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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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schüttelte
überrascht den Kopf. »Soll das heißen, daß ich
dort erwartet werde?«
      »Sicher. Am Dienstagvormittag,
also übermorgen. Sie fahren mit dem Versorgungsboot des
Gefängnisses, es liegt in St. Denis, einem Fischerdorf bei
Marseille.«
      Devlin zog die Augenbrauen hoch und
tippte mit einem Fin ger auf den Paß. »Um diese Sache
einzufädeln, müssen Sie in
    Frankreich ganz schön was bewegt haben.«
      »Im Grunde nicht«, sagte
Ferguson. »Ich brauchte nur den richtigen Kontakt beim SDECE.
Colonel Guyon, der jetzige Leiter von Sektion Fünf, ist selbst
daran interessiert, Frank Barry unschädlich zu machen, vor allem
nach dem versuchten Anschlag auf Lord Carrington auf französischem
Boden. Er hat dafür gesorgt, daß Sie so schnell eine
Besuchserlaubnis bei Brosnan bekommen haben.«
      »Sektion Fünf?«
Devlin schnitt eine Grimasse. »Die hätten Himmler und seinen
Leuten angst machen können. Soweit ich weiß, spielen sie
gern mit Elektrizität.«
      »Ja, aber wir haben keine große Wahl, oder?«
      »Und Guyon kann Martins Freilassung arrangieren, ist es das, was Sie sagen wollen?«
      »Keineswegs.« Ferguson
schüttelte den Kopf. »Dazu würden diskrete
Verhandlungen auf einer viel höheren Ebene gehören. Nein, im
Augenblick möchte ich nur, daß Sie Brosnan besu chen und
feststellen, ob er im Prinzip einverstanden wäre.«
      »Mit was? Freiheit, wenn er Frank Barry jagt und für Sie den Henker spielt?«
      »Warum nicht? Es wäre doch
ein einfaches Geschäft – oder glauben Sie wirklich, er
würde den Rest seines Lebens lieber in einer Zelle auf Belle-Ile
verbringen?«
      Devlin schüttelte den Kopf.
»Ich habe keine Ahnung. Sie machen zunächst mal den Fehler
zu glauben, Frank Barry würde ihn mit offenen Armen empfangen. Sie
haben einander nie gemocht. Martin hat ihn von Anfang an für einen
Schläch ter gehalten und aus seiner Meinung keinen Hehl gemacht.
Andererseits ist er aber ein vielschichtiger Mann, unser Martin. Er hat
einen starken Killerinstinkt, der in Vietnam zum Vor schein gekommen
ist und nicht wieder verschwinden wird, aber hier oben« –
er tippte sich an die Stirn – »hier oben ist er ein
Wissenschaftler, ein Philosoph und ein Dichter, und er leistet auf
allen drei Gebieten Hervorragendes. Man kann nicht wissen, wofür
er sich entscheiden wird.«
      »Sie meinen, er
müßte schon richtig wütend sein?« fragte
Ferguson. »Ich glaube, das ließe sich machen.« Er gab
Fox einen Wink, und sein Assistent nahm ein Foto aus der Akte und
reichte es über den Tisch.
      Das Bild zeigte ein lachendes
Mädchen, das in hohem Strandhafer auf einer Düne saß
und ihre Knie umfaßte. Sie war höchstens 17, hatte
schulterlange schwarze Haare und ein auffallend schönes Gesicht.
Devlin erbleichte, als er das Foto sah.
      »Erkennen Sie sie?« fragte Ferguson.
      »Ja«, sagte Devlin leise.
»Norah Cassidy, Martins Cousine ersten Grades. Ein nettes
Mädchen aus Belfast.«
      »Was wurde aus ihr?«
      »Ich glaube, sie ist vor einem
Jahr oder so gestorben. In Frankreich.« Devlin hielt inne, fuhr
sich mit der Hand über das Gesicht und erstarrte.
»Frankreich?« flüsterte er dann. »Worauf wollen
Sie hinaus, Ferguson?«
      »Sie ist 1976 an die Sorbonne
gegangen, um Französisch zu studieren«, sagte Ferguson.
»Wie man bei einem Mädchen mit ihren politischen Ansichten
erwarten kann, kam sie bald mit verschiedenen extremistischen
politischen Organisationen an der Universität in Kontakt. Und dann
erschien Frank Barry auf der Bildfläche.«
      »Barry?« sagte Devlin. »Barry und Norah? Das glaube ich nicht.«
      »Sie war über ein Jahr
seine Geliebte, aber Belfast hatte sei nen Stempel hinterlassen. Sie
hatte wie viele andere junge Mädchen aus dieser Stadt seit Jahren
Beruhigungsmittel genommen. In Barrys Gesellschaft griff sie zu
härteren Drogen. Schließlich landete sie bei Heroin. Sie
wurde immer abhängi ger von der Droge, was Barry gut in den Kram
paßte, weil sie dadurch immer abhängiger von ihm wurde. Vor
einem Jahr hätte die Polizei ihn um ein Haar auf einem Bauernhof
in der Normandie geschnappt. Er entwischte, aber er ließ sie
zurück.«
      »Der Schuft«, sagte Devlin.
      »Was Sie nun sehen werden, ist
nicht sehr erfreulich, aber ich halte es für notwendig.«
Ferguson nickte Fox zu. »Bitte, Harry.«
      In einer Ecke des Zimmers stand ein
Fernsehapparat, darun ter ein Videorecorder. Fox stellte ihn an, und
Ferguson sagte:

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