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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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der Kerl hin?«, murmelte Murray und schaltete sein Navigationsgerät ein. »Hier ist absolut nichts«, erklärte er Dough lapidar, »was interessant sein könnte. Was machen wir, wenn er nur zum Angeln rausfährt?«
    Dough, der seine Finger vorsichtshalber in die Polster gekrallt hatte, warf ihm einen ironischen Blick zu. »Nach allem was ich bei CSS erfahren habe, angelt man dort nicht. Jedenfalls nicht nach Fischen.«
     
    Bran saß im allgemein zugänglichen Kontemplationsraum, einem Ort der Ruhe und Stille, der den CSS-Angehörigen in Mugan Manor die Kirche ersetzte. Der Highlander hatte sein Gesicht in die Hände gestützt und betete für seinen besten Freund, der im selben Augenblick geradewegs in sein Verderben fuhr.
    Bran zuckte herum, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte. Er hatte nicht gehört, dass jemand zur Tür hereingekommen war. Es war Wilbur. Der Junge war perfekt darin, sich lautlos anzuschleichen. Schweigend setzte er sich neben Bran. Obwohl er nichts von John und seinen Problemen wissen konnte, sah er aus, als ob er etwas auf dem Herzen hatte. Bran blickte ihn aufmunternd an. Unter den Umgewandelten gab es ohnehin so gut wie keine Geheimnisse. Man spürte sofort, wie es um den anderen bestellt war.
    »Wo ist John?«, fragte Wilbur.
    »Er hat im Moment keine Zeit«, erwiderte Bran und vermied es dabei, den Jungen anzuschauen.
    »Ich muss aber dringend mit ihm sprechen, und sein Apartment ist verschlossen.«
    »Kannst du es nicht mir sagen oder Paddy?«
    Wilbur kniff die Lippen zusammen. »Ich habe Mist gebaut«, sagte er leise. »Ich muss es zuerst John beichten, bevor es jemand anderes erfährt.«
    Bran horchte auf. »John kann jetzt nicht mit dir reden, deshalb möchte ich, dass du mir sagst, was du auf dem Herzen hast.«
    Wilbur räusperte sich. »Ich war es«, sagte er schließlich. »Ich habe Lilian und ihrem Begleiter die Schlüssel gegeben und die Codes für die Türen. Außerdem habe ich alle Kameras auf dem Weg nach draußen für eine Weile lahmgelegt.«
    Bran glaubte sich verhört zu haben. »Warum?«, sagte er nur und runzelte die Stirn.
    »Ich habe gesehen, wie unglücklich John war, als ihr aus Norwegen zurückgekommen seid. Er wollte das Herz dieser Frau für sich gewinnen, weil er glaubt, dass sie Madlen ist, aber sie wollte nichts von ihm wissen. Ich habe gehört, wie Paddy sie als Teufelshure bezeichnet hat, die nur von Cuninghame geschickt worden ist, um John den Kopf zu verdrehen. Er meinte, es wäre besser, wenn wir sie geradewegs zu den Panaceaern zurückschicken. Ich habe Paddy geglaubt, und mir gedacht, wenn ich Lilian zur Flucht verhelfe und sie dieses Angebot annimmt, kann sie John unmöglich lieben. Ich hielt es für den besten Beweis, dass sie tatsächlich zu Cuninghames Bande gehört.
    »Wilbur!« Bran konnte seine Bestürzung nun nicht mehr zurückhalten. »Weißt du, was du da getan hast?«
    »Ich kann es mir denken«, erklärte Wilbur zerknirscht.
    »Das kannst du nicht«, polterte Bran und konfrontierte ihn schonungslos mit der Wahrheit.
    »Ich habe nicht eine Sekunde daran gedacht, dass die Bruderschaft John mit ihrem Leben erpressen könnten«, flüsterte Wilbur. »Was macht dich so sicher, dass sie nicht nur ein Lockvogel ist?«
    Bran kniff für einen Moment die Lippen zusammen. Dann schaute er auf und lächelte Wilbur mitfühlend an. »Durch die Umwandlung kann ein jeder von uns die Gefühle des anderen weit besser erspüren, als es ein normaler Mensch könnte. In der Liebe ist es zwar ein wenig komplizierter, aber auch hier ist es möglich, wenn wir uns auf unser Herz verlassen. John war lange genug mit Lilian zusammen, um zu wissen, dass sie es ehrlich mit ihm meint. Deshalb hat er sich so schwergetan, sie in die Freiheit zu entlassen, nachdem sie seinen Lebensstil vollkommen abgelehnt hatte. Er wusste, dass er sie damit den Panaceaern preisgeben würde.«
    Wilbur machte ein betroffenes Gesicht. »Also trage ich ganz alleine die Schuld, wenn Cuninghame beide tötet – oder was noch viel schlimmer wäre, wenn er John einem ›Caput Mortuum‹ unterzieht!«
    »Das tust du nicht!«, sagte Bran mit fester Stimme. »Du konntest nicht ahnen, dass es so kommen würde.« Er klopfte Wilbur väterlich auf die Schulter.
    »John ist kein Selbstmörder. Auch wenn wir nicht darüber gesprochen haben, ich weiß, er verlässt sich auf uns. Wir werden uns so schnell wie möglich etwas einfallen lassen, um ihn aus den Klauen der Panaceaer zu befreien.«
    Wilbur war

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