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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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überschlug sich beinahe, während John sie ohne Rücksicht auf sein Pferd hob und sie in ihre Decke wickelte. Rasch schwang er sich hinter ihr in den Sattel und umfasste sie so fest, dass sie sich kaum noch zu rühren vermochte. »Wer kann es wissen?«, sagte er leichthin und gab seinem Pferd die Sporen.
    Malcolm, der die ganze Angelegenheit staunend beobachtet hatte, folgte ihnen mit zwei weiteren Pferden durch die eiskalte Nacht.
     
    Paddy und Randolf kamen ihnen entgegengeritten. Sie hatten den Schuss gehört. Dem Iren war das schlechte Gewissen anzusehen. Ein Schwall von Fragen sprudelte förmlich aus ihm heraus, als er sah, dass sich nicht nur Madlen, sondern auch Malcolm in Johns Begleitung befand.
    Malcolm berichtete den beiden Männern stockend von seinem Leidensweg. Von Cuninghames Söldnern, die offenbar auf der Jagd nach Menschen, denen sie das Blut aussaugen konnten, ins Dorf gekommen waren und nicht, weil sie Fliehende gesucht hatten.
    Paddys Blick wirkte alarmiert, erst recht, als er auf die gefesselte Madlen fiel. Fragend schaute er zu John herüber, der ihm jedoch auswich.
    Im Lager wurden sie mit Freudengeschrei empfangen, doch augenscheinlich nicht, weil Madlen zurückgekehrt war, sondern wegen Malcolm, der sich kaum vor den Umarmungen seines Bruders retten konnte. Hastig berichtete Malcolm, was ihm nach dem Überfall des Dorfes widerfahren war und wie tapfer er den Folterungen seiner Häscher widerstanden hatte. Über den Kampf gegen Cuninghames Schergen verlor er jedoch kaum ein Wort, er berichtete lediglich, dass es acht gewesen waren und John die meisten der Söldner erledigt hatte.
    Paddy warf John einen anerkennenden Blick zu. »Ich schätze, du hast es nicht ohne Grund in MacCollas Armee bis zum Captain gebracht.«
    John kommentierte Paddys Bemerkung nicht. »Können wir aufbrechen?«, fragte er knapp, nachdem er für einen Moment voller Rührung beobachtet hatte, wie Malcolm und Micheal sich immer noch in den Armen lagen.
    »Aye, es ist alles gepackt«, erklärte David. Dann fiel sein Blick auf Madlen, die John ohne ein Wort von seinem Pferd geholt hatte. Nur im Hemd stand sie da, die Decke war heruntergefallen, und die Hände waren immer noch auf den Rücken gebunden. Ihre Brüste drückten sich durch den dünnen Stoff. Es war nicht zu übersehen, dass sie fror.
    Rosie versetzte Paddy einen Hieb in die Seite. »Glotz nicht so lüstern«, maulte sie halblaut. »wenn du mit mir hinter den Busch gehst, zeige ich dir etwas Besseres.«
    John bedauerte, Madlen so behandeln zu müssen. Er bückte sich rasch und hüllte sie fürsorglich in die Decke ein, um sie vor den Blicken seiner Kameraden zu schützen und um sie warmzuhalten. Während Madlen ihn mit Blicken zu töten schien, nickte er Malcolm zu und bat ihn, eine der Uniformen zu bringen, die sie den toten Söldnern ausgezogen hatten.
    Malcolm eilte diensteifrig herbei und überreichte John das gestohlene Kleidungsstück. John nahm Jacke und Hose sowie einen Gürtel entgegen. Dann schaute er in die Runde. Sein Blick fiel auf Wilbur, der ängstlich zu ihm hochstarrte. Der Junge schien zu spüren, dass längst nicht alles in Ordnung war, obwohl Madlen unversehrt zurückgekehrt war.
    »Nimm den Kleinen auf dein Pferd!«, befahl John, an Ruaraidh gewandt. »Und dann reitet voraus! Ich habe noch etwas zu erledigen.«
    Als die Männer mit Rosie und dem Jungen außer Sicht waren, trat John an Madlen heran und löste ihre Fesseln. Anschließend hielt er ihr die Kleider entgegen.
    »Zieh das an!«, sagte er, bemüht, nicht allzu unfreundlich zu klingen.
    »Das werde ich nicht«, erwiderte sie trotzig. »Die Sachen sind mir zu weit und voller Blut. Außerdem stammen sie von Cuninghames Männern. Ich will nicht, dass man mich für einen der Ihren hält.«
    John packte sie fest am Arm und zog sie zu sich heran. »Ich habe mich wohl nicht klar genug ausgedrückt«, knurrte er. »Ab jetzt tust du, was
ich
dir sage.« Er machte eine herrische Geste und hielt ihr nochmals die Kleider hin. Als sie keine Anstalten machte, seinem Befehl zu gehorchen, griff er nach dem spitzenbesetzten Ausschnitt ihres Nachthemds und zerriss den feinen Stoff mit einem Ruck. Beinahe schwebend glitt die kostbare Seide an ihrem bloßen Körper hinunter.
    Vollkommen nackt, verpasste Madlen ihm eine schallende Ohrfeige. Er wich zurück und starrte sie an. Sein Blick fiel auf ihre makellose Gestalt. Sie war wunderschön, und wenn sie wütend war, war sie noch schöner. Für einen

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