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Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger

Titel: Die Terranauten TB 10 - Der Sternenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zu sondieren vermochte.
    »Irrlicht?« fragte der Sternenfänger.
    »Ja?«
    »Ich brauche eine Übersicht der Sicherheitseinrichtungen des Sterns«, sagte Chagar und meinte damit den sternenförmigen Gebäudekomplex auf Tanaruga, in dem der Rat der Sonnenarchitekten tagte. »Insbesondere sind detaillierte Angaben über die Sensibilität der dort installierten Moduln erforderlich.«
    Und während das Irrlicht bestätigte, wieder zur Decke emporschwebte und sich mit den dortigen Systemzugangsdioden verband, griff Chagar mit seinen spektralen Händen in die Kontrollen der Zeitnische und synchronisierte die temporale Struktur mit derjenigen, in der er selbst sich bewegte. Langsam begannen sich die Brüste der jungen Frau zu heben und zu senken, und die langen Wimpern zitterten.
    Chagar veränderte seine Gestalt: Die transparente Haut verdickte sich und verwehrte bald darauf den Blick in das Körperinnere des Sternenfängers; die Beine wuchsen in die Breite; Knochen verhärteten sich.
    Der Umwandlungsprozeß nahm nur wenige Sekundenbruchteile in Anspruch, und als die temporale Synchronisation abgeschlossen war, sah die junge Frau einen hochgewachsenen und breitschultrigen Mann an, der vor ihrer Nische stand.
    »Bist du es, Kamal?«
    »Ja.« Chagar nickte, reichte ihr die Hand und half ihr aus der Nische heraus. Ein Teil seines Geistes kontrollierte die Bilder in den Gedanken der Treiberin, die vor Jahren mit einem der ersten Rekrutierer aus dem Paralleluniversum hierher transportiert worden war. Er verstärkte das ihm geltende Gefühl der Liebe, die innere Harmonie, die bereitwillige Ruhe. Es war so leicht.
    Sie schmiegte sich an ihn, und er ließ es geschehen. Er mochte die Gestalt, in der er sich ihr darbot. Sie machte ihm ein Empfindungsspektrum zugänglich, das ihm im Körper eines Sonnenarchitekten verwehrt blieb: die sonderbare Sensibilität diverser Bereiche der Haut, jenes Brennen und Prickeln, das nicht auf fortgeschrittenen körperlichen Verfall hindeutete, sondern eine Erregung ganz spezieller Art. Die junge Treiberin hatte den Eindruck, als seien seit ihrer letzten Begegnung nur wenige Augenblicke verstrichen. In Wirklichkeit aber lag sie schon fast ein Jahr zurück. Chagar zog sie mit sich zu Boden, und unter ihnen verdichteten sich die trüben Dunstschlieren, die über das Metall wallten, und sie wurden zu einem warmen und weichen Polster. Chagar war ebenso nackt wie die Frau. Er genoß ihre Zärtlichkeiten, die Liebe, die er selbst in ihr induzierte. Er genoß auch seine eigene Härte, als er sich in sie hineinschob – eins seiner Körperteile, das sich nun im Leib eines anderen Individuums befand. Er ließ das Tempo von ihr bestimmen, und als er sich schließlich entlud, versuchte er, die damit einhergehenden und ihm überaus bizarr erscheinenden Empfindungen zu analysieren.
    Das Irrlicht schwebte von der Decke herab und sagte: »Ich habe jetzt die von Ihnen angeforderten Informationen.«
    Für den Hauch eines Augenblicks vernachlässigte er die Kontrolle des Treiberbewußtseins, und die Frau schnappte unwillkürlich nach Luft, als sie sich dumpf zu erinnern begann. Aber es blieb ihr nicht mehr die Zeit aufzuschreien. Rasch vervollständigte Chagar wieder die dünne Patina der Ruhe und des Gleichmuts und der Liebe, die die Hirnwindungen der Frau wie mit einem zarten Film bedeckte. Sie seufzte, sank zurück und streckte die Arme hoch über den Kopf. »Ich liebe dich, Kamal«, flüsterte sie.
    Er ergriff ihre Hände und zog sie in die Höhe. »Ich habe eine Aufgabe für dich, Joia«, sagte er und projizierte ein Bild in ihren Geist. »Du wirst mein solares Heim verlassen und nach Tanaruga fliegen. Ich treffe die nötigen Vorbereitungen.«
    »Nach Tanaruga …«, flüsterte die junge Frau und strich sich mit der einen Hand durch das pechschwarze Haar.
    Noch einmal erforschte der Sternenfänger das Potential der Treiberin. Sie war stark, stärker noch, als sie am Grunde ihres zum Teil betäubten Bewußtseins glaubte. Für einen normalen Sonnenarchitekten mußte es genügen. Gegen ein Spektrum wie den Sternenfänger hatte sie mit ihren psionischen Kräften natürlich nicht die geringste Chance.
    »Du brauchst dich nicht zu fürchten«, sagte Chagar. Er wandte sich an das Irrlicht und befahl: »Stelle die nötige Ausrüstung bereit. Die Risiken müssen so klein wie möglich gehalten werden.«
    Das elektronische Irrlicht bestätigte und segelte fort.
    »Was soll ich für dich tun?« fragte Joia mit seidenweicher

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