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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Bimbam«, brach es aus ihm hervor, »Lilian hat recht!« Die Augen des Mannes weiteten sich vor Verblüffung. »Du siehst wirklich so aus wie der Typ, der mir die Spritze verpasst hat!«
    John rätselte, was der Kerl mit seinen Bemerkungen gemeint haben konnte. Dann wusste er plötzlich, wo er den Typen gesehen hatte: bei der Sache in Leith. Cuninghame hatte ihn entführen lassen, weil er ein lästiger Zeuge war, und John und Ruaraidh hatten ihn aus den Klauen der Panaceaer befreit und ihm anschließend eine Injektion verpasst, damit er alles vergaß. Dann hatten sie ihn anonym im Royal Hospital abgeliefert.
    »Meine Freundin behauptet, du seiest der oberste Boss von CSS? Ist das wahr?«
    »Da hat dir jemand eine falsche Information gegeben«, log John mit undurchdringlicher Miene. Plötzlich hatte er einen Verdacht, wer den Mann eingeweiht hatte. Aber wie war Lilian auf seine Spur geraten?
    »Falls dir dein Boss über den Weg läuft«, meinte der Kerl weiter, »sag ihm, dass er von Glück reden kann, wenn ich ihm nicht höchstpersönlich die Eier abreiße.«
    John musste grinsen. Der Typ hatte Mut. »Darf man erfahren, warum?«
    »Weil das Arschloch meinen Job auf dem Gewissen hat, obwohl ich dreißig Jahre für seine Firma geschuftet habe. Außerdem ist das hier Freiheitsberaubung. Ich will sofort meinen Anwalt sprechen!«
    »Ich werde es ihm ausrichten«, antwortete John. Dann zog er sich wieder zurück, indem er die Tür sorgsam hinter sich schloss. Er würde sogleich dafür Sorge tragen, dass man dem Mann eine angenehmere Unterkunft verschaffte, bis sich die Lage geklärt hatte.
    Als John, nachdem er die Sicherheitsschleuse durchquert hatte, im Labor auf Paddy stieß, begann die Luft förmlich zu knistern. Ein Pulk von Laborassistenten stand um den Iren herum. Zu ihnen hatten sich auch ein paar von den neu angekommenen Kämpfern gesellt. Johns Söldner waren allesamt ehemalige Eternity-Junkies, die ihm und CSS ihr Weiterleben zu verdanken hatten und die unter ständiger Einnahme einer Ersatzdroge bereit waren, für ihn gegen Cuninghame und seine Panaceaer zu kämpfen.
    »Bis auf Paddy verlassen alle den Raum!« John hatte einen Ton angeschlagen, der keinen Zweifel darüber aufkommen ließ, dass er – falls man seinen Befehl missachtete – notfalls alle Anwesenden höchstpersönlich an die Luft setzen würde.
    Paddy kniff die Lider zusammen und setzte eine angriffslustige Miene auf, als der Letzte die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Du verstößt gegen die Vorschriften«, erklärte er John lapidar. »Du trägst keinen Kittel.«
    »Dafür trage ich eine Pistole«, gab John zurück. »Und mir ist danach, dich zu erschießen und anschließend mein Claymore von der Wand zu reißen und dich höchstpersönlich zu enthaupten.«
    »Uh …« Paddy grinste schwach. »Warum bist du so wütend?«
    »Weil du dich meinen Befehlen widersetzt hast. Ihr hattet die Anweisung, Lilian nur zu beobachten. Niemandem war erlaubt, Hand an sie zu legen, geschweige denn sie hierher zu entführen und einer finalen Untersuchung zu unterziehen.«
    »Ich habe nur getan, was ich für richtig hielt«, verteidigte sich Paddy. »Außerdem lebt sie ja noch.«
    »Und wie weit wärst du gegangen, wenn ich nicht hier gewesen wäre? Würde sie dann auch noch leben?«
    »Gewiss, wir haben keine Spuren einer Umwandlung gefunden.«
    »Und was ist mit ihrem Begleiter? Dir ist doch klar, dass wir die beiden nicht mehr laufenlassen können. Dafür wissen sie schon zu viel.«
    »Dann verpasse ich ihnen eben eine Spritze und setze sie vor die Tür.«
    »So einfach scheint es nicht zu sein.« John kochte vor Wut. »Hinten im Verlies sitzt ein Kerl, dem wir schon einmal eine Injektion verpasst haben, und trotzdem kann er sich an alles erinnern! Aber viel schlimmer wiegt die Tatsache, dass du dich mir einfach widersetzt hast. Wir werden in einer Teambesprechung beraten, ob es zwischen uns so weiterlaufen kann. Bis dahin bist du von allen Aufgaben suspendiert.«
    John spürte den wütenden Blick seines Kameraden im Rücken, als er aus dem Labor hinaustrat. Wenn Paddy getan hätte, was ihm ins Gesicht geschrieben stand, wäre John jetzt tot. Zukünftig würde er aufpassen müssen, wem er sich anvertraute.
     
    Lilian blieb für einen Moment das Herz stehen, als sie sah, dass es tatsächlich John war, der hinter Wilbur an das Bett trat.
    »Wilbur!« Sie erkannte sofort seine raue Stimme. »Was hast du hier zu suchen? Und warum hat Taylor mich nicht

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