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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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du auf etwas Neues gestoßen?«, fragte er.
    »Ja. Ich bin recht häufig draußen in Rotebro gewesen, bin rumgelaufen und habe mich umgesehen und habe bei dem Bildhauer gesessen und geklönt. Auch gestern war ich kurz da, habe mit ihm ein Bier getrunken und dabei die großen Kisten gesehen, die in Maud Lundins Garage stehen. Das sind seine Kisten, die benutzt er, um seine Skulpturen zu verpacken, wenn er sie zu Ausstellungen schickt. In seiner eigenen Garage hat er keinen Platz dafür, daher hat Maud ihm ihre überlassen. Die haben da seit März gestanden, und niemand hat sie seitdem angerührt. Beim Anblick dieser Kisten kam mir nun der Gedanke, dass Petrus’ Mörder ja schon nachts zu dem Haus gekommen sein konnte, da riskierte er nicht, gesehen zu werden, und dann einfach hinter den Kisten versteckt abgewartet hat, bis der Kerl allein im Haus war.«
    »Und dann ging er quer übers Feld davon, wo alle ihn beobachten konnten?«, sagte Martin Beck zweifelnd.
    »Schön, das verstehe ich auch nicht. Aber was die Kisten angeht - das wäre ein gutes Versteck gewesen. Von da konnte er ganz genau hören, wann Maud Lundin das Haus verließ.«
    Martin Beck rieb sich die Nase. »Hast du kontrolliert, ob es überhaupt möglich ist, sich hinter den Kisten zu verstecken? Stehen die nicht direkt in der Wand?«
    Benny Skacke schüttelte den Kopf.
    »Nein. Da gibt es einen Zwischenraum, genau richtig. Der dicke Kollberg hätte da vielleicht keinen Platz gefunden, aber ein normal gebauter Mensch bestimmt.«
    Er brach ab. Negative Äußerungen über Kollberg waren bei Martin Beck nicht populär, aber der schien das diesmal nicht übel zu nehmen. Skacke fuhr fort:
    »Ich habe hinter den Kisten nachgeschaut; auf dem Boden hat sich ziemlich viel Sand und Staub und lose Erde angesammelt. Sollte man das nicht mal untersuchen, auf Fußabdrücke?
    Oder die Erde durchsieben und nachsehen, ob man etwas findet?«
    »Das ist vielleicht gar keine dumme Idee. Ich werde sofort die Anordnung geben.«
    Als Skacke gegangen war, telefonierte Martin Beck und verlangte eine sofortige technische Untersuchung in Maud Lundins Garage.
    Als er den Hörer aufgelegt hatte, kam Äsa in sein Zimmer, ohne anzuklopfen.
    Sie war ganz außer Atem und sah mindestens ebenso eifrig aus wie Skacke eben noch.
    »Setz dich und verpuste dich erst mal. Hast du schon wieder pornografische Filme gesehen? Wie waren übrigens die Bekenntnisse der Nachtschwester?«
    »Schändlich. Ich hoffe, dass das mein letzter Sexfilm war. Aber jetzt kriegst du was zu hören.«
    Martin Beck stützte die Ellbogen auf die Schreibtischplatte, legte das Kinn auf die Hände und sah sie abwartend an.
    »Ich hab dir doch von der Liste erzählt. Die, in der ich alle Personen aufgenommen habe, die in Petrus’ Filmen mitgewirkt haben.«
    Martin Beck nickte, und Äsa fuhr fort.
    »In einigen der allerschlimmsten Filme war ein Mädchen dabei, das Kiki Hell hieß. Ich habe versucht, sie zu erreichen, aber es zeigte sich, dass sie sich nicht mehr in Schweden aufhält. Aber ich habe einen Freund von ihr ausfindig gemacht, und der hat mir eine Menge erzählt. Kiki Hell hieß eigentlich Kristina Hellström und wohnte vor einigen Jahren in Djursholm in der gleichen Straße wie Walter Petrus. Was hältst du davon?«
    Martin Beck richtete sich auf und schlug sich mit der Hand vor die Stirn.
    »Hellström«, rief er aus, »der Gärtner.«
    »Eben. Kiki Hellström ist die Tochter von Walter Petrus’ Gärtner. Sehr viel weiß ich noch nicht über sie. Sie scheint Schweden vor zwei Jahren verlassen zu haben, und niemand weiß, wo sie jetzt ist.«
    »Das hört sich zweifellos so an, als ob du auf eine heiße Spur gestoßen bist, Äsa. Hast du einen Wagen hier?«
    Äsa nickte.
    »Auf dem Parkplatz. Sollen wir nach Djursholm fahren?«
    »Jetzt sofort. Wir können im Auto weiter darüber sprechen.«
    Unterwegs fragte Äsa: »Meinst du, er ist es?«
    »Er hat jedenfalls allen Grund, auf Walter Petrus wütend zu sein. Wenn es sich so verhält, wie ich annehme. Petrus hat die Tochter seines Gärtners in seinen Filmen benutzt, was den Vater ja wohl kaum erfreut haben dürfte. Wie alt ist sie?«
    »Jetzt ist sie 19. Aber die Filme sind vier Jahre alt. Sie war also 15, als die Aufnahmen gemacht wurden.«
    Sie schwiegen eine Weile, dann sagte Äsa: »Es kann natürlich auch umgekehrt sein.«
    »Wie meinst du das?«
    »Dass der Vater sie ermuntert hat, in den Filmen mitzuspielen. Wegen des Geldes.«
    »Du meinst, dass er

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