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Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr

Titel: Die Terranauten TB 15 - Im 176. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Interessen des Konzils schützen. Dianne DasMaren verletzte diese Interessen. Der Schluß lag auf der Hand. Und dennoch steigerte sich die Nervosität des Sicherheitsmanags. Zuviel hing von dem ab, was nun geschehen mochte. Oder nicht geschah.
    Queen Centa erhob sich. Sie war schlank. Sie war schön.
    »Ich akzeptiere Ihren Status«, sagte sie traditionsgemäß. »Ich erkenne Sie als neuen Mang von V/O Kulturaimport Haydrath an.« Sie neigte den Kopf. »Ich höre und gehorche.«
    Shentan atmete unwillkürlich auf.
    »Gut«, sagte er. »Dann kommen Sie, und lassen Sie es uns hinter uns bringen …«

9
    Sie hatten nicht für alle Männer Schutzkombinationen mit eingelassenen Heizfäden auftreiben können. Ennet Christiansen sah sich um. Nacht über Haydrath. Eine Nacht, die sich von den Tagen kaum noch unterschied. Nur noch wenige Sterne standen am Himmel. Ihr Licht war schwach und trüb und wurde von einem dunklen Etwas verschluckt. Manchmal gingen Meteoriten nieder und hinterließen feurige Verbrennungsspuren in den Bereichen der Immerwährenden Winde und darunter. Dann und wann drang aus der Richtung des Stadtrands von Tulath durchdringendes Knirschen an ihre Ohren: das waren die Gletscher, die unaufhaltsam weiter vordrangen und bereits eine Reihe von Häusern zermalmt hatten.
    Vor ihnen lag die Gardebasis. Ruhig. Still. Wie verlassen.
    Christiansen umklammerte das Lasergewehr. Neben ihm war eine schattenhafte Bewegung, und er blickte zur Seite.
    »Die anderen Männer haben ihre Positionen bezogen«, hörte er. »Sie warten auf den Einsatzbefehl.« Das Gesicht war schmutzig und somit in der Finsternis kaum zu erkennen. Ennet meinte dennoch, so etwas wie Skepsis darin entdeckt zu haben. Und der Mann fuhr fort: »Einige unserer Leute haben Zweifel, Christiansen.« Ein Blick zur Basis. Der Elektronische Zaun lag unmittelbar vor ihnen.
    »Zweifel?«
    »Ja. Einige Männer sagen, wir hätten weitere Waffenlieferungen von der KIEW abwarten sollen. Sie sagen, das Gerät, über das wir jetzt verfügen, reicht nicht aus.«
    Ennet Christiansen lachte humorlos in den eisigen Wind. Laute, die sofort davongeweht wurden. Es wurde kälter. Noch immer. Und eine ganze Reihe der Soldaten Haydraths fror.
    »Derjenige, der uns verraten hat«, brummte Ennet, »hat auch die Waffenverstecke an Bord des Treiberfrachters preisgegeben. Das weißt du so gut wie ich. Auf mehr Waffen als auf die, die wir jetzt in Händen halten, konnten wir nicht hoffen.«
    »Sie sagen, es sei zu früh für einen bewaffneten Aufstand und einen militärischen Schlag gegen die Graue Garde DasMarens.«
    Verdammt, dachte Ennet Christiansen. Das alles haben wir nun schon tausendmal durchgesprochen. Er blickte sich erneut um. Die Männer froren. Zwanzig Grad unter Null. Vielleicht noch mehr. Und die Temperatur fiel weiter. Sie durften nicht mehr lange zögern.
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte er betont ruhig. Er dachte an Noelle und den Verräter. Verdammt. Verdammt! »Seht euch nur um. Wenn wir jetzt nicht losschlagen, sind wir bald alle unter dem weiter vordringenden Eis begraben. Kaum noch Energie. Die Versorgungssysteme brechen zusammen.«
    Er unterbrach sich selbst, als er eine Bewegung in der vor ihnen liegenden Gardebasis wahrnahm. Einige Lichter flammten auf. Queen Centa verließ ihr Quartier, an der Seite eines alten, dürren Mannes, dessen Haltung leicht vornübergebeugt war.
    Sicherheitsmanag Shentan.
    Der Queen und dem Manag schlossen sich Dutzende von Graugardisten an. Sie bestiegen Kurzstreckengleiter und flogen in Richtung Zentrum Tulaths ab, in Richtung der zentralen Niederlassung von V/O Kulturaimport.
    Die Männer flüsterten verblüfft miteinander. Christiansens Gedanken rasten. Er konnte kaum glauben, was er soeben gesehen hatte.
    »Das ist die Chance«, murmelte er dann und blickte auf die Meßinstrumente an seinem Handgelenk. Die Elektronischen Lauscher standen nur noch teilweise unter Energie. Der Ausfall einiger Generatoren weiter östlich hatte auch das Sicherheitsnetz der Basis beeinträchtigt.
    Die Gleiter waren nun nicht mehr zu sehen.
    Er berührte einen trüben Sensorpunkt, und auf den Codegebern der Soldaten leuchteten nun die Alarmdioden. Es war soweit. Ennet nickte dem Mann an seiner Seite zu. »Es geht los. Kehr zu deiner Einheit zurück. Aus irgendwelchen Gründen sind starke Kräfte aus der Basis abgezogen worden. Das Glück scheint auf unserer Seite zu sein.«
    Noch einmal blickte er auf seine Instrumente, während der Mann

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