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Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Titel: Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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erschien das Bild Queen Centas.
    »Die Operation ist durchgeführt«, sagte die Queen kühl. »Die Terranautin befindet sich in unserer Gewalt.«
    Hitze entstand in Dianne. Noelle. Endlich. Die Zeit der Rache war gekommen. »Unverletzt?«
    »So, wie Sie befohlen hatten.« Die Queen neigte den Kopf. »Und die anderen?«
    »Sind durch einen Geheimgang, der sich unserer Kenntnis entzog, leider entkommen. Suchgruppen befinden sich noch im Einsatz.«
    Noelle, dachte Dianne. »Gut«, sagte sie. »Machen Sie weiter. Und verfahren Sie mit der Terranautin, wie ich Ihnen aufgetragen habe.«
    Die Queen neigte erneut den Kopf. »Ich höre und gehorche.« Dianne schaltete ab.
    »Das ist es«, sagte Shentan. »Genau das habe ich befürchtet. Dianne, meine Leute haben die KIEW untersucht und die Crew verhaftet. Wir haben die Verstecke untersucht, die uns Ihr Informant angegeben hat. Wir haben die Waffen gefunden.«
    »Warum«, fragte Dianne kalt, »regen Sie sich dann so auf?« Den Laser in ihrer Hand hatte sie ganz vergessen.
    »Weil wir nicht alle Waffen gefunden haben. Einige der Verstecke waren leer.«
    »Vielleicht befanden sich gar keine Waffen dort.«
    »Und wenn doch? Was, wenn die dort gelagerten Waffen sich inzwischen in den Händen der Untergrundler befinden? Sie sind entkommen, Dianne. Sie haben es selbst gehört.«
    Sie waren auch nicht wichtig. Nur Noelle war von Bedeutung. Noelle und ihre Rache. Ihre süße Rache, auf die sie so lange gewartet hatte. Jetzt bedauerte sie es nicht mehr, daß Judad überfällig war. Für einen Augenblick dachte sie an die Schwarze Träne. Feuer glomm in ihr. Dieses Juwel, diese Pracht … und dann: Noelle und ihre Meduse.
    »Sie können jetzt gehen, Shentan. Ich brauche Sie nicht mehr.« Sie wandte sich von ihm ab.
    »Dianne, wir müssen unbedingt Vorkehrungen treffen. Da draußen sterben Menschen, wenn wir nichts unternehmen. Es ist auch eine Kostenfrage. Wie viele Verrechungseinheiten, glauben Sie, müssen wir für den Import neuer Arbeitskräfte aufwenden?«
    Es interessierte sie einfach nicht. Sie dachte an ihre Glimmsteine, an Judad, der inzwischen sicher schon tot war, und an Noelle.
    »Gehen Sie.«
    »Dianne«, Shentans Stimme war plötzlich weich, fast mitfühlend, »ich weiß, daß Sie Glimmsteine beiseite geschafft haben, für sich selbst. Dianne, sie haben sich zu lange ihrer konzentrierten Ausstrahlung ausgesetzt. Sie sind krank, Dianne. Sie sollten einen Therapeuten aufsuchen und …«
    »Ich sollte was?« Ihre Augen funkelten in kaum gezügelter Wut. Der Laser drohte wieder. Shentan wich einen Schritt zurück. »Überlegen Sie sich genau, was Sie sagen. Shentan. Und jetzt … verschwinden Sie. Ich will sie nicht mehr sehen. Belästigen Sie mich nicht länger mit Nebensächlichkeiten.« Sie lächelte erneut. »Wenn es draußen wirklich so schlimm ist, wie Sie behaupten, dann brauchen wir uns um die Untergrundbewegung wohl keine Sorgen zu machen. Tote können keine Waffen bedienen, nicht wahr? Raus!« Sie schrie das letzte Wort. Ihre Stimme überschlug sich. Shentan zog sich zurück.
    »Er ist gefährlich«, murmelte Dianne. »Oh, ja, ich darf nicht den Fehler machen, ihn zu unterschätzen.«
    Ihre Augen glänzten, als sie ihre Vorbereitungen traf, um möglichen Aktivitäten Shentans zuvor zu kommen. Dann verließ sie ihr Büro.
    Noelle, dachte sie. Ich komme.
     
    Haßerfüllt blickte Tairit auf den Fremden hinab. Ein Städter. Ein Dieb. Ein Frevler.
    »Warum ist er zusammengebrochen?« fragte Xala und brach damit das Schweigen. »Wir haben ihn nicht angegriffen. Und …« Die Mulcalin unterbrach sich wieder und deutete auf den Toten. Tairit nickte, sprang vom Rücken des Schattenleguans und streckte seine Hand nach der Schwarzen Träne aus.
    »Die Lange Nacht hat begonnen«, sagte er grimmig. Der Anblick des Toten verschaffte ihm tief im Innern Befriedigung. »Sie halten es nicht aus. Sie wissen nicht, was wirklich geschieht. Sie sind so ahnungslos. Sie werden sterben. Nur wenige werden überleben. Nicht als Menschen, nein …«
    Er berührte die Träne.
    Und wußte im gleichen Augenblick, daß er zu spät gekommen war.
    »Er ist krank«, sagte Xala. Sie blickte auf den Dieb hinab, und Tairit hatte den Eindruck, als schimmerte Mitleid in ihren silberfarbenen Augen. »Sehr krank. Er stirbt.«
    »Er hat versucht, Kontakt zur Träne aufzunehmen«, sagte Tairit finster. »Seltsam, daß er die Berührung überhaupt überstand. Fast alle Städter sterben durch eine solche

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