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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
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herüber.
    »Titan-Technikus«, ergriff Llewellyn eilends das Wort, ehe das bei seiner Verwandtschaft in Mißkredit gelangte Clan-Oberhaupt den Mund zu neuen, wirrköpfigen Äußerungen öffnen konnte, »bitte entschuldigen Sie uns nun. Eine weitere Beratung ist notwendig geworden.«
    »Gehen Sie«, raunte der Despot matt, nahm an der stählernen Tafel Platz, stützte die Ellbogen auf und bedeckte die Miene mit den Händen. »Gehen Sie. Und kommen Sie nicht wieder, bevor Sie die Lebenswächter ein für allemal ausgerottet haben.«
    Llewellyn zuckte die Achseln, nickte Scanner Cloud zu. Der Neue Lenker erzeugte zwei semipsionische Sonden, um den Riemenmann und die Maikowin mit in den Organsegler zu befördern, während er, Hege Krotzer und Lenker Honnk den eigenen RZS-Transfer per Mentaltrigger auslösten.
    Eine halbe Sekunde später fand die Gruppe sich im großen, rochenförmigen, behaglichen Leib des Organseglers Astletsat wieder, war den Verrücktheiten des kleingeistigen menschlichen Machtstrebens und Größenwahns bis auf, weiteres entronnen.

II
    Allein Reinheit und Stille vermögen den Intelligenzen des Universums zum Vorbild zu gereichen.
    Der Verschollene
     
    Im Organsegler eingetroffen, übernahm Chantal Maikowin die Aufgabe, sich gemeinsam mit ihren beiden Psychomechanik-Studentinnen – Renzima und Alyne – fürsorglich um Farija zu kümmern, das Mädchen, dem der Ex-Manag Gershavo Ranigard nach Jahren, in denen er seine Liebe vergeblich zu verdrängen, zu unterdrücken versucht hatte, vor kurzem wiederbegegnet war – nur um es durch seine selbstverschuldete Umwandlung in eine andere, eine ektoplasmische Existenzform von neuem zu verlieren. Farija hatte den Schock, den diese tragische Wendung des Schicksals ihr bereitet hatte, noch nicht überwunden und bedurfte intensiver Tröstung.
    Die restlichen Gefährten fanden sich in der geräumigen Leibeshöhle Astletsats zusammen, in der Llewellyn gewöhnlich seine Aussprachen zu veranstalten pflegte. Luther Straightwire war noch nicht zurück.
    Während die Versammelten sich auf von Astletsat aus seinem borkigen, weichen Gewebe gebildeten Gewebeschalen niederließen, entzündete sich Claude Farrell einen selbstgedrehten Zigarillo. Kommentarlos senkte der Organsegler aus der Decke der Kaverne einen Saugrüssel herab, um den Qualm zu beseitigen.
    »Die Zustände auf den von der Lebenswächter-Krise betroffenen Welten bessern sich langsam«, erstattete Zalia Bericht. »Weil die Suggestivemanationen der Riesenspinnen so eng zweckgebunden sind, hindern sie die Menschen nicht mehr daran, sich mit den unmittelbarsten Bedürfniserfüllungen zu befassen. Der einzige Zwang, dem sie noch unterliegen – abgesehen davon, daß sie die Spinnen nicht loswerden können –, ist die Unvermeidlichkeit, sich von den Fäden zu ernähren. Insofern ist die Gesamtlage im großen und ganzen weniger ernst als beim Auftreten der ersten zwei Lebenswächter-Generationen. Die Schäden und Zerstörungen können behoben, die Infrastruktur und die Produktion allmählich wieder in Gang gebracht werden. Aber selbstverständlich ist die Anwesenheit der Riesenspinnen eine gewaltige Belastung, und es kann keine Rede davon sein, daß die Menschen dazu imstande wären, zum Alltag zurückzukehren. Auch wenn ihnen keine Wahl bleibt, als die Spinnengewebe zu essen, empfinden sie die Einflußnahme der Lebenswächter doch als Tyrannei.«
    »Es wäre wahrhaftig eine traurige Sache, verhielte es sich anders«, bemerkte er Riemenmann sarkastisch. »Dann hätte ich für die Menschheit keine Hoffnung mehr.«
    Die ehemalige Queen der Grauen Garden schenkte dem Terranautenführer einen undeutbaren Blick. »Es ist bereits ein beachtlicher Grund zur Hoffnung«, meinte sie, »daß Leute wie Sie und ich heutzutage zusammenarbeiten. Vor wenigen Jahren waren wir noch Todfeinde.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem ansatzweisen Lächeln. Aus einigem Abstand und im augenfreundlichen Helligkeitsschein der Leuchtfasern in Astletsats semi-organischen Wänden wirkten die Blätter des Grünen Partners unter ihrer Gesichtshaut wie Sommersprossen.
    »Lassen wir die Vergangenheit ruhen«, antwortete Llewellyn mißmutig. Er wußte genau, daß sowohl Zalia wie auch Hege Krotzer – beides früher Mitglieder der Grauen Garden – keineswegs darüber im unklaren waren, daß er seine Abneigung und sein Mißtrauen, den alten Groll gegen die einstigen Feinde, im tiefsten Kern seines inneren Wesens noch längst nicht völlig

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