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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Trosswagen dreihundert Meilen gen Süden zu reisen, in einen Krieg, der nicht besonders aussichtsreich sein würde.
    Paddy blickte ihn missmutig von der Seite an, als sie zu den Stallungen gingen, um sich mit den anderen Kameraden über den bevorstehenden Einsatz zu beraten.
    »Beruhige dich doch!« John klopfte ihm beschwichtigend auf die Schulter. »In erster Linie ziehen wir für Ewen in den Krieg. Der Clan hat uns seinen Schutz angeboten, als wir in Not waren. Der zweite Grund könnte unsere Abrechnung mit Cuninghame sein. Wenn wir Edinburgh erobern und das Parlament wieder in die Hände der Royalisten fällt, werden wir von allen Anschuldigungen befreit. Außerdem können wir im Schutz eines riesigen Heeres unbehelligt in die Lowlands vordringen und tun, was schon längst hätte getan werden müssen.«
    Die Miene des Iren verriet seine Ablehnung dieser Pläne. »Du bist nicht weniger verrückt«, bemerkte er aufgebracht. »Ich dachte, die Sache sei ausgestanden. Die schaurigen Brüder haben mit Sicherheit genug davon, sich von uns die Köpfe abschlagen zu lassen. Sonst wären sie längst noch mal aufgetaucht. Sie wollen nichts mehr mit uns zu tun haben – kapierst du das nicht?«
    »Ausgestanden?« John sah ihn verständnislos an. »Denkst du wirklich, Cuninghame hätte uns vergessen?« Er schüttelte seine rotbraune Mähne und schnaubte verächtlich. »Die Panaceaer bleiben eine Bedrohung, solange wir leben. Denkst du wirklich, sie lassen das Morden sein? Während wir uns in Sicherheit wähnen, haben sie mit Gewissheit Hunderte von unschuldigen Menschen umgebracht. Wir werden erst unsere Ruhe finden, wenn wir dieser Bedrohung mit aller Konsequenz ein Ende bereiten. Nachdem Cuninghame mir seine sämtlichen Geheimnisse verraten hat, wird es mir ein Vergnügen sein, ihn und seine ganze Bande von jeglicher Unsterblichkeit zu befreien.«
    Paddy schüttelte den Kopf. »Ewen zahlt uns einen ordentlichen Sold – der einzige Grund, für ihn zu kämpfen. Wenn diese Scheiße vorbei ist, will ich mit Rosie endlich eine Familie gründen. Schafe züchten und am Abend in Ruhe mein Pfeifchen rauchen.«
    »Der Frieden wird eine Illusion bleiben, der wir uns nur allzu gerne hingeben«, bemerkte John nüchtern. »Die Menschheit besteht hauptsächlich aus Raubtieren, deren übelste Vertreter Dämonen wie Cuninghame und Wentworth sind. Sie verdienen sich am Elend anderer eine goldene Nase.« John zog seine Brauen zusammen. »Solange sie noch unter uns sind, ist die Herrschaft des Teufels gesichert, und es wird keinen Himmel auf Erden geben.«
    »Du redest, als ob du auf einer Sonntagskanzel stehen würdest.« Paddy grinste schwach. »Wenn du recht haben solltest, halte ich es für einen weiteren Grund, solchen Leuten aus dem Weg zu gehen.«
    John sah ihn nachdenklich an. »Abgesehen davon, Paddy, dass dir die Sache aus persönlichen Gründen missfällt – welches Risiko gehst du ein, wenn du in diesen Krieg ziehst? Du kannst nur sterben, wenn du dich besonders ungeschickt anstellst, doch falls wir auf Cuninghame und seine Schergen treffen, können wir ungestraft alte Rechnungen begleichen. Außerdem sind wir Ewens Kriegern an Kraft und Schnelligkeit überlegen. Wir könnten auf diese Weise ihr Leben schützen.«
    »Vielleicht hast du recht, und wir sind wirklich unsterblich«, entgegnete Paddy. »Aber was ist mit Rosie? Sie ist es nicht. Sag bloß, ich soll sie in Munros Tross mitreisen lassen. Das ist kein Kampf, in dem Weiber etwas zu suchen haben. Und was Cuninghame betrifft: Was würdest du tun, wenn wir die Schlacht verlieren und seine Söldner uns gnadenlos überrennen? Denk an Madlen! Deine Frau ist hochschwanger.«
    »Und deine wäre es gerne«, entgegnete John mit betont gleichgültiger Miene, obwohl er natürlich wusste, dass Paddys Einwand berechtigt war. »Allein deshalb kannst du sie nicht hier zurücklassen.«
    Paddy blieb abrupt stehen und sah ihn herausfordernd an. »Du kannst es gerne mit schwarzem Humor versuchen«, sagte er. »Aber ich habe bei der Sache kein gutes Gefühl, John. Und du weißt, dass du dich auf meine Eingebungen stets verlassen kannst. Meine Familie besitzt das zweite Gesicht.«
    John musterte ihn mit störrischem Blick. »Bisher konnten die Söldner des Lords uns nicht besiegen, und wenn ich Madlen in den Highlands zurücklasse, bringe ich sie eher in Gefahr, weil sie Cuninghames Komplizen schutzlos ausgeliefert wäre. Cuninghames seltsamer Vertreter, Mercurius, hat sie vergewaltigt, als ich

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