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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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Nachtruhe besorgt.
    Während es in Kungsholmsgatan immer noch relativ ruhig war, begannen Martin Beck und Gunvald Larsson damit, aus Melanders vorsichtiger Andeutung etwas zu machen, das man mit ein wenig gutem Willen als Embryo eines Plans bezeichnen konnte.
    »Die werden sich auf die Tür einrichten insbesondere, weil es nur eine gibt«, sagte Martin Beck. »Warum?«
    »Die erwarten doch, wenn jemand die Wohnung zu stürmen versucht, dass er die Tür einschlägt und mit einem Haufen von Polizisten auf den Fersen hereingestürzt kommt. Wenn ich die Methoden von diesen Kerlen richtig verstanden habe, werden die so viele Menschen zu töten versuchen, wie sie nur können. Dann, wenn keine Hoffnung mehr bleibt, sprengen sie sich selbst in die Luft und hoffen, dass einige von uns dabei mit hochgehen.«
    »Huh«, sagte Gunvald Larsson.
    »Das kann ‘ne ganze Menge neuer Rekruten in dem großen Polizeihauptquartier dort oben geben, von dem Kollberg immer gesprochen hat.«
    »Ich will sie aber trotzdem lebend haben«, beharrte Gunvald Larsson.
    »Aber wie denn? Sollen wir sie aushungern?«
    »Gute Idee! Und dann schicken wir Heiligabend den Rikspolis-Chef als Weihnachtsmann verkleidet und mit einer großen Schüssel Reisbrei hin. Da sind sie sicher so von den Socken, dass sie freiwillig aufgeben. Besonders, wenn Malm gleichzeitig mit 12 Hubschraubern und 350 Mann mit Hunden und Schutzschilden und kugelsicheren Westen erscheint.«
    Martin Beck stand an der Wand, einen Ellbogen hatte er auf den einfachen alten Karteischrank aus Blech gestützt.
    Gunvald Larsson saß an seinem Schreibtisch und machte sich die Fingernägel sauber.
    Keiner von ihnen sagte mehr als höchstens ein Wort während der nächsten Stunde.
    Benny Skacke war ein guter Schütze, was er nicht nur auf dem Schießstand, sondern auch bei seiner Arbeit zur Genüge bewiesen hatte. Wäre er Kopfjäger gewesen, so hätte er seine Trophäensammlung mit einem ziemlich hässlichen Kopf krönen können, der einmal einem Libanesen gehört hatte, der zu den seinerzeit 10 gefährlichsten Männern der Welt zählte.
    Draußen in der Diele stand sein Gewehr, ein Browning High Power Rifle Medallion Grade 458 Magnum.
    Dazu besaß er ein ausgezeichnetes Nachtzielfernrohr; obwohl es pechschwarze Nacht war und die Japaner sehr sparsam mit ihrer Beleuchtung waren, erkannte er genug, um festzustellen, dass sie offensichtlich mit dem Essen beginnen wollten. Die Mahlzejt war offenbar eine rituelle Handlung. Sie zogen weiße Kleider an, die an Judo-Anzüge erinnerten, und setzten sich, oder wie man das auch immer nennen wollte, auf die Knie, jeder an einer Seite eines quadratischen Tuches, das mit Tellerchen und kleinen Schalen vollgestellt war.
    Das dauerte lange Zeit und sah friedlich aus. Bis man entdeckte, dass sie jeder eine Maschinenpistole mit einem Zusatzmagazin in bequemer Reichweite liegen hatten.
    Skacke war überzeugt, dass man beide treffen konnte, bevor sie in Deckung gehen oder das Feuer erwidern konnten.
    Aber was würde danach passieren?
    Und welche Befehle hatte er?
    Benny Skacke gab den Gedanken an gezielte Schüsse widerwillig auf.
    Er starrte ärgerlich hinaus in das Dunkel.
    Martin Beck und Gunvald Larsson hatten eine sehr harte Nuss zu knacken.
    Aber vorher mussten sie zweifellos einige Stunden schlafen. Deshalb legten sie sich in zwei freie Zellen der Kriminalpolizei und gaben Anweisung, dass sie nur von Massenmördern oder anderen Tätern, die ein besonders schweres Verbrechen begangen hatten, gestört werden durften.
    Kurz vor sechs waren sie wieder auf den Beinen, und gleich als Erstes setzte sich Gunvald Larsson ans Telefon und rief Rönn zu Hause an, der gerade aufgewacht war und sich noch recht verschlafen anhörte.
    »Einar, du brauchst heute nicht nach Tanto zu fahren.«
    »Ja, aha. Warum denn nicht?«
    »Wir müssen hier etwas mit dir besprechen.«
    »Wer löst denn dann Skacke ab?«
    »Das muss Strömgren oder Ek tun. So schwer ist die Aufgabe nun auch nicht.«
    »Wann wollt ihr mich denn dahaben?«
    »Sobald du die Zeitung gelesen und Kaffee getrunken hast, oder was du sonst morgens so tust.«
    »Ja, das wird gehen.«
    Gunvald Larsson legte auf und blickte Martin Beck lange an. »Drei Mann müssen reichen«, sagte er. »Einer vom Balkon, einer durch die Tür und einer von der Feuertreppe aus.«
    »Durch die Wand.«
    »Eben.«
    »Du hast ja Erfahrung im Aufbrechen verschlossener Türen. Aber wie ist es mit Wänden?«
    »Genau. Das geht nicht. Durch

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