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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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schlanken Frau zu. »Nein, das glaube ich nicht. Sie haben das Gespräch verfolgen können. Sie ahnen etwas, aber sie wissen nichts.«
    »Ein Verdacht genügt.«
    »Meinen Sie?« Corboran trat an den Rand des Dachgartens heran und blieb dicht vor dem Rand der Protopkuppel stehen. Die Pyramide – im Jargon »Bunker« genannt. Verwaltungssitz der Allianz von Omikron – ragte fast zweihundert Meter weit in die Höhe, und tief unten erstreckte sich die Stadt Tamboro. Der Regent blickte in Richtung des weiter nördlich gelegenen Raumhafens, und er dachte an einen bestimmten Transporter, der nun auf dem Weg war, um drei Gefangene an Bord eines Raumschiffes zu bringen. Wie er jedoch wußte, würde der Wagen nie sein Ziel erreichen. »Es war klar, daß die Terranauten früher oder später auf die Misteln aufmerksam werden mußten, die wir auf den Markt bringen. Aber sie haben keine Beweise. Und sie werden auch keine bekommen.«
    »Sie sind sehr sicher.«
    »Das bin ich, ja. Aus gutem Grund.« Corboran drehte sich um und sah Alessa an. Sie maß ihn mit einem durchdringenden Blick. Heraus damit, dachte er. Ich kenne die Fragen schon, die du mir stellen willst.
    »Die Terranauten vermuten, daß es sich bei der Fundstelle um eine Komponente des Interkosmischen Anti-Entropiesystems handelt. Stimmt das?« Ihre Stimme klang noch immer ganz ruhig, aber in ihren Zügen glaubte Corboran eine besondere Aufmerksamkeit zu erkennen.
    »Nein«, sagte er. »Zumindest gibt es derzeit keine Anhaltspunkte dafür. Die Untersuchungen werden natürlich fortgesetzt.«
    Es zuckte in Alessas Mundwinkeln. »Ich werde Ihnen einige Spezialisten schicken, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern.«
    »Das ist nicht nötig.«
    Sie winkte ab. »Machen Sie sich keine Gedanken. Eine Gratisgabe, wenn Sie so wollen. Ich verlange keine Gegenleistung dafür.«
    Das kann ich mir denken, dachte der Regent. Wenn wir es wirklich mit einer IAES-Station zu tun haben, so werde ich nicht zulassen, daß du Kontrolle darüber gewinnst. Das würde deine Position zu sehr verstärken.
    »Was ist mit dem Mann in dem Energiekokon?«
    »Der energetische Stasistank konnte noch immer nicht geöffnet werden. Nach wie vor ist uns die Identität des Schläfers unbekannt.«
    »Sie hatten mehr als ein Jahr Zeit.«
    »Das stimmt. Aber es ergaben sich immer neue Probleme. Wir arbeiten daran.«
    Alessa trat dicht auf ihn zu, und Corboran nahm den von ihr ausgehenden unaufdringlichen Duft wahr: Ein Aroma wie von blühender Iris. »Ich rate Ihnen, offen mit mir zu sein«, sagte sie kühl. »Wenn Sie etwas vor mir verbergen, so könnte das negative Auswirkungen auf unsere … Geschäftsbeziehungen haben, Regent. Ich hoffe. Sie verstehen, was ich meine.«
    Corboran breitete die Arme aus. »Warum drohen Sie mir? Ich gab mir immer größte Mühe, alle Ihre Wünsche zu erfüllen.«
    »Bisher, ja.« Alessa beobachtete ihn wachsam, und Corboran verfluchte sich selbst, als er spürte, wie er zu schwitzen begann. Unter der Protopkuppel war es zwar recht warm, doch die hohe Temperatur genügte nicht als Erklärung. Manchmal war ihm Alessa geradezu unheimlich. Er wußte natürlich, daß sie keine Telepathin war, und außerdem hatte er noch nicht den Schirmprojektor ausgeschaltet, der ihn vor mentalen Sondierungen schützte. Doch gelegentlich hatte er das Gefühl, Alessa sei trotzdem irgendwie dazu in der Lage zu erfassen, was in ihm vor sich ging.
    »Nun«, fuhr Alessa fort, »ich bin nicht hierher gekommen, um wertvolle Zeit mit doppeldeutigen Bemerkungen zu verlieren. Wir brauchen neue Misteln. Und weitere Positiv-Personen.«
    Corboran hob die Augenbrauen.
    »Sie haben einen hohen Verschleiß.«
    »Der Rekrutierungsprozeß ist sehr komplex, und wir versuchen, die Ausfallquote so gering wie nur möglich zu halten.«
    »Ich verstehe. Nun, wir haben das Testverfahren inzwischen verbessert, aber wir müssen auch vorsichtig sein und behutsam vorgehen, um eine Zunahme der Unruhen in der Bevölkerung zu vermeiden. Die Widerstandsbewegung …«
    »Die Libertisten interessieren mich nicht«, unterbrach ihn Alessa kalt. »Räumen Sie sie aus dem Weg. Lassen Sie alle verhaften, die Ihnen namentlich bekannt sind.«
    »Das könnte der Funken sein, der die Explosion auslöst.«
    Zum erstenmal lächelte Alessa. Es war ein humorloses Lächeln, ohne jedes Gefühl, eine gestenhafte Drohung, die Corboran auch als solche verstand und bei der er innerlich schauderte.
    »Sie haben ausreichend Mittel, um damit

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