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Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd

Titel: Die Terranauten TB 11 - Spektrum-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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eine Ulema, ein Steuerbaum – das Ziel Chagars.
    Das psionische Echo der Präsenz des Sternenfängers wurde schlagartig schwächer. Er hat also unsere Anwesenheit bemerkt, dachte David. Er schirmt sich ab.
    Er sah sich um. Nur wenige Uniformierte hielten sich in der Nähe des Terminals auf, und selbst als sie die Baracken betraten, konnte er nirgends Luben oder andere Soldaten der Sonnenarchitekten erkennen. Dennoch hielt er es für besser, seine PSI-Sinne nicht allzu weit zu öffnen. Es mochte auch hier verborgene Telemoduln geben, und sie konnten sich nicht das Risiko einer weiteren Auseinandersetzung mit Truppenteilen der Machthaber der Sonnensphäre leisten. Die Muhadin hinter den Schaltern waren wortkarg und machten einen ungepflegten Eindruck. Als sie Altac und Schira und auch das vermeintliche Mentalpaar David und Myriam erblickten, offenbarten sie ihnen gegenüber eine Art abfälligen Respekt, auf den Altac mit ausgesprochener Arroganz reagierte. Auf den Jacken der Kontrolleure zeigten sich keine Kennungen, also gehörten sie nicht zu einem der Clanstämme, wie es sie im entsprechenden Habitat der Weltraumstadt gab. Kurz darauf verließen sie das Terminal und gelangten in die Stadt.
    Eigentlich konnte man die Ansiedlung nicht als Stadt bezeichnen, eher als ein Dorf. Die Bauten waren ebenso schäbig wie das Terminal. Es hatte inzwischen leicht zu nieseln begonnen. David schlug den Kragen seiner Jacke höher und sah Altac und Schira fragend an.
    »Für die Sonnenarchitekten«, sagte die junge Muhadin, »hat Tebheo praktisch keine Bedeutung. Darum sind hier auch keine Luben-Garnisonen stationiert worden. Dieser Planet wurde nur deshalb nicht gesprengt, weil in der Hölle …« – sie deutete auf die grüne Mauer –, »… jene Orchideen wachsen, aus deren Blütenkelchen man die Pollen gewinnen kann, die eine mentale Symbiose erleichtern.« Sie schnaubte abfällig. »Manche Muhadin haben sich als wertvolle Helfer der Sonnenarchitekten erwiesen. Darum blieb Tebheo verschont. In der Atmosphäre schweben sogar einige AEE, die das Klima überwachen. Aber Kontrollen gibt es nicht. Wozu auch? Die Muhadin hier stellen keine Gefahr dar. Sie sind Clanparia. Sie haben sich von unseren Traditionen abgewandt. Sie streben nach materiellen Gütern und sind zu Opportunisten geworden.«
    Allmählich begann David das Verhalten der Kontrolleure und die Reaktion Altacs zu verstehen. Als er etwas auf die Worte Schiras erwidern wollte, verspürte er einen kurzen und stechenden Schmerz hinter der Stirn und wirbelte ruckartig um die eigene Achse. Jenseits des Landefeldes, dicht vor der grünen Mauer, sah er eine schattenharte Bewegung – eine kleine Gestalt, die im Dickicht des Urwaldes untertauchte.
    »David?«
    »Er ist dort drüben«, stieß David hervor. Er wollte sich sofort in Bewegung setzen, aber Altac hielt ihn fest. »Ohne eine entsprechende ›Ausrüstung‹ wäre es Selbstmord, sich in die Hölle vorzuwagen. Wahrscheinlich kämen wir keine hundert Meter weit. Wir brauchen Marathons. Und Drachenschlangen.«
    Er rührte sie durch die engen und infolge des Nieselregens schlüpfrig werdenden Gassen der kleinen Stadt. Muhadin kamen ihnen entgegen, schmächtige Gestalten, in Schutzmäntel aus Kunststoff gehüllt. David begegnete den Blicken aus ihren dunklen Augen, und er las jene Art von verächtlichem Respekt darin, den auch die Terminalbeamten ihnen gegenüber gezeigt hatten. Die Bewohner der Stadt spürten sowohl die mentale Symbiose zwischen Altac und Schira als auch zwischen David und Myriam. Ihre Tarnung erfüllte auch hier ihren Zweck – obwohl sie, wenn Schira mit ihren Worten recht hatte, gar nicht notwendig war.
    Schließlich gelangten sie zu einem stallartigen Gebäude. Altac öffnete eine knarrende Tür. Im sich daran anschließenden Zimmer herrschte ein diffuses Zwielicht, das nur von dem unsteten Licht einiger Talgkerzen erhellt wurde. Ein buckliger kleiner Muhadin trat auf sie zu und rieb sich die runzligen Hände.
    »Kundschaft? Was kann ich für euch tun, ihr Clandamen und -herren?« Er kicherte und verlieh seinen höflichen Worten damit einen spöttischen Unterton.
    »Wir brauchen vier Marathons und ebenso viele Drachenschlangen«, sagte Altac scharf. »Wir zahlen gut.« Er holte den Beutel mit den Pollen der Höllenorchideen hervor und legte ihn auf einen schmutzigen Tisch. Der Händler warf ihm einen forschenden Blick zu und öffnete den Beutel. Seine zusammengekniffenen Augen wurden groß und rund. »So

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