Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume
finden und sucht nach einer Möglichkeit, die Schäden, die durch Kaiserkraft entstanden sind und zur Stunde noch entstehen, auszubessern.«
Fermens wandte sich abrupt an den Kangrah.
»Kaiserkraft – das ist eine Technik, die der eurigen ähnelt. Ihr könnt noch eine weitere Milliarde Jahre nach eurer Heimat suchen und sie niemals finden, denn eure Art der Kaiserkraft hat sie unwiderruflich zerstört.«
»Treibergesindel!« knurrte der Siedler und ballte die Hände zu Fäusten. Er war außer sich. Blanke Mordlust glitzerte in seinen Augen.
Ein negatives Feld? Wieso? dachte Bahrns verzweifelt.
Die Illusion wird von uns gestört! Das ist die Lösung. Wir haben uns an diese Wahrnehmungsebene angepaßt. So lange wir neugierig und anpassungswillig waren, geschah nichts Negatives. Roab war freundlich und behandelte mich wie seinesgleichen. Die Verständigung klappte vorzüglich. Als würden wir beide der gleichen Rasse angehören.
Ich war mit aller Kraft meines Daseins bereit, mich anzupassen. Und jetzt glauben wir alle, daß die Anpassung perfekt sei, und vernachlässigen es, uns weiterhin zu bemühen.
Das stempelt uns zu Feinden.
Wir akzeptieren die Illusion ungenügend.
Wir müßten die Realität völlig vergessen. Nur so wäre eine Verständigung auf friedlicher Basis möglich.
Bahrns teilte es den anderen mit einem einzigen Gedankenimpuls mit.
Sie hatten ihre Möglichkeiten überschätzt!
Die Drillinge schrien unwillkürlich auf.
Das irritierte die Siedler, die gerade Anstalten gemacht hatten, sich auf die fünf Treiber zu stürzen. Sie hielten inne und wandten sich an die Drillinge.
Fermens brach der kalte Schweiß aus.
Hat das nie ein Ende? dachte er. Muß ich immer kämpfen, wo ich auch bin?
Er haßte Gewalttätigkeiten – und er haßte sich selbst, weil er immer wieder dazu gezwungen war, Gewalt anzuwenden.
In Augenblicken wie diesen! dachte er verbittert, wo es eigentlich auf friedliche Verständigung ankommen sollte … Ja, ist es denn überhaupt möglich, auf friedliche Art und Weise das Illusionsfeld aufzubrechen?
Ihm wurde eine entsetzliche Konsequenz bewußt: Alle bisherigen Schritte waren nur halb gelungen, weil das Illusionsfeld letztlich stärker war als alle ihre Gegenwehr. Sie hatten sich immer weniger dagegen gewehrt und …
Colman kam ihm in den Sinn: Er hatte sich gegen Merrin-kläck gewandt – unter Einsatz seines Lebens. Als er gegen Merrin-kläck gesiegt hatte, war es anscheinend wieder vergessen: Er hatte die Waffe zurückgegeben und sich angepaßt.
Er hatte seine Energie zur Gegenwehr im wahrsten Sinne des Wortes verbraucht!
Das Illusionsfeld war damals schon stärker gewesen und hatte sie gezwungen, jeden einzelnen weiteren Schritt zu tun.
Wir sind jetzt soweit, dachte Fermens, aber den letzten Schritt haben wir noch nicht getan. Er wäre gleichbedeutend mit der vollkommenen Aufgabe und die Vergabe der Chance, jemals in die Realität zurückzukehren.
Welch eine Gefahr für das Universum!
Das Illusionsfeld wird sich weiter ausbreiten, wird immer mächtiger werden, wird von Planet zu Planet getragen werden – wie ein Virus. Vielleicht werden wir selbst es sein, die Besatzung der Bahrns, die das Illusionsfeld zur Erde bringt? Als Treiber sind wir geradezu für die Übertragung prädestiniert.
Und dann wird das Feld nicht mehr so fremd sein, wie es auf uns anfänglich gewirkt hat. Weil es durch uns modifiziert wird.
Durch uns ist die eigentliche Gefahr erst entstanden!
Eine entsetzliche Feststellung.
Die Kangrahs und auch die Siedler hätten es schwer gehabt, das Feld zu verbreiten. Eine größere Ansammlung von Terranauten, wie beispielsweise auf der Erde, hätte es relativ leicht geschafft, das Feld zu zerstören und die Kangrahs gewaltsam aus dem verhängnisvollen Traum zu wecken.
So aber …
Das Universum ist verloren! dachte Fermens verzweifelt. Von der Erde aus wird sich eine zweite Gefahr ausbreiten. Die Terranauten werden von uns infiziert. Immer mehr WII-Energie wird verbraucht, um das Illusionsfeld zu speisen. Die universale Ordnung wird mehr gestört werden als durch alle Kaiserkraft.
Ein Brand entsteht. Ein kosmisches Feuer, das alles aufzehrt. Das die Welten vernichtet, das die Weltenräume in einem einzigen Chaos verschwinden läßt. Der endgültige Untergang, gegen den niemand etwas unternehmen kann.
Wir am wenigsten, denn so knapp vor dem letzten, endgültigen Schritt gibt es vielleicht keine Rückkehr mehr.
Und selbst wenn uns die Rückkehr
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