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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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hinüber, wo die Eskorte bald auftauchen musste. Offensichtlich erteilte er verschiedene letzte Anweisungen. Zachrisson stellte sich zusammen mit Kristiansson an der einen Seite der Tür auf, Gustafsson und Kvastmo an der anderen.
    »Ich denke nicht daran, auch nur einen kleinen Finger zu rühren«, sagte Gunvald Larsson. »Dies hier ist allein Möllers Angelegenheit. Herrgott noch mal, was für ein Spezialkommando! Und was für ein verdammter Kranz. Zum Glück braucht der zu Ehrende dieses Spektakel nicht mit anzusehen.«
    Martin Beck schlug den Kragen hoch, steckte die Hände in die Taschen und sagte:
    »Mehrere Generationen von Monarchen drehen sich im Grabe um, wenn die dieses elendige Ding niederlegen. Das ist ja die Höhe, so ein Monstrum zu Fuß den ganzen Weg von Norstedts hier heraufzuschleppen.«
    Gunvald Larsson blinzelte durch den Schneeregen zu den vier Seeoffizieren hinüber, die sich jetzt zu dem Lastwagen begeben hatten.
    »Die denken wohl, dass eine Prozession über den Platz mehr hermacht. Und wir stehen in der ersten Parkettreihe. Ich frage mich, ob wir applaudieren müssen.«
    Martin Beck blickte zu der Gruppe der Presse- und Fernsehleute hin, die drüben an der Brückenverankerung an der anderen Seite der Kirche versammelt waren. Richard Ullholm stand mitten unter ihnen und gestikulierte. Eric Möller lief auf die Brücke zu, um zu veranlassen, dass die Absperrungen entfernt wurden und um den Leuten in den Fernsehaufnahmewagen Anweisungen zu geben, wo sie sich aufhalten durften.
    Alle Aufmerksamkeit richtete sich auf Myntgatan, wo die Eskorte bald erscheinen musste.
    Plötzlich erblickte Martin Beck eine bekannte Gestalt, die offensichtlich versteckt hinter dem Denkmal mitten auf dem Platz gestanden hatte.
    Victor Paulsson war wahrscheinlich der am leichtesten zu erkennende Mann des Ermittlungsdezernats bei der Sicherheitspolizei, gerade weil er so eigenartige Verkleidungen benutzte, um sich in unterschiedlichen Situationen unbemerkt unters Volk mischen zu können.
    Er war ein ziemlich korpulenter Mann, etwa 40 Jahre alt, und Martin Beck beobachtete ihn, wie er schräg über den Platz ging. Er bewegte sich gemächlich, ohne sich umzusehen, so, als sei er auf einem Spaziergang ohne bestimmtes Ziel.
    Seine Kleidung war offensichtlich dem hohen Anlass angepasst. Martin Beck hatte ihn niemals vorher in einer ähnlichen Aufmachung gesehen. Normalerweise trat er in farbenfroher und, wie er selbst meinte, jugendlicher Kleidung auf, besonders wenn er Demonstrationen, Studentenversammlungen und politische Treffen zu überwachen hatte.
    Jetzt trug er Galoschen, graphitgraue Hosen mit diskreten hellgrauen Streifen und einen schwarzen Paletot mit Samtkragen. Auf dem Kopf hatte er eine graue Melone und unter dem Arm ein zusammengefaltetes Exemplar von Svenska Dagbladet.
    »Wo ist der Regenschirm?«, fragte Gunvald Larsson. »Und der Diplomatenkoffer? Er hat den Schnurrbart jetzt wieder abrasiert. Oder vielleicht benutzt er ja auch einen falschen. Anfang der Woche hatte er einen.«
    »Du meinst den im Salvador-Dali-Stil?«
    Im gleichen Augenblick begannen die Rufe der Demonstranten auf Riddarhustorget, und die Eskorte wurde hinten in Myntgatan sichtbar.
    Eric Möller rannte hin und her, erteilte nach rechts und links Befehle und gab dann dem Quartett der Seeoffiziere ein Zeichen. Die nahmen Haltung an, bereit, den monströsen Blumenkranz herunterzuheben.
    Die Eskorte rollte langsam über Riddarholmsbron. Voran die Polizisten auf Motorrädern, dann das kugelsichere Auto mit dem Senator, dem Regierungschef und der Leibwache, jetzt ohne Zigarre in seinem Steingesicht. Dem folgten Wagen mit Sicherheitsleuten, dem Leibwächter des Ministerpräsidenten, dem Botschafter der USA und anderen prominenten Diplomaten und Mitgliedern der Regierung.
    Man hatte den jungen König gebeten, an der Huldigung seines verstorbenen Großvaters teilzunehmen, aber er befand sich zu einem Staatsbesuch in Finnland und war daher verhindert.
    Die Reihe der Fahrzeuge schwenkte nach rechts und hielt vor dem Stenbockschen Palast, genau gegenüber dem Platz, an dem Martin Beck und Gunvald Larsson sich befanden.
    Der Chauffeur sprang vom Vordersitz der Limousine und spannte einen großen schwarzen Schirm auf, bevor er die hintere Tür öffnete.
    Der Leibwächter des Ministerpräsidenten kam ebenfalls mit einem Regenschirm angelaufen, und die beiden hohen Persönlichkeiten stiegen aus dem Wagen und begannen auf den Platz zu gehen, flankiert von

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