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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Versuche auf, dagegen anzukämpfen. Es blieb ihm nur noch eine einzige Chance, und auf die konzentrierte er sich jetzt. Er holte tief Luft, und der grauweiße Staub schloß sich über seinem Kopf. Das leise Lachen des Sternenfängers verklang.
     
    Dunkelheit umfing ihn, als er weiter in die Tiefe sank, einem Grund entgegen, der sich noch viele Meter unter seinen Füßen befinden mochte. Die Luft brannte wie heißes Feuer in den Lungen Davids, und er widerstand der Versuchung, den Mund zu öffnen und zu atmen.
    Nur Illusion, dachte er. Es gibt keine Wüste. Es gibt auch keine Dünen und keine heiße Sonne. Und der Treibsand existiert ebenfalls nicht. Ich befinde mich im Innern einer Farbenfalle, die speziell für starke PSI-Talente geschaffen wurde. Wahrscheinlich schwebe ich genau im Zentrum starker Projektionen, die all diese Bilder in meinem Geist entstehen lassen, die meine Synapsen direkt reizen und mir dadurch den zwingenden Eindruck vermitteln, das, was ich sehe und rieche und höre und fühle, sei die einzig wahre Realität. Aber es stimmt nicht.
    Es stimmt nicht!
    Er wiederholte diese Worte, wieder und immer wieder. Und als er glaubte, seine Atemnot verringere sich, als das helle Fanal des Wunsches nach Luft zu schnappen und die strapazierten Lungen zu entlasten, allmählich verblaßte, stellte er sich vor, der angebliche Treibsand um ihn herum bestände in Wirklichkeit aus hellem und klarem Wasser. Er fixierte sich allein auf diesen Gedanken.
    Ganz plötzlich verschwand die zähe Konsistenz. Seine Hände durchteilten kühles Naß, und als er die Augen aufschlug, sah er weit über sich das von der leicht bewegten Oberfläche des Sees verzerrte Abbild des Sternenfängers. Der Grund lag nur noch einige wenige Meter unter ihm. Er ließ sich weiter hinabsinken, und als seine Stiefel den felsigen Boden berührten, ging er in die Knie – und stieß sich mit aller Kraft ab. Gleichzeitig öffnete er erneut seine psionischen Sinne und beschleunigte sich telekinetisch. Solange sich dieses Freiwerden von mentaler Energie nicht direkt gegen Chagar richtete, wurde auch die Barriere nicht wirksam.
    Wie eine Rakete durchstieß er die Wasseroberfläche und sauste auf den Sternenfänger zu. Alles geschah in wenigen Sekundenbruchteilen. David packte die Kette mit dem Konnexkristall und zog sie Chagar mit einem Ruck über den Kopf. Der Sternenfänger taumelte unter dem Aufprall und stürzte. Das Wasser verwandelte sich in festen und grasbewachsenen Boden. David rollte sich ab und umklammerte das glitzernde Juwel mit beiden Händen. Jetzt konnte er wieder die spektrale Stimme tief in seinem Innern vernehmen, das Flüstern der sechs anderen Spektren, die er während seiner langen kosmischen Suche bereits in sich aufgenommen hatte und die inzwischen fast vollständig miteinander verschmolzen waren. Er rekrutierte einen Teil ihrer Kraft, drehte sich blitzartig herum und ging zum entscheidenen Angriff auf Chagar über.
    Der Sternenfänger hatte seine Gestalt verändert und sich in eine Sandviper verwandelt. Der schmale Kopf mit den beiden glänzenden Knopfaugen zuckte vor, und das Maul mit den Giftzähnen zielte nach dem Hals Davids. Er wich zur Seite aus, und noch während er sich abrollte, nahm Chagar erneut eine andere Gestalt an. Ein heiseres Knurren ertönte, und ein Wüstenwolf knickte in den Sprungbeinen ein und stieß sich ab.
    Diesmal konnte David nicht noch einmal ausweichen.
    Das haarige und offenbar nur aus Muskeln und einem zahnbewehrten Rachen bestehende Geschöpf prallte mit der Wucht einer Kanonenkugel gegen die Brust Davids und preßte ihm die Luft aus den Lungen. Er roch den nach Aas stinkenden Atem des Raubtiers, und die langen und spitzen Reißzähne schnappten nach seiner Kehle.
    David setzte mit einem Schlag die ganze Kraft des Konnexkristalls frei.
    Das Juwel glühte heller als die Sonne am Himmel. Der Körper des Wüstenwolfes wuchs jäh in die Breite und Höhe und verwandelte sich zurück in den fragilen Leib des Sternenfängers. Chagar stöhnte und taumelte. David sprang mit einem Satz auf die Beine und folgte ihm. In den schwarzen Augen Chagars funkelten unstete Irrlichter.
    Der Kristall zerplatzte, und die Myriaden Splitter sausten funkenartig davon. Der Sternenfänger verzog das Gesicht, aber jetzt war es Davids Abschirmung, an der die psionischen Energien wirkungslos abprallten.
    »Es ist soweit«, sagte David ruhig. »Du hast das letzte Spektrum in dich aufgenommen. Mit dir zusammen habe ich alle

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