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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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nicht«, sagte Barry. »Zuerst das Geschäftliche.«
      Er nahm seine Ceska aus der Tasche und legte sie auf den Tisch. Salter fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Barry stellte die Aktentasche auf den Boden und öffnete sie. Er holte mehrere Bündel Zwanzig-Pfund-Noten heraus und schob sie Salter hin.
      »Die ersten fünftausend. Den Rest kriegen Sie, wenn wir fertig sind. Zufrieden?«
      »Wunderbar, Mr. Sinclair.« Salter schob die Bündel blitz schnell zusammen und ließ sie in einer Schublade verschwin den.
      »Und jetzt zu den Sachen, die ich brauche. Haben Sie alles?«
      »Sie können sich das Boot morgen früh ansehen. Es liegt in einem kleinen Fluß in der Nähe. Ich dachte, Sie würden die Nacht gern hier bleiben.«
      »Was hätten Sie sonst zu bieten?«
      »Ein Bauernhaus am Ende des Tals, sechs Kilometer von hier. Die beiden Männer, die ich anheuern sollte, sind heute nachmittag gekommen. Sie sind jetzt dort.«
      »Ihr Hintergrund?«
      »Gauner aus Liverpool. Sie haben beide für bewaffneten Raubüberfall und so gesessen. Ziemlich harte Jungs, fürchte
    ich.«
      »Genau das, was ich brauche«, erklärte Barry ihm. »Es reicht, wenn ich sie morgen sehe. Und die Ausrüstung?«
      »Heute morgen sind zwei Koffer gebracht worden, in aller Frühe.«
      »Von wem?«
      »Keine Ahnung. Ein junger Mann mit Hut und dunklem Mantel. Ich hab ihn noch nie gesehen.« Barry lächelte, und Salter fuhr fort: »Ihre Leute scheinen sehr tüchtig zu sein, Mr. Sinclair.«
      »Warum sollten sie nicht? Kann ich die Koffer mal sehen?«
      Salter öffnete einen Schrank, der neben dem Kamin stand. Es waren Lederkoffer mit Zahlenschlössern, deren Kombinationen Barry auf einer Liste in der Aktentasche gefunden und aus wendig gelernt hatte.
      Er stellte schnell die erste Ziffernfolge ein und machte den Koffer auf. Er enthielt zwei Sterling-MPs, zwei Smith & Wesson-Pistolen der britischen Armee, einen BrowningAutomatic und mehrere Gaskanister. Salter riß die Augen auf.
      Barry machte den Koffer wieder zu und stellte die Ziffern des zweiten ein. Darin lagen Kampfuniformen der Army, einige dunkelblaue Baskenmützen und breite MilitärWebgürtel.
      »Darf man wissen, was das alles soll?« sagte Salter unruhig. »Ist ja wie für einen Krieg.«
      »Bei soviel Geld sollten Sie keine Fragen stellen«, erwiderte Barry. Er machte den zweiten Koffer zu und verschloß ihn wieder. »Und jetzt dürfen Sie mir einen Drink geben.«
      In diesem Augenblick wurde geklopft, die Tür ging auf, und Jenny kam mit einem Tablett ins Zimmer. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst uns nicht stören«, fuhr Salter sie wütend an.
      »Ich dachte, Sie hätten vielleicht gern einen Tee, Mr. Salter, und der Herr auch.«
    Sie warf Barry einen Blick zu, und jetzt, wo sie kein Kopf
    tuch mehr trug, im gut beleuchteten Zimmer, sah er, daß sie mit ihren hohen Wangenknochen, der olivfarbenen Haut und den etwas aufgeworfenen Lippen recht passabel war.
      »Schon gut, aber nun lauf und mach Mr. Sinclair was zu essen!«
      Sie ging hinaus. Frank Barry übersah den Tee, ging zum Büffet und schenkte sich einen Scotch ein. »Tickt sie nicht ganz richtig?«
      Salter nahm Tee. »Nein, nein, sie ist nur ein bißchen lang sam. Sie lebte auf dem Bauernhof oben im Tal, den ich vorhin erwähnt habe, zusammen mit ihrem Vater, einem netten alten Säufer. Er fuhr eines Abends mit dem Auto gegen eine Mauer und brachte sich um. Sie hätte nicht gewußt wohin, wenn ich die Firma nicht gekauft und sie hier aufgenommen hätte.«
      »Ein Wohltäter der Menschheit«, sagte Barry. »Ich hab's gleich gesehen.«
      »Aber es ist so, als lebt sie gar nicht richtig«, sagte Salter. »Ihr Körper ist … irgendwie tot. Sie reagiert nicht.« Es war, als rede er nun mit sich selbst, und dann blickte er auf.
      »Verstehen Sie?«
      »Oh ja«, sagte Barry angewidert. »Ich denke schon.« Hastig trank Salter den Rest seines Tees. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, ich muß noch eine Arbeit beenden.
      Die Beerdigung ist morgen nachmittag, ich kann also nicht warten. Jenny wird sich um Sie kümmern.«
      Er ging hinaus. Barry trank seinen Scotch aus. Bis auf das Ticken einer Standuhr in der Ecke war alles still. In dem Zimmer hing ein undefinierbarer, modriger Geruch, als sei es das erstemal seit Jahren wieder benutzt worden. Der Geruch paßte nur zu gut zu den schweren Mahagonimöbeln und dem ganzen

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