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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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Morgen, beklagte sich aber über das Brot, das er sich zum Morgenkaffee gekauft hatte. Heydt klärte ihn darüber auf, dass es in Schweden keine frischen Brötchen und übrigens auch kein frisches Brot gab, es sei denn, man begab sich zu den Großbäckereien und nahm den Bäckereiarbeitern rechtzeitig die Hörnchen aus den Händen, bevor die in Plastik verpackten Waren zu den Geschäften gefahren wurden.
    Levallois schüttelte über diese barbarischen Verhältnisse nur düster den Kopf.
    Reinhard Heydt hörte eine Weile dem Funk zu. Zu dieser Tageszeit war es etwas ruhiger, aber die Polizei schien trotzdem sehr beschäftigt zu sein, und die erste Anweisung für eine Razzia gegen Langhaarige in Östermalm wurde bereits herausgegeben. Dann kam etwas, das Mord oder Totschlag sein konnte sich aber dann als Selbstmord erwies. Bald danach wurde von einer weiteren Person berichtet, die ihr Leben weggeworfen hatte; offenbar hatte der Betreffende sich während der Morgenstunden erhängt, denn der Körper war noch warm gewesen, als er im Heizungsraum gefunden wurde.
    Levallois hatte die Anlage jetzt so erweitert, dass man nicht nur den Funkverkehr der Polizeizentrale, sondern auch den der Streifenwagen und Motorradstreifen hören konnte.
    Im Augenblick fand ein Meinungsaustausch statt zwischen der Zentrale und einem, der Arne hieß.
    »Ein Baumelnder?«, fragte Arne so angeekelt, dass es sogar durch die kurz gefasste und gefühllose Funkwiedergabe zu vernehmen war. »Ihr könnt mich mal!«
    »Ist die Adresse verstanden? Karlbergsvägen 38.«
    »Wir haben schon einen Klienten im Wagen. Demnächst müssen wir uns einen ganzen verdammten Bus anschaffen. Am besten geruchsfrei.«
    »Ihr fahrt also hin«, befahl der Mann in der Zentrale kalt. »Sofort. Der Betreffende befindet sich im Heizungsraum.«
    Ein anderer Wageninsasse sagte etwas, undeutlich.
    »Was war denn das?«, fragte die Zentrale.
    »Nur ein guter Ratschlag von uns beiden. Ende.« Ausgerechnet in diesem Gespräch war kein Zahlencode verwendet worden. Der Fall war wahrscheinlich zu banal.
    Mit einiger Selbstüberwindung legte Heydt dem Franzosen die Hand auf die Schulter. Aus irgendeinem Grunde hatte er etwas gegen körperliche Berührungen, außer in bestimmten Fällen.
    Levallois blickte auf.
    Heydt fragte: »Alles okay?«
    »Völlig. Vorausgesetzt, dass Raiten und Kamikaze alles richtig montieren.«
    »Nur keine Sorge. Die beherrschen ihren Job genauso gut wie du und ich und wissen, worauf sie zu achten haben. Wir haben uns entschlossen, es in der zweiten Hälfte der Nacht zu machen.«
    »Und wenn sie vorher entschärft werden? Es gibt doch sicher ein Bombenkommando hier bei der Polizei?«
    »Nein. Eigenartigerweise. Aber denk dran, dass die Polizei in dem Land, wo wir voriges Mal waren, die Reserveladungen erst nach Monaten gefunden hat. Und die hatten Bombenkommandos sowohl bei der Polizei als auch bei der Armee und wussten außerdem, wo sie suchen mussten.«
    »Wird diesmal auch eine Reserveladung angebracht?«
    »Zwei. Sie decken die beiden anderen Zufahrtswege in die Stadt, falls den Sicherheitskerlen in letzter Minute einfallen sollte, die Eskorte umzuleiten.«
    »Das Risiko ist wohl minimal. So weit denken die Bullen niemals.«
    »Das glaube ich auch nicht. Außerdem sind die anderen Wege völlig unlogisch und schaffen viele neue Sicherheitsprobleme.«
    »Na, dann kann ja kaum was schief gehen.« Der Franzose gähnte. »Hier ist jedenfalls alles abgestimmt und klar«, sagte er. »Wenn nur die Japaner die Montage nicht vermurksen.«
    »Ausgeschlossen. Die können außerdem den ganzen Weg unter der Erde zurücklegen, wenn sie wollen. Und sie haben alles genauestens ausgekundschaftet. Vor zehn Tagen haben sie drei Attrappen eingebaut, und die hat noch keiner gefunden.«
    »Hört sich gut an.« Levallois reckte sich, ließ den Blick durchs Zimmer gleiten. »Dieses Reserveaggregat ist mir eine große Beruhigung« , erklärte er. »Überleg doch mal, was wäre, wenn wir morgen hier plötzlich ohne Strom gesessen hätten. Schöne Scheiße.«
    »Während ich hier war, hat es keine Ausfälle gegeben.«
    »Sagt gar nichts. Es braucht nur irgendein idiotischer Baggerführer irgendwo ein Kabel anzuwetzen, und schon haben wir den Salat.«
    Sie hörten eine Weile dem Polizeifunk zu. Jemand mit weniger menschenfeindlicher Einstellung teilte mit, dass der Selbstmörder übernommen worden sei.
    »Verdammter Pfuscher«, sagte er, »die Zehenspitzen hingen nur einen halben

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