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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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ihrer klaren, emotionslosen Stimme. »Überlasst es uns, Dakers zu befragen. Danach werden wir in dieser Sache um Gottes Rat beten.«
    Sie waren entlassen. Mansur und Adelia mussten sich verneigen und gehen.
    Noch ehe sie die Tür erreichten, ging hinter ihnen schon wieder die Debatte weiter – aber sie drehte sich nicht um Bertha … »Ja, aber wo
ist
der König? Wie soll er uns zu Hilfe kommen, wenn er nicht mal weiß, dass wir sie benötigen? Wir können nicht darauf vertrauen, dass Bischof Rowley ihn erreicht hat – ich fürchte, er ist tot.«
    Als sie den Kapitelsaal verließen, sagte Mansur: »Die Frauen haben Angst. Sie werden uns nicht helfen, den Mörder zu finden.«
    »Ich hab sie nicht mal davon überzeugt, dass es überhaupt einen Mörder gibt«, sagte Adelia.
    Sie gingen gerade um das Hospital herum, als eine Stimme hinter ihnen Adelias Namen rief. Es war die Priorin. Sie kam atemlos angelaufen. »Auf ein Wort, bitte, Mistress.« Adelia nickte, verabschiedete Mansur mit einer Verbeugung und drehte sich um.
    Eine Weile gingen die beiden Frauen schweigend nebeneinander her.
    Adelia fiel erst jetzt auf, dass Schwester Havis während der Debatte im Kapitelsaal kein Wort gesagt hatte. Sie war sich auch darüber im Klaren, dass die Nonne sie nicht mochte. Neben ihr zu gehen war, als begleitete sie die Verkörperung der Kälte, die die Abtei fest im Griff hatte, eine Gestalt, die aller Wärme beraubt war, so frostig wie die Eiszapfen, die von jedem Dach hingen.
    Vor der Kapelle der Nonnen blieb die Priorin stehen. Sie hielt das Gesicht von Adelia abgewandt, und ihre Stimme klang hart. »Ich kann Euch nicht billigen«, sagte sie, »und ich habe Rosamund nicht gebilligt. Die Duldsamkeit, die unsere Mutter Äbtissin gegenüber den Sünden des Fleisches zeigt, teile ich nicht.«
    »Wenn das alles ist, was Ihr zu sagen habt …«, unterbrach Adelia sie und wandte sich ab.
    Schwester Havis kam ihr nach. »Das ist es nicht, aber es musste gesagt werden.« Sie zog eine behandschuhte Hand unter ihrem Skapulier hervor und streckte sie aus, um Adelia zum Bleiben zu bewegen. Darin lagen die gerissene Kette, die Kordel und der Gürtel. »Ich beabsichtige, diese Gegenstände so zu nutzen, wie Ihr es getan habt, nämlich um Nachforschungen anzustellen. Ich werde zum Kuhstall gehen. Was auch immer Eure Schwächen sein mögen, Mistress, ich erkenne eine analytische Seele.«
    Adelia blieb stehen.
    Die Priorin hielt ihr schmales Gesicht weiterhin abgewandt. »Ich reise«, sagte sie. »Mir obliegt es, unsere Ländereien überall im Reich zu verwalten, und so sehe ich mehr von dem Misthaufen der Menschheit als meine Schwestern, ich sehe die Frevel und das Irren der Menschen, ich sehe ihre Missachtung der Höllenflammen, die ihrer harren.«
    Adelia blieb ruhig. Das war keine Predigt über die Sünde; Schwester Havis hatte ihr etwas zu sagen.
    »Und doch«, fuhr die Priorin fort, »gibt es ein noch größeres Böses. Ich war an Rosamunds Sterbebett, ich war Zeugin ihres furchtbaren Endes. Auch wenn die Frau eine Ehebrecherin war, so hätte sie nicht sterben dürfen.«
    Adelia wartete weiter.
    »Unser Bischof hatte sie kurz zuvor besucht, er hat die Mägde befragt und brach dann wieder auf. Zu dem Zeitpunkt ging es Rosamund noch gut, aber nach dem, was er in Erfahrung gebracht hatte, glaubte er, dass jemand absichtlich versucht hatte, sie zu vergiften, was letzten Endes ja auch gelungen ist, wie Ihr ebenso gut wisst wie ich.« Plötzlich wandte die Priorin den Kopf und blickte Adelia durchdringend an. »Hat er Euch das gesagt?«
    »Ja«, sagte Adelia, »und deshalb hat er uns hierher mitgenommen. Er wusste, dass man der Königin die Schuld geben würde, er wollte den wahren Mörder entlarven und einen Krieg abwenden.«
    »Dann hatte er eine hohe Meinung von Euch, Mistress.« Es klang höhnisch.
    »Ja, das hatte er«,
zischte Adelia sie an. Ihre Füße waren gefühllos vom langen Stehen, und ihre Trauer um Rowley drohte, sie zu übermannen. »Sagt endlich, was Ihr mir sagen wollt, oder lasst mich gehen. In Gottes Namen, reden wir über Rosamund oder Bertha oder den Bischof?«
    Die Priorin blinzelte. Mit Zorn hatte sie nicht gerechnet.
    »Bertha«, sagte sie ein wenig versöhnlicher. »Wir reden über Bertha. Ihr solltet wissen, dass ich Dakers gestern in Gewahrsam genommen habe. Die Frau ist geistesgestört, und ich wollte nicht, dass sie in der Abtei umherstreift. Daher hab ich sie vor der Vesper über Nacht im Wärmeraum

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