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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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verpflichtet, unseren Mund zu halten und den kostbaren Frieden unseres Herrn Jesus Christus zu wahren.«
    Dann kniete er sich auf die Steine und das Stroh nieder, um zu beten, und alle in der Kirche taten es ihm gleich.
    Sie lieben ihn, dachte Adelia. Einfach so lieben sie ihn. Spielt er ihnen was vor? Nein, darüber ist er hinweg. Genau wie er über mich hinweg ist.
    Als sie sich erhoben, stellte jedoch ein Mann – dem gespenstischen Weiß nach zu schließen, das sich in den Poren seiner Haut eingenistet hatte, war es der Müller von der anderen Seite der Brücke – eine Frage. »Master, es heißt, die Königin ist mit dem König zerstritten. Das wird doch keinen Kampf zwischen den beiden geben, oder?«
    Ein ängstliches Murmeln bestätigte seine Frage. Der Bürgerkrieg, in dem ein König gegen eine Königin gekämpft hatte, lag erst eine Generation zurück, und niemand wollte einen weiteren erleben.
    Rowley wandte sich ihm zu. »Welche ist Eure Missus?«
    »Die hier.« Der Mann deutete mit dem Daumen auf die rundliche Frau neben sich.
    »Und soweit ich das sehe, habt Ihr da eine gute Wahl getroffen, Master Müller. Ihr zwei habt euch im Laufe der Jahre doch bestimmt schon mal gestritten, aber deswegen noch lange keinen Krieg angefangen. Das ist bei Königen auch nicht anders.«
    Unter allgemeinem Gelächter kehrte er zu seinem Thron zurück.
    Eine der beiden weißgekleideten jungen Frauen sang zu Ehren des Bischofs das Responsorium, und sie sang so schön, dass es Adelia, die normalerweise nichts für Musik übrig hatte, bei den Antworten der Gemeinde kaum erwarten konnte, erneut diese Stimme zu hören.
    Daher freute sie sich, als dieselbe junge Frau nach dem Auszug der Geistlichkeit draußen im großen Hof auf sie wartete. »Darf ich mitkommen und mir Eure Kleine ansehen? Ich liebe Kinder.«
    »Gern. Ich muss Euch zu Eurer Stimme gratulieren, es ist ein Genuss, Euch zuzuhören.«
    »Vielen Dank. Ich bin Emma Bloat.«
    »Adelia Aguilar.«
    Sie gingen nebeneinander her. Besser gesagt, Adelia ging, und Emma hüpfte. Sie war vierzehn Jahre alt, und aus irgendeinem Grund sprudelte sie über vor Glück. Adelia hoffte, dass nicht der Bischof der Grund war. »Zählt Ihr zu den Benediktineroblaten?«
    »O nein. Nur Priscilla wird den Schleier nehmen, ich werde bald heiraten.«
    »Gut.«
    »Ja, nicht? Irdische Liebe …« Emma tänzelte vor lauter Lebensfreude. »Gott schätzt sie bestimmt ebenso hoch ein wie die himmlische Liebe, nicht wahr, auch wenn Schwester Mold etwas anderes sagt, warum sollte er uns wohl sonst dieses Gefühl geben?« Sie klopfte sich auf die Herzgegend.
    »›Es ist besser, zu heiraten, als sich in Begierde zu verzehren‹«, zitierte Adelia.
    »Genau. Ich frage mich, wie konnte der heilige Paulus das wissen? Wo ihm doch beides fremd war.«
    Sie war ein erfrischendes Kind und tatsächlich ganz vernarrt in Kinder oder wenigstens in Allie, mit der sie länger Guck-guck spielte, ohne geistig Schaden zu nehmen, als Adelia das für möglich gehalten hätte.
    Anscheinend genoss das Mädchen irgendwelche Privilegien, denn sie wurde nicht für die Nachmittagsarbeiten der Schwestern zurückgerufen. Reichtum oder Stand, fragte Adelia sich, oder beides?
    Die Fremden, die aus heiterem Himmel im Kloster aufgetaucht waren, interessierten das Mädchen nicht mehr als Spielzeug, das zu ihrer Belustigung da war, doch verlangte sie umgekehrt, dass die Fremden sich für sie interessierten. »Fragt mich nach meinem zukünftigen Mann, fragt mich, fragt mich.«
    Er war offenbar wunderschön,
ach,
so wunderschön, stattlich, leidenschaftlich in sie verliebt, und er schrieb romantische Gedichte, die denen von Paris an Helena in nichts nachstanden.
    Gyltha sah Adelia an und hob die Augenbrauen, Adelia hob die ihren. Das Mädchen war richtig glücklich, was bei arrangierten Ehen selten der Fall war. Denn arrangiert worden war sie. Emmas Vater, so erzählte sie ihnen, war Weinhändler in Oxford und belieferte das Kloster mit bestem Rheinwein, der dadurch bezahlt wurde, dass sie hier die Erziehung erhielt, die der Frau eines Adeligen zukam. Der Vater hatte ihren Zukünftigen für sie ausgewählt.
    Auf einmal wurde Emma, die jetzt am Fenster stand, so von Lachen geschüttelt, dass sie sich am Mittelpfosten festhalten musste.
    »Euer Zukünftiger ist also ein hoher Herr?«, fragte Gyltha grinsend.
    Das Lachen erstarb, und Emma schaute aus dem Fenster, als könnte die Aussicht ihr etwas verraten, und Adelia sah, dass der

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