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Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume

Titel: Die Terranauten TB 09 - Das Schiff der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Gleichklang brachte.
    Nur noch ein letztes Aufflackern individueller Betrachtungen: Wenn sich jetzt alle, die leben und denken, zu einer Gedankengemeinschaft zusammenschließen würden, wie in einer Loge? Keinen Streit mehr, keinen Haß, keinen Krieg – nur noch Friede und Übereinstimmung. Und Illusion! Kollektivillusion wie bei den Kangrahs. Es ist doch eben die Meinungsverschiedenheit, die uns immer wieder ein Stückchen Wahrheit zeigt. Weil sie meistens zwischen den Meinungen zu finden ist. Der berühmte goldene Mittelweg. Man streitet um Standpunkte – und eigentlich ist niemand im Recht. Jeder bemüht sich nur, es zu sein. Wer sich behauptet, lebt in der trügerischen Hoffnung, die Realität als solche erkannt zu haben. Es ist so schwer, so verdammt schwer … Eine Kollektivillusion wäre eine Lösung, was den Frieden betrifft. Lebenslange Friedensträume, wie ein glückverheißender Drogenrausch … Entsetzlich!
    Die Logengemeinschaft als geistige Einheit löste sich vom Schiff, und Merrin-kläcks Gedanken verloren sich vollends in dieser Gemeinschaft. Es waren Gedanken, die von den anderen bis zu einem gewissen Grad geteilt wurden. Sie wirkten sich nicht störend aus. Sie paßten zum Thema. Sie paßten zu dem, was sie mit den Kangrahs vorhatten: Sobald es ihnen gelang, zwischen den Kangrahs konträre Ansichten über die gegenwärtige Situation zu säen, entstanden Konflikte. Das Kollektiv mußte zwangsläufig zerbrechen – und damit müßte auch die Zwangsillusion verschwinden.
    Eine wahnwitzige Hoffnung der Miniloge.
    Wie sollte es eigentlich gelingen?
    Genügte die direkte ideologische Konfrontation? Genügte bereits der Konflikt zwischen Menschen und Kangrahs, um den Keim des Zweifels zu setzen?
    Bisher hatte es nicht so ausgesehen. Die Kangrahgemeinschaft hielt zusammen, gewachsen in einer Milliarde Jahren.
    Es war zu unvorstellbar, als daß die Miniloge auch nur die geringste Chance gehabt hätte, ihre Erfolgsaussichten abzuschätzen.
    Und dann hatten sie immer noch Llewellyn 709, den legendären »Riemenmann« als letzte Hoffnung. Wenn es gelang, ein Dreieck zu bilden zwischen ihrer angepaßten Pseudowelt, der Pseudowelt der Kangrahs und dem Riemenmann als Realitätsperson, mußte es zwangsläufig zu einer Verschiebung kommen. Llewellyn mußte sie überzeugen können – er und sein Wissen um die Terranauten, um das Universum der Gegenwart.
    Zunächst jedoch mußte der Kontakt mit den Kangrahs stattfinden.
    Die Miniloge orientierte sich an den fünf Gefährten, die sich an Bord der Werlin-Soft befanden. Die fünf waren vertraut. Die Miniloge brauchte sich nur auf die bekannten Muster zu konzentrieren, um eine Spur zu finden.
    Es zog sie in das Schiff – und zu den fünf Terranauten. Diesmal ließ sich die Miniloge, dieses Konglomerat von drei Geistern, nicht mehr von der Skurrilität der Umgebung beeindrucken.
    Die fünf Terranauten waren ohne Bewußtsein, immer noch. Aber die Miniloge hatte schon einen Weg zur Kommunikation und damit zur Errettung gefunden: Logenarbeit, bei der diesmal die Entfernung zwischen den Logenmitgliedern keine Rolle mehr spielte. Es standen genügend W-II-Energien zur Verfügung. Nach Meinung der Miniloge wurden diese Energien damit wenigstens sinnvoll und heilsam eingesetzt.
    Die drei verbanden sich mit den Bewußtlosen und förderten deren Gedanken zutage. Die letzten Gedanken vor dem Energietreffer durch die Kangrahs. Während ihre Körper immer noch paralysiert wirkten, wurden ihre Geister sehr schnell aktiv.
    Fermens wunderte sich zunächst, bis ihm bewußt wurde, was ihm widerfahren war. Bevor er es jedoch in aggressives Rachedenken münden lassen konnte, ging er in der Loge auf.
    Die Loge war komplett. Ihre ganze Kraft stand ihr zur Verfügung, und mit der Anwesenheit der fünf Terranauten an Bord des Kangrahraumers hatten sie eine Angriffsnadel tief im Fleisch des »Gegners«.
    Die Logengemeinschaft, unter Führung des erfahrenen Logenmeisters Merrin-kläck, suchte nach dem Bordgehirn. Sie eilte durch das bizarre Schiff, auf den Spuren der kalten Gedanken, ohne jedoch ihren Ursprung zu erkennen.
    Bis sie betroffen einhielten.
    Sie waren Terranauten, hatten viele Welten gesehen, hatten Kontakte gepflegt mit anderen Intelligenzen, die den Menschen teilweise haushoch überlegen waren. Wie kamen sie zu der Anmaßung, dieses Schiff mit einem irdischen zu vergleichen? Wie kamen sie dazu, sich den Bordcomputer als zentrale Einheit vorzustellen?
    Ihnen fiel ein Wort von

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