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Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Titel: Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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senkte den Kopf und sah den Fremden an. Der Städter hatte die Augen geöffnet. Sie waren nicht silbern. Sie waren so blau wie die Himmel besserer Welten.
    »Ich beginne zu begreifen …«, sagte Tairit, und Xala lächelte und streichelte seine Wangen.
    »Was …«, begann der Fremde und richtete sich halb auf. Er hatte Angst, und für einen Sekundenbruchteil kehrte die Wut in Tairit zurück. Xala legte ihm nur die Hand auf den Arm. Liebe Xala.
    »Ich werde dir helfen«, sagte Tairit, und er wußte, daß der Fremde ihn verstand. »Aber nur unter einer Bedingung. Ich will den Namensstein zurück, den man mir geraubt hat.«
    Dann begann er, dem Fremden von Haydrath zu erzählen. Vom Feuerregen und den Geistern in der Kruste des Planeten. Der Städter lernte. Und begriff.
     
    Sie ist verrückt, dachte Sicherheitsmanag Shentan. Sie ist tatsächlich verrückt.
    Durch kleine Schneewehen schritt er der Gardeniederlassung entgegen; schattenhafte, fast konturlose Gebäude, durch viele Elektronische Lauscher vor jeder Überraschung geschützt. Er senkte den Kopf ein wenig. Der von Norden her wehende Wind war kalt, wirklich kalt. Und die Lichter der Stadt …
    Nur hier und da war ein matter Schein. Die Energieversorgung Tulaths war zum Teil ausgefallen. Einige Wartungsgruppen waren damit beschäftigt, den Fehler zu finden und zu beheben.
    Stückwerk, dachte Shentan grimmig und betrat eins der Gebäude. Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen wären notwendig.
    Graugardisten patrouillierten, als sie an ihm vorbeimarschierten. Ihren Gesichtern war nicht anzusehen, ob sie sich Sorgen machten um die Eiszeit, die über Haydrath hereingebrochen war. Ihren Gesichtern war überhaupt nichts anzusehen. Ein Graugardist führte einen Befehl aus. Das war alles.
    Das Quartier Queen Centas war einfach und spartanisch, so, wie man es von einer Queen nicht anders erwartete. Sie sah ihm entgegen, und eine Spur von Neugier lag in ihren Zügen.
    »Sie haben mich um eine Unterredung gebeten, Sicherheitsmanag.« Eine Feststellung. Nicht mehr und nicht weniger.
    Er nickte und nahm Platz. »Ja. Leider sind die Umstände, die mich hierher führen, nicht sonderlich erfreulich.« Noch einmal dachte er alle Punkte seines Vorhabens durch, analysierte und prüfte. Er fand keine Schwachstelle. Er war gut vorbereitet. Und es wurde Zeit.
    »Kommen wir also zur Sache«, sagte er geschäftsmäßig. Er öffnete die Aktentasche und reichte der Graugardistin eine Reihe von Folien.
    »Sichten Sie bitte diese Unterlagen«, sagte Shentan ruhig. »Sie werden feststellen, daß sich die Manag von V/O Kulturaimport Haydrath eines schweren Verstoßes gegen die Konzilsbestimmungen und das Konzil selbst schuldig gemacht hat.«
    Die Queen sah ihn an, und der Blick aus ihren klaren Augen schien seine tiefsten Geheimnisse zu betrachten. Unruhe entstand in ihm.
    Eigentlich, dachte Shentan, hätte ich schon viel früher eingreifen müssen. In gewisser Weise ist es meine eigene Schuld. Ich hätte wissen müssen, daß die konzentrierte Ausstrahlung von Hunderten von Glimmsteinen sie früher oder später völlig um den Verstand bringen mußte. Ich hätte es wissen müssen.
    Ohne sich zu bewegen saß die Queen da. Ihre Blicke nahmen die Zeichen und Symbole auf, die Beweise für das, was er anklagte.
    Dann hob sie wieder den Kopf.
    »Ich sehe …«, sagte sie langsam, und zum erstenmal sah Shentan ihr eine emotionale Bewegung an. Sie schien verblüfft, beinah sogar bestürzt.
    »Gut«, entgegnete Shentan. »Die Beweise sind stichhaltig, wie Sie sicher festgestellt haben, Queen. Manag Dianne DasMaren hat einen Konzilsbeauftragten umbringen lassen, um ihre eigenen, persönlichen Ziele nicht zu gefährden. Sie hat weiterhin in den vergangenen vier Monaten illegal für den Export zur Erde bestimmte Glimmsteine aus persönlicher Profitsucht beiseite geschafft. Und jetzt verhindert sie umfangreiche Maßnahmen zum Schutz der Städte von Haydrath.« Er deutete auf die Folien. »Im Anhang sind die Gefahren aufgelistet, mit denen wir in der nächsten Zeit zu rechnen haben.«
    Er holte tief Luft.
    »Queen Centa, im Namen des Konzils fordere ich Sie hiermit offiziell auf, mich bei der Entmachtung der derzeitigen Manag Dianne DasMaren zu unterstützen.«
    Er wartete gespannt. Im Gesicht der Graugardistin zuckten die Muskeln. Die Grauen Garden waren auf das Konzil konditioniert. Und nur auf das Konzil, nicht auf einen einzelnen Konzern.
    Sie mußten gehorchen, und sie mußten in erster Linie die

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