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Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team

Titel: Die Terranauten TB 16 - Das Techno-Team
Autoren: Henry Robert
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Willen in störende Vorfälle verwickelt werden, die uns daran hindern, unsere Kräfte ganz dem Lebenswächter-Problem zu widmen. Außerdem wäre es ratsamer, alle Hilfsmittel zur Linderung der Krise einzusetzen, statt ausgerechnet jetzt Machtkämpfe auszutragen. Deshalb möchte ich Ihnen raten, diese Meinungsverschiedenheiten aufzuschieben und sich später, wenn alles andere geregelt ist, mit Ihren Gegnern um eine politische Lösung des Konflikts zu bemühen.« Der Terranautenführer hoffte, daß die planetare Widerstandsbewegung bis dahin dazu imstande sein würde, ein gewichtiges Wort mitzureden.
    In seiner Schläue erkannte Klamatz sofort, daß der Vorschlag ihm nur nutzen konnte. »Sicherheit und Wohlergehen unseres Planeten sind stets mein höchstes staatsmännisches Anliegen gewesen«, log er salbungsvoll. »Llewellyn hat recht«, sagte er zu Kolumban. »Ich biete dir im Namen der leidgeprüften Bevölkerung einen Waffenstillstand an.«
    Kolumban kaute auf seiner Unterlippe herum. Deutlich spürte Llewellyn seine Nervosität. Unter den anderen Clan-Mitgliedern, die inzwischen ihren Schrecken überwunden hatten, regte sich Widerspruch. Der Riemenmann neigte zu der Mutmaßung, daß die Clan-Truppen der Eisernen Faust und der gleichfalls Johorgho Klamatz unterstellten Polizei in bezug auf zahlenmäßige Stärke und Ausrüstung und Bewaffnung unterlegen waren, und daß die Kontrahenten des Despoten darüber Klarheit besaßen, wie rasch die Erfolgsaussichten ihrer Palastrevolte sinken mußten, wenn sie nichts unternahmen und unterdessen außerhalb des Palais weitere Einheiten der Eisernen Faust eintrafen.
    Einen Moment lang befürchtete Llewellyn, Kolumban werde alles auf eine Karte setzen und die Konfrontation hier und jetzt, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, durch Ausschießen zu einem Ergebnis zu führen versuchen. Sicherheitshalber bereitete sich der Riemenmann darauf vor, die Beteiligten mit einem PSI-Schub allesamt ins Land der Träume zu schicken, wo sie vorerst keine Dummheiten anstellen könnten.
    Aber die Situation im Konferenzsaal war unmöglich, und Kolumban, obwohl sicherlich genauso ehrgeizig und machtgierig wie sein Verwandter Johorgho Klamatz, sah es ein. Die Waffen der beiden Parteien waren aufeinander angelegt, und bei einem Schußwechsel wären die Überlebenschancen für alle Anwesenden gering. Kolumban fand sich damit ab, daß es tatsächlich günstiger war, die Austragung des Streits zu verschieben.
    »Um der Rücksichtnahme auf die schwergeprüfte Bevölkerung willen erklärte ich mich einverstanden«, sagte er feierlich durch die Nase.
    »Wir ziehen uns unter der Bedingung aus dem Palais zurück, daß wir an allen künftigen Entscheidungsfindungen beteiligt werden.«
    Johorgho Klamatz gab seine Einwilligung. Gleichzeitig und mit nahezu lächerlicher Vorsicht verließen seine Verwandten, die Clan-Söldner, sämtliche Kampfroboter sowie die Mehrzahl der EF-Männer durch verschiedene Ausgänge den Saal. Chantal Maikowin seufzte hörbar auf. Auch Llewellyn verspürte gehörige Erleichterung.
    »Lungert hier nicht so faul herum!« fuhr der Despot ungnädig zwei Unterführer der Eisernen Faust an. »Robots sollen die Leichen rausschaffen. Ich werde mit allem fertigwerden, bei der Heiligen Hochenergie, auch wenn selbst Ranigard mich inzwischen im Stich gelassen hat. Stellt eine Kommunikatorverbindung zu den umliegenden Einheiten und zur Polizei her! Ich wünschte eine Konferenzschaltung.« Sein bösartiger Blick fiel auf den Robot mit dem »Kragen des Abschieds«; die Maschine war vereinsamt im Saal zurückgeblieben. Klamatz schlurfte, begleitet von der semipsionischen Sonde über seinem Kopf, von deren Vorhandensein er nichts ahnte, zu ihr, versetzte dem unschuldigen Apparat einen rohen Stoß. Aus dem Gleichgewicht gebracht, rutschte der schwere Stein aus den Greifern des Robots und krachte auf den Fußboden, beschädigte einen Ausschnitt des Stahl- und Protop-Mosaiks. Ratlos summte der Robot auf seinem MHD-Feld beiseite.
    Die Egosphäre Lenker Honnks emanierte auf parapsychischer Ebene ein wortloses Knäuel von Fragezeichen. Klamatz latschte zur Wand, öffnete ein Fach und entnahm ihm einen Zerstäuber, sprühte sich damit irgend etwas in Nase und Rachen, während er unter erbärmlichem Schnaufen, Röcheln und Ächzen um Atem rang. Gleich darauf bekam er wieder besser Luft. Seine stieren, blutunterlaufenen Augen lugten zwischen den Platin-Implantaten des Gesichts zum Terranautenführer
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