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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Anrufers auf seinem Display erschien, ging es ihm durch Mark und Bein.
    Cuninghames Gesichtszüge wirkten maskenhaft, doch immer noch real genug, um John ein würgendes Gefühl zu verursachen.
    Bran horchte auf, und John stellte auf laut.
    »John, mein lieber Junge«, begann der schwarze Lord unverfroren. »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, nicht wahr?«
    John ging auf die Begrüßung nicht ein. »Was willst du von mir?«.
    »Vermisst du nicht etwas?«
    »Eine ganze Menge, aber du gehörst bestimmt nicht dazu.«
    »Ich habe hier etwas, dass dich interessieren könnte.« Jemand schwenkte den Sucher der Kamera auf Lilian. Sie war halb nackt, und Cuninghames Schergen fixierten sie in diesem Moment mit Stahlmanschetten auf einen Behandlungstisch. Sie versuchte sich verzweifelt zu wehren, doch Cuninghames Schergen kannten keine Gnade. John kannte die Vorrichtung, auf der sie wenig später mit zitternden Gliedern lag, man benutzte sie bei Untersuchungen von Feinden und zur Umwandlung. Jemand zog eine Injektion mit einer gelblichen Flüssigkeit auf. Nicht viel, aber genug, um ein Leben dauerhaft zu zerstören, wenn man keinen Nachschub bekam.
    Lilian brüllte wie am Spieß, als man ihr die Injektionsnadel in die Armvene setzte. Dann wurde sie ruhig, und John konnte am Aufblühen ihres zuvor müde erscheinenden Gesichtes erkennen, dass die Droge sofort ihre Wirkung tat.
    Dann kam Cuninghame wieder ins Bild. Sein Blick war triumphierend.
    »Ich habe ihr eine Injektion ›E‹ verpasst. Leider hatte ich nicht genug, um sie ganz umzuwandeln«, heuchelte er. »Wenn du … bis halb acht heute Abend nicht höchstpersönlich bei mir erschienen bist, um ihr etwas von deiner feinen Ersatzdroge zu spendieren, wird sie sterben, und du wirst dabei zuschauen dürfen.«
    John schluckte. »Wo soll ich hinkommen?«
    »Du kennst den Ort. Corby-Castle. Mitten auf Mull. An jener Stelle, wo sich in grauer Vorzeit die Rabenpriester getroffen haben. Ich will, dass du alleine kommst. Mit deinem Wagen fährst du über Ardnamurchan bis Kilchoan und setzt dann mit der Calmac-Fähre rüber nach Mull. Am Ortsausgang von Salen wird ein Helikopter bereitstehen, der dich abholt. Sollte einer deiner eigenen Helikopter auch nur in der Nähe des Ben Mhore auftauchen, ist Lilian auf der Stelle tot. Dann kannst du gerne noch einmal dreihundert Jahre warten, bis sie dir in Gestalt einer Nachfahrin wiederbegegnet. Das Gleiche gilt, wenn wir von deinen Leuten angegriffen werden oder auch nur ein einziger deiner Söldner im Dunstkreis der Ruine erscheint.«
     
    Dough hatte mit Murray einen neuen Treffpunkt ausgemacht. Beide wollten nicht, dass Remmington etwas von ihren Absprachen erfuhr.
    Gegen zehn Uhr morgens erschien Murray im The Bull, einem uralten Pub am Rand von Fort William, direkt am Ufer des Lochy. An dieser Stelle hatten früher die Postkutschen nach Inverness und Oban gehalten, und Dough war sicher, dass John und seine Männer vor mehr als dreihundert Jahren hier schon Stammgäste gewesen sein mussten.
    Detective Chief Superintendent Steve Murray war ein dynamischer junger Kerl und mindestens so karrierebewusst wie Remmington, aber er besaß nicht das linkische Gemüt eine Geheimdienstagenten, sondern die direkte Art eines Gesetzeshüters ohne Fehl und Tadel. Für einen Moment zweifelte Dough, ob er ihm die folgende Story zumuten konnte, doch Murray war der Einzige von öffentlicher Stelle, der bereit war, ihm Beistand zu leisten. Und so wie es Dough um Lilian ging, musste es Murray um Jenna gehen, die er vermutlich nie wiedersehen würde, wenn es ihnen nicht gelang, ihren Entführern auf die Spur zu kommen.
    Dough hatte einen Tisch gewählt, der nebenan im Speisezimmer stand und damit weit genug weg von dem neugierigen Barkeeper, der vollauf mit seinen frühen Gästen an der Theke beschäftig war – Schotten, die den ersten Frust des Aufstehens mit ein paar Gläsern Guinness und einem Whisky hinunterspülten.
    Deshalb schien es ihn auch gar nicht zu verwundern, dass der geschniegelte junge Kerl mit dem East-Lothian-Akzent eines Edinburghers nach einem ersten höflichen Kaffee genau das Gleiche bestellte wie die Männer an der Theke. Murray sah bleich aus, nachdem Dough ihm schonungslos berichtet hatte, was ihm und Lilian in den letzten Tagen widerfahren war.
    »Dough«, sagte Murray mit beschwörender Miene, »beim Leben Ihrer Frau, sagen Sie mir, dass das wahr ist.«
    »Und bei der Seele meiner Schwiegermutter, Gott möge sie aus der Hölle

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