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Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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unvermittelt Ranigard, der seit seinem Eintreffen an Bord des Organseglers still dessen Inneres, die borkigen Wände, Leuchtblüten, Knospen, Mooswucherungen und sonstigen semi-organischen Gebilde bestaunte. Als einziger Anwesender in der Kaverne, die Llewellyns Konferenzraum abgab, stand er noch; allem Anschein nach hegte er eine gewisse Scheu dagegen, sich in die von Astletsat zur Verfügung gestellte Gewebeschale zu setzen. Der Gnuff an seiner Hüfte war in tiefen Schlummer der Erschöpfung versunken, und man hörte das Pelzwesen gedämpft schnarchen. »Klamatz dürfte es jedenfalls nicht sonderlich ans Herz gehen.« Versonnen betrachtete er eine der zarten Leuchtknospen, die in der Leibeshöhle Licht spendeten, dann wandte er sich um und musterte Farija, die zusammengerollt in einer Sitzschale lag und döste, das alles vermutlich nur zu träumen glaubte. Llewellyn meinte, in den Augen des Ex-Manags die fiebrige Grämlichkeit verzweifelter Liebe erkennen zu können. »Die Drohung der Treiberbesatzungen stufe ich als wesentlich ernst zu nehmender ein«, ergänzte Ranigard. »Ich werde mich bemühen, Klamatz zur Freilassung der Delegierten zu bewegen.«
    Ja, liebt sie, bestätigte Nanuk telepathisch. Schön, schöne Liebe.
    Laß das Geschnüffel, Köter! rügte Hege Krotzer den Hund. Gekränkt brummte Nanuk.
    »Hoffentlich haben Sie Erfolg«, sagte Llewellyn. »So kann das mit dem Mann nicht weitergehen. Dauernd erhöht er die Schwierigkeiten noch mehr.«
    »Haben Sie sich inzwischen hinsichtlich der Lebenswächter irgend etwas ausgedacht?« erkundigte sich Ranigard, nahm nun endlich doch, obwohl äußerst zaghaft, in der noch freien Sitzgelegenheit Platz.
    »Leider lassen die wirren Ereignisse uns kaum Zeit zum Nachdenken«, erhielt er vom Terranautenführer zur Antwort. »Sobald Scanner Cloud mit einer Biopsionischen Speicheranemone zurückkommt, werden wir mit dem gleichen PSI-Effekt, mit dem wir die Schmetterlinge beseitigt haben, auch die Lurche zu eliminieren versuchen. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Das ist wenig«, stellte Ranigard ohne besondere Betonung fest.
    »Ich habe mir mehr von Ihnen versprochen.«
    Die Techno-Treiber werden unruhig, weil sie keinen PSI-Kontakt zu ihrem Einsatzkommando mehr zustande bringen können, teilte Hege Krotzer auf telepathischer Ebene mit, nachdem er kurz seine im Weltraum stationierten semipsionischen Sonden kontaktet hatte. Wir müssen etwas tun. Wir dürfen ihnen nicht die Initiative überlassen.
    »Sie wissen selbst, was sich hier alles abgespielt hat«, entgegnete Llewellyn dem Chefberater in leicht unfreundlichem Ton, »und es ist wahrhaftig nicht unsere Schuld, daß noch immer kein Ende des Ärgers abzusehen ist.« Hätten wir nur diesen Klamatz sofort abserviert, statt auf diplomatische Rücksichten zu achten, uns wäre eine Menge Umstände erspart geblieben! sann er verbittert.
    »Das sollte kein Vorwurf sein«, erwiderte Ranigard. »Ich bin mir darüber im klaren, daß überhöhte Erwartungen allzu rasch enttäuscht werden.« Müde rieb er sich die Augen, massierte seine Schläfen. Das dunkelblonde Haar hing ihm in Strähnen in die Stirn. »Was soll nun geschehen?« Seine Stimme klang schlaff. Anscheinend ließ die Wirkung des eingenommenen Amphetamins nach, denn er holte eine zerdrückte Folienpackung aus der Tasche, schob sich eine ganze Reihe von Kapseln in den Mund. »Wir müssen zu Klamatz.«
    Llewellyn ruckte. »Sie sind die einzige Person, die diesen Wahnknaben bändigen kann«, bekräftigte er. »Claude, du paßt hier an Bord auf, damit wir von weiteren Überraschungen verschont bleiben. Sie begleiten Ranigard und mich zu Klamatz, Krotzer, weil Sie unser einziger Augenzeuge des Vorfalls im Tempel sind.« Der Riemenmann schaute in die Runde. »Können wir so verfahren?«
    Die Anwesenden erklärten sich einverstanden. Ranigard händigte Claude Farrell einen Teil seines Amphetamin-Vorrats aus, bestimmt für Farija, damit sie sich, wenn sie nicht länger unter Energy-Einfluß stand, gegen die Apathie-Emissionen der Lebenswächter schützen konnte. Die eigentümliche biopsionische Struktur von Astletsats Egosphäre war zwar nicht anfällig für die Quasi-PSI-Impulse der Riesenlurche, aber er vermochte die Menschen im Innern seines Rochenleibs auch nicht kollektiv dagegen abzuschirmen. Die Quasi-PSI-Schwingungen der Lebenswächter und Astletsats Biopsi-Frequenz waren offenbar so grundverschiedener Natur, daß sie einander nicht tangierten.
    Dann transitierten

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