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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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Frelimo-Guerillas gefangen genommen worden. Sie waren zwar nach einigen Stunden wieder befreit worden, aber in der Zwischenzeit hatte jemand sie fotografiert. Es konnte sich ganz einfach nur um eine Ausschnittvergrößerung dieses Bildes handeln, was da herumspukte, und wenn Interpol die verschickt hatte, so hatte mit Sicherheit auch die schwedische Polizei ein Exemplar erhalten. Das erschwerte die Aktion an sich nicht weiter, dagegen würde er das Land kaum so ungeschoren verlassen können, wie er hereingeschlüpft war.
    Doch eins war klar. Während der wenigen Tage, die ihnen noch blieben, war seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Bisher hatte er sich ungehindert in Stockholm bewegen können, aber jetzt war Schluss mit den Ausflügen. Und wenn er ausging, musste er sich darauf einrichten, stets bewaffnet zu sein.
    So ganz einfach von einem schwedischen Polizeikonstapel erkannt und festgenommen zu werden, wäre ein allzu schimpfliches Ende seiner groß angelegten Karriere gewesen, auch wenn das nicht einmal das Leben des berühmten Amerikaners retten konnte. Dazu war alles viel zu sorgfältig geplant und doppelt abgesichert worden.
    Heydts erste Maßnahme war, den grünen Opel verschwinden zu lassen. Er ließ ihn durch Levallois nach Göteborg fahren und dort auf einem bestimmten Platz abstellen. Dann kaufte Levallois legal einen gebrauchten VW.
    Die Wohnung, die in Kapellgatan in Huvudsta lag, war für zwei Personen ein wenig zu klein, vor allem, weil sie auch zwei Farbfernseher, drei Radios und die technische Ausrüstung des Franzosen beherbergen musste. Sie richteten es so ein, dass der größere Raum Operationszentrale wurde, während sie in dem anderen schliefen.
    Levallois war noch ganz jung, höchstens 22, und sein Aussehen verriet nichts über sein Vaterland. Er hatte einen rötlichen Teint und helle, lockige Haare. Trotz seines schmächtigen Körperbaus hatte er ebenso wie alle anderen das Trainingslager der ULAG durchlaufen und war in der Kunst, sich selbst zu verteidigen, aber auch zu töten, sowohl mit bloßen Händen wie auch mit allen Arten von Waffen, umfassend ausgebildet.
    Ein Handicap hatte er allerdings in Schweden, nämlich die Sprache, und am Montag, den 18. musste Heydt sich ins Auto setzen und zum letzten Mal vor der Aktion in die Stadt fahren. Levallois war ein vorsichtiger Mann und darauf trainiert, sich auf nichts zu verlassen, und so forderte er jetzt Material für eine Reserveanlage, um für den Fall eines allgemeinen Stromausfalles während der feierlichen Zeremonie gerüstet zu sein.
    Reinhard Heydt zog seine weiteste Jacke an, und die wenigen Menschen, die ihn sahen, fanden, dass er ungewöhnlich nett aussah, auffallend groß und mit breiten Schultern. Ein nordischer Typ, blond und blauäugig und unauffällig braun gebrannt. Keiner ahnte, dass er unter der Jacke die tödlichste Waffe trug, die es gibt, einen Colt-Revolver vom Typ MK III Trooper 357 Magnum, und am Gürtel festgeklemmt drei Handgranaten. Zwei davon waren amerikanischer Herkunft, mit Kunststoff überzogen und mit Widerhaken versehenen Pfeilen gefüllt, und hatten einen hohen Deckungsradius. Der Typ war im Vietnamkrieg entwickelt worden und war eine gegen Menschen gerichtete Waffe von grauenhafter Wirksamkeit, denn der Kunststoffüberzug hatte zur Folge, dass man die Pfeile mit einem Röntgengerät nicht lokalisieren konnte. Die dritte Handgranate war in der eigenen Waffenschmiede der ULAG hergestellt. Sie hatte eine Drahtauslösung mit Reibezünder und war für ihn selbst gedacht, als letzten Ausweg in einer hoffnungslosen Situation.
    Aber alles verlief gut. Er kaufte vier große Autobatterien und einen Haufen technischen Kleinmaterials, von dem er nichts verstand, das aber auf Levallois’ Wunschliste stand.
    Der Franzose schien zufrieden zu sein und baute schnell ein Reserveaggregat, das ihnen Elektrizität liefern sollte, falls plötzlich der Strom ausfallen sollte.
    Dann montierte er einen Kurzwellenempfänger und stellte die Frequenz der Polizei ein. Sie hörten die Routinemeldungen ab, die Heydt vor allem deshalb fast vollständig übersetzen konnte, weil er von dem bewussten Agenten in Kungsholmen auch den Nummerncode der Polizei gekauft hatte.
    Levallois begriff nichts, schien aber trotzdem zufrieden zu sein.
    Er beschäftigte sich den ganzen Abend und auch den größten Teil des folgenden Tages damit, das Auslöseaggregat zu justieren und zu kontrollieren. Schließlich schien er zufrieden zu sein und

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