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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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    David wußte nicht, wieviel Zeit inzwischen verstrichen war. Er hatte das Gefühl, schon seit einer ganzen Ewigkeit die Wüstenwelt zu durchstreifen. Er wartete.
    Auf den Sternenfänger.
    Auf die letzte Konfrontation.
    Und als er sich mitten auf der Treibsandlache befand, unter sich nur den knarrenden Schutz der Hölzer, die einen festen Steg kennzeichneten, vernahm er plötzlich einen schrillen Aufschrei, der ebenfalls von Myriam stammte.
    Er ist da, David! Schon die ganze Zeit über …
    Ruckartig drehte er sich um – und starrte in die schwarzen Augen einer zierlichen Gestalt. Gekleidet war sie nur in ein dünnes Tuch, das ebenso durchsichtig war wie die Haut dieses Wesens. Deutlich konnte David das langsame Pulsieren des Darmtrakts erkennen, und hinter der hohen Stirn des Schädels schwammen grauweiße Gehirnwindungen in einer Flüssigkeit, die die Zellen und Synapsen mit Nährstoffen versorgte. Auf der schmalen Brust des Sternenfängers glänzte das Juwel des Konnexkristalls.
    Chagar lachte leise, als er seinem Gegner einen jähen Stoß gab. David verlor den Halt und fiel. Der Treibsand war ebenso heiß wie der Staub der Dünen, aber er gab unter ihm nach. Er war wie ein Maul, das sich jetzt langsam öffnete und sich anschickte, ihn zu verschlingen. Aus einem ersten Reflex heraus kämpfte er dagegen an, stellte aber sofort fest, daß er dadurch nur noch schneller in der Tiefe versank. Daraufhin verharrte er regungslos und konzentrierte sich auf seine psionischen Sinne. Als er versuchte, sich telekinetisch aus dem ihn umspülenden Treibsand zu ziehen, stemmte sich ihm ein immens starker mentaler Widerstand entgegen – eine hohe Barriere, in der er keine Lücke fand. Der Sternenfänger auf dem festen Steg tastete nach dem Konnexkristall, und es war die Kraft dieser präkosmischen Schlacke, die sich nun gegen David terGorden richtete.
    »Was für ein Narr du doch bist«, sagte Chagar leise, und seine Stimme klang so, als zerrisse man ein altes Pergament. »Ich habe es dir immer wieder zu erklären versucht, David. Das zweite Universum ist dem Untergang geweiht, und nicht ich trage die Verantwortung dafür. Selbst wenn du noch den weißen Stern bilden könntest, wenn du dazu in der Lage wärst, die ausgefallenen Komponenten der Waffe der Uralten wieder in das IAES zu integrieren … du könntest an der letztendlichen Katastrophe auch nichts ändern. Es ist bereits zuviel entropiebeschleunigende Kraft freigesetzt worden, David. Es hat keinen Sinn mehr, siehst du das denn nicht ein? Der Bau der Sonnensphäre und die Auslösung der Initialzündung – dadurch wird nur etwas beschleunigt, was ohnehin unausweichlich ist. Ich habe dir ein Angebot gemacht, David. Du hättest zusammen mit mir den dritten Kosmos schaffen und formen können. Jetzt ist es zu spät. Jetzt wirst du sterben.«
    David terGorden nahm all seine mentale Kraft zusammen und holte zu einem psionischen Schlag aus. Er konzentrierte sich auf die Mistel, und Myriam rief ihm über den telepathischen Äther zu: Ich helfe dir, David. Bei allen Geistern Ultima Thules – du mußt es schaffen! Nimm dir alles, was du brauchst …
    Er zapfte auch die Kraft der zweiten Mistel an, ließ einen Spalt in den Außenschalen seiner Abschirmung entstehen und die Gedanken Myriams in sich hineintropfen. Der Sternenfänger lächelte noch immer, als David mit der psionischen Lanze auf ihn zielte und sie fortschleuderte. Der Konnexkristall gleißte etwas heller, das war alles.
    Der Treibsand reichte ihm inzwischen schon bis zur Brust, und Beine und Unterleib fühlten sich sonderbar klamm an. Das Atmen fiel ihm schwer. Furcht kroch in ihm empor. Er tastete mit den Armen um sich, langsam erst, dann immer rascher und hektischer. Es gab keinen Halt. Nirgends. Der formlose Schlund zog ihn zu sich herab.
    Es ist eine Illusion, David. Nur eine Illusion …
    Aber wenn er daran glaubte, wenn er davon überzeugt war, es mit einem Faktor der Wirklichkeit zu tun zu haben, so konnte er durchaus ersticken in der dunklen Tiefe der Treibsandlache. Es kam nur auf das an, was er dachte. Der Sternenfänger hatte ganz offensichtlich keine Schwierigkeiten. Er kannte die innere Struktur der Farbenfalle. Er hatte sie selbst konstruiert.
    Myriams Stimme wurde leiser. Er spürte, daß sie von etwas abgelenkt wurde und nicht mehr die Möglichkeit hatte, sich allein auf ihn zu konzentrieren. Er rief nach ihr, aber sie gab keine Antwort.
    Als ihm der Treibsand bis zum Hals reichte, gab er alle

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