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Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter

Titel: Die Terranauten TB 13 - Die Lebenswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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Empfangskomitee.«
    Lajosmar stieß neue Verwünschungen aus. »Schnallt ihn los«, befahl er den Wachen. »Wir werden uns später wieder mit ihm befassen.«
    Der Kommandant der Eisernen Faust, die Wachen und Robots verließen mitsamt dem Elektrischen Sessel die Zelle. Erneut blieb Claude Farrell allein. Nun jedoch sah er einen Hoffnungsschimmer.
    Llewellyn ist da! dachte er ebenso froh wie erstaunt. Das ändert bereits alles. Die Dinge begannen in Bewegung zu geraten. Mit neuer Zuversicht setzte sich Farrell wieder auf die Plastikliege und schickte sich in Geduld.
     
    Überm Raumhafen dämmerte der Abend, als der vom Titan-Technikus zur Verfügung gestellte Gleiter abhob – ein älteres Allzweck-Modell aus den Tagen der Konzernherrschaft – und in die Richtung zur etwa zwölf Kilometer entfernten, zwischen Hügeln gelegenen Hauptstadt Technopolis flog. Astletsat verblieb mit der Besatzung auf einem Landefeld; um die Sicherheit des Organseglers, dessen Ankunft eine große Menschenmenge angelockt hatte, brauchte nicht gefürchtet zu werden. Nur Chantal Maikowin begleitete Llewellyn.
    Als der von einem schlechtgelaunten, in hautenge Metallfolie gehüllten Piloten gesteuerte Gleiter sich auf das Parkdeck des Regierungspalais hinabsenkte, lag die Nachtseite des mondlosen Planeten bereits im Stockfinstern, und die Stadt hatte sich in ein Lichtermeer verwandelt. Überm Palais erhellte das Farbenspiel einer elektronischen Laserorgel den Nachthimmel.
    Plötzlich wies die Psychomechanikerin durch die transparente Metratopkanzel nach draußen, in einen sonderbaren, ausgedehnten Wald metallener Gespinste, die nahezu auf dem gesamten restlichen Dach glänzten. »Dort sind welche«, sagte sie. »Schmetterlinge!«
    Llewellyn spähte hinaus. Tatsächlich hockten oder krochen etliche riesige Schmetterlinge mit bunt getupften Hügeln in dem schillernden Gewirr aus Blech. Sie wirkten passiv und harmlos. Gerade wollte der Riemenmann auf telepathischer Ebene nach ihnen tasten, da schwang die Kanzel auf, und er sah in einigem Abstand das Empfangskomitee stehen. Er stieg aus dem Gleiter, gefolgt von Chantal.
    »Seien Sie willkommen auf Technologos, Llewellyn«, rief der beleibte Mann an der Spitze der Gruppe, zu der auch Scanner Cloud gehörte, der nach der Unterredung an Bord des Organseglers per RZS wieder nach Technologos zurückgekehrt war und nun scheinheilig an der Begrüßung teilnahm. »Seien Sie willkommen, auch wenn die Zeiten kritisch sind und mancherlei Meinungsverschiedenheiten zwischen uns bestehen. Ich bin Johorgho Klamatz, Oberhaupt des Klamatz-Clans und Titan-Technikus unseres Planeten.«
    »Wenn ich richtig verstehe, heißt das. Sie sind die Regierung«, sagte Llewellyn. Er musterte die Gastgeber mit insgeheimem Schaudern. Der Titan-Technikus, die Person, die Klamatz als seine Gemahlin vorstellte, und der Befehlshaber seiner Leibgarde glichen Androiden aus Metallegierungen und fahlem synthetischen Fleisch. Sie hatten ihrer Menschlichkeit beinahe völlig entsagt, nur um der Anbetung von Technik und Technologie zu frönen. »Dann bin ich ja bei Ihnen richtig. Wie haben Sie über das Anliegen entschieden, das unser Abgesandter -«, er nickte zu Scanner Cloud hinüber, »- Ihnen vorgetragen hat?«
    »Wohlwollend«, antwortete Klamatz, als erwiese er Llewellyn eine Gnade. »Wir gehen auf Ihr Angebot ein – mit der Einschränkung, daß der festgenommene Terranaut bis zur vollständigen Aufklärung des Lebenswächter-Phänomens in Haft bleibt.«
    »Sie sind sehr mißtrauisch, Titan-Technikus«, äußerte der Riemenmann in gleichmütigem Ton. »Ich versichere Ihnen, wir kommen, um Ihnen zu helfen, so wie allen anderen betroffenen Welten.«
    »Das wird sich zeigen. Ich selbst würde Ihnen gern glauben. Aber ich weiß nicht, ob es Ihnen gelingt, auch die Delegierten der anderen Techno-Planeten davon zu überzeugen.«
    Er lügt, telepathierte Chantal. Er haßt uns. Wenn er könnte, würde er uns auf der Stelle ermorden.
    Das hatte sich Llewellyn schon gedacht. Etwas anderes war kaum zu erhoffen gewesen, und es ließ sich nicht ändern.
    Die ganze Gruppe verließ das Parkdeck und fuhr im bronzenen Prunk-Lift, dessen Benutzung Clan-Angehörigen vorbehalten war, hinab in den Konferenzsaal des Titan-Technikus. Dort nahmen sie an der stählernen Tafel Platz, die Scanner Cloud schon kannte. In einer Anzahl von Nischen standen Bewaffnete der Eisernen Garde. Zwei Lakaien, die in ihren Livreen Rauschgoldengeln glichen, servierten

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