Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

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Autoren: Andreas Weiler

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hinein. Er betrachtete dort Bilder absoluter und uneingeschränkter Loyalität ihm gegenüber – aber auch Furcht und Unsicherheit. »Wenn Sie das vorgegebene Signal abstrahlen, fallen alle Identifikatoren aus.«
    Und damit, dachte Chagar, habe ich die Sonnenarchitekten endgültig in der Hand. Die Zeiten eines Tramur sind vorbei.
    Ein zweiter Lube sprang plötzlich aus dem gelandeten Gleiter und eilte auf sie zu. Der Soldat machte einen aufgeregten Eindruck.
    »Ich habe gerade eine seltsame Meldung erhalten«, wandte sich der Pilot an den Sternenfänger. »Der Sucher, der den Zentralplaneten der Emigration entdeckt hat, kehrte aus der Asteriodenschale zurück und nahm Kurs auf die Kollektorstation und die Weltraumstadt. Die Wachschiffe des Sicherheitskordons bestätigten den Empfang des richtigen Zugangscodes. Aber kurz darauf meldete sich der sensible Pilot des Suchers und behauptete, seine Module befänden sich unter der Kontrolle einer eingedrungenen Emigrantengruppe. Der Sucher wurde daraufhin zerstört. Überlebende gab es nicht.«
    Chagar spürte, wie sich irgend etwas tief in ihm plötzlich anspannte. Ein Verdacht entstand, eine düstere Vorahnung, die an dem leuchtenden Fanal seines Triumphes nagte.
    »Und?«
    »Nicht viel später wurde in einem der Habitate der Weltraumstadt ein starker Ausbruch psionischer Kraft registriert. Die Telemodule haben Werte gespeichert, die bisher als ausgeschlossen galten – zumindest, was Emigranten angeht.«
    »Also hat es doch Überlebende gegeben.« Die Ahnung wurde allmählich zu Gewißheit. »Ein überaus starkes PSI-Talent … Konnte der Betreffende gefaßt werden?«
    »Offenbar nicht«, erwiderte der Pilot. »Aber die Garnisonen sind alarmiert. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis die Eingedrungenen gestellt werden oder in eine der aktivierten Fallen geraten.« Nur eine Frage der Zeit – ebenso wie die Fertigstellung der Sonnensphäre. Und die Initialzündung – sie mußte vom zentralen Kollektor aus erfolgen.
    David terGorden. Wenn es ihm tatsächlich gelungen war, rechtzeitig vor der Vernichtung des Planeten von Fresco zu entkommen und in die Weltraumstadt zu gelangen … Von dort aus war es nicht mehr weit bis hin zu den Speicherbänken des Kollektors und den Projektoren, die jenseits der Sonnensphäre das entropische Chaos einleiten würden.
    Der Sternenfänger drehte sich abrupt um und eilte auf seinen Weltenspringer zu. An Bord betätigte er das Gravitationskatapult, und das Atoll fiel schlagartig unter ihm zurück. Er war Dutzende von Lichtjahren vom zentralen Kollektor entfernt. Der Flug dauerte nur wenige Stunden, aber Chagar hatte das dumpfe Gefühl, er nähme nie ein Ende. Als er die mehr als dreißig Kilometer lange und im genauen mathematischen Zentrum der Sonnensphäre schwebende Station erreichte, verwandelte sich seine Besorgnis in tiefe Genugtuung. Die Instrumente des Springers registrierten die Meldung, die besagte, daß die eingedrungenen Emigranten – und unter ihnen das so überaus starke PSI-Talent – in eine der Farbenfallen geraten waren …

10
Myriam: Die entscheidende Etappe
    Das Habitat der Muhadin unterschied sich von allen anderen. Zwar neigte sich auch hier der nahe Horizont nach oben, aber der »Himmel« bestand nicht aus festem Boden, der durch eine Null-G-Zone vom »Unten« getrennt war. Die AEEs, die das habitatinterne Klima steuerten, erzeugten einige hundert Meter über uns einen Hochnebelbereich, den wir mit unseren Blicken nicht zu durchdringen vermochten. Was jenseits davon lag, konnten wir nicht erkennen. Der Mittelsmann, von dem Altac und Schira die ganze Zeit über gesprochen hatten, war ein sehr kleiner und drahtiger Muhadin, dessen schmales Gesicht einer Maske aus Dutzenden von Furchen und Runzeln gleichkam. Sein Schädel war völlig haarlos, und in den dunklen Augen des alten Mannes leuchteten Lichter des Wunsches nach Vergeltung. Schira schmiegte sich einmal kurz an mich und flüsterte mir zu, Tairo – so der Name unseres Helfers und Führers – habe vor Jahren seine Familie verloren, und sie ließ keinen Zweifel daran offen, wer für den Tod der Mentalpartnerin Tairos und seiner fünf Kinder verantwortlich war. Ich vertraute Altac und Schira, und deshalb vertraute ich auch Tairo – obgleich er manchmal Selbstgespräche rührte, aus keinem erkennbaren Grund das Gesicht verzog und auch sonst recht eigentümlich wirkte. Er wollte sich an den Sonnenarchitekten rächen, und wir stellten eine entsprechende