Diirn so einseitig informiert blieben. Wir mußten ihnen auch die andere Seite der Menschheit zeigen, die Welt der Treiber, Terranauten und Öko-Gesellschaften.
    Deshalb verließen wir einen Tag später den Industriesatelliten und kehrten zur SIMON BOLIVAR zurück. Mit dem Ionenstrahltriebwerk manövrierten wir uns in den Leerraum, vorbei an dem Ring der Container und dem Ring der Erzasteroiden, und nahmen Kurs auf die gelbe und die rote Sonne.
    Die Diirn tauchte nicht mehr auf.
    Und während wir zum letzten Transit ansetzten, der uns bis zur Umlaufbahn des äußersten Planeten des Diirn-Systems tragen sollte, irrte Anlyka terCrupp durch das Labyrinth des Industriesatelliten und suchte mit der Hartnäckigkeit des Wahnsinns nach den Queens, die soviel versprochen und nichts gehalten hatte.

IX
    Die Faulgase über den Sümpfen brennen noch immer. Sie brennen fast lautlos und mit blauer Flamme, fast so, wie die SIMON BOLIVAR gebrannt hat. Über das feine Zischeln der Feuer hinweg höre ich den Lärm der ewigen Schlacht. Weder am Tag noch in der Nacht scheinen die Diirn der Prä-Generation Ruhe zu finden, und mich schaudert, wenn ich an die Wege der Natur denke, die noch grausamer sein können als die Wege der Menschen.
    Die Kälte sitzt nun in meinem Bauch. Was wird geschehen, wenn sie meine Lunge, mein Herz erreicht? Wie soll ich atmen, wenn ich bis zum Hals gefroren bin, wie soll ich meinen

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