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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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hat man sie weder initiiert, noch besitzt sie das ewige Leben. Lilian hat nicht die geringste Spur von Eternity in ihrem Blut – wenn man von der Minidosis einmal absieht, die wir ihr nach dem Unfall verabreicht haben.« Bran lächelte zuversichtlich. »Sie ist clean, John. Falls sie überhaupt etwas mit Cuninghame zu tun hat, gehört sie jedenfalls nicht zu seinen Lakaien.«
    »Das ist wirklich eine gute Nachricht.« John seufzte erleichtert und bedachte Bran mit einem dankbaren Nicken. Gleichzeitig packte ihn das schlechte Gewissen. Er hatte Lilian Unrecht getan, indem er sie verdächtigt hatte, zu Cuninghames Schergen zu gehören. Er bediente die Kommunikationsanlage und rief Taylor herbei. Der Butler erschien binnen einer Minute auf der Türschwelle, lautlos wie immer.
    »Sie wünschen?«
    »Kümmere dich um das Mädchen«, sagte John und warf einen letzten Blick auf Lilians bleiches Gesicht. »Pass auf, dass ihr niemand zu nahe kommt, während sie schläft, und ruf mich, sobald sie erwacht ist.«
    »Sehr wohl, Mylord. Wann darf ich Sie zurückerwarten?«
    »Bald, ich muss noch mal ins Labor«, murmelte John.
    »Soll ich dich begleiten?« Bran machte ein besorgtes Gesicht. Er ahnte, dass John die Angelegenheit nicht lange auf sich beruhen lassen und sich Paddy vorknöpfen würde.
    »Nein«, sagte John. »Das muss ich alleine regeln.« Er stand auf und begab sich mit raschen Schritten in den Korridor, wo er im Aufzug verschwand.
     
    Lilian träumte, und obwohl eine Stimme in ihrem Innern sagte, dass sie sich in einem Traum befand, wollte sie nicht, dass dieser Zustand ein Ende nahm. Gierig sog sie den Duft von frisch gemähtem Gras ein, und während sie über die Wiese einem glitzernden Fluss entgegenlief, blinzelte sie in die untergehende Abendsonne. Über dem Wasser des Lochy tanzten die Mücken, und ab und zu sah sie, wie eine Forelle sprang und nach ihnen schnappte. »Hab dich!« Jemand umarmte sie stürmisch von hinten, während sie noch lief, und zog sie zu einem Haufen aus frisch geschnittenem Heu. Sie landete weich, und der Mund, der sie küsste, war zärtlich und fordernd zugleich. Der Mann, dem er gehörte, rollte sich über sie und strahlte sie an. Er bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Zwischendurch flüsterte er die schönsten Komplimente in gälischer Sprache.
    »John!« Sie befreite ihre Arme aus seiner Umklammerung. Ihre Hände fuhren in sein weiches, langes Haar, das einen reizvollen Kontrast zu seinem harten Körper bildete. Es roch nach Pfeifentabak, und sein Mund schmeckte nach Whisky. Lilian zog seinen Kopf zu sich herab und küsste ihn mit halbgeöffneten Lippen. Als sich ihre Zungen berührten, hatte sie das Gefühl, dass er sie am liebsten mit Haut und Haaren verschlungen hätte.
    Jede Sekunde, die er schwer und warm neben ihr lag, war ein Genuss. Keuchend schob er ihr die Kleider hoch, und seine Hand wanderte unter dem leichten Stoff zu ihrem nackten geschwollenen Leib. Erst jetzt bemerkte Lilian, das sie hochschwanger war. Er streichelte sie sanft und grinste frech, während seine Finger tiefer zwischen ihre Schenkel wanderten. »Ob sich das Kleine über meinen Besuch freuen würde?«
    »Nicht hier!«, rief sie und kicherte bei dem Gedanken, dass seine Bemerkung nichts anderes bedeutete, als dass er mit ihr schlafen wollte und es ihm gleichgültig war, dass sie auf dem freien Feld wie auf einem Präsentierteller lagen.
    »Warum nicht? Es ist ein idealer Platz, und das Wetter ist schön.« Seine Miene war unschuldig.
    »Sag bloß, du kannst nicht einmal abwarten, bis wir im Bett liegen?«
    »Du kennst mich doch«, erwiderte er und lachte nur, als sie unter sein Plaid fasste und ihm zur Strafe für seine Ungeduld in den nackten Hintern kniff.
    »Na warte«, stieß er prustend hervor und begann, sie am ganzen Körper zu kitzeln. Sie lachte so hemmungslos, dass sie beinahe keine Luft mehr bekam, und winselte schließlich um Gnade, die er ihr nur gewährte, als sie ihm versprach, am Abend in ihrer gemeinsamen Kammer das fortzusetzen, was er soeben begonnen hatte.
    »Liebst du mich?« Ihre Frage war überflüssig, sie wusste längst, was er ihr antworten würde. Und doch wurde sie nicht müde, die Worte aus seinem Mund hören zu wollen.
    John antwortete jedoch nicht wie gewöhnlich. Sein Gesicht wurde plötzlich ernst.
    »Was würdest du sagen, wenn ich unsterblich wäre?«
    »Schön für dich«, gab sie zurück und lächelte unsicher. »Aber schlecht für mich. Wenn ich sterbe, würde ich

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