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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sowieso Dienstag zurück nach Paris.«
      Devlin schaute zu Fox hinüber und nickte. »Sie könnte ganz nützlich sein.«
      Fox sagte: »Von mir aus, ja. Dann sehen wir uns morgen in Heathrow, Miss Audin, um zehn Uhr, bitte pünktlich. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus. Ich kaufe Ihnen ein Ticket. Wir treffen uns am Eingang zur Lounge für internationale Flüge.«
      »Gut«, sagte sie, stellte sich auf Zehenspitzen und küßte Devlin ernst auf beide Wangen. »Vielen Dank, Liam. Und nun muß ich arbeiten.«
      Sie ging zu den Kameras. Am Anfang der Schlange der War tenden erbrach sich jemand heftig.
      »Oh Gott«, sagte Devlin. »Ausgerechnet das, was ich nicht vertragen kann. Nichts wie weg hier.« Sie eilten zum Wagen zurück.
    Salter führte Barry eine schmale, mit billigem Linoleum belegte Holztreppe zu einem langen Flur hinauf, an dessen Ende er eine Tür öffnete und Licht machte. Barry, der die beiden Koffer schleppte, trat hinter ihm in das Zimmer und stellte die Koffer stöhnend hin. Er sah ein Doppelbett mit Messinggestell, einen Kleiderschrank, eine viktorianische Frisierkommode aus Mahagoni und einen Waschtisch mit Marmorplatte.
      »Hier sind Sie gut untergebracht, ich meine, auch in strategi scher Hinsicht«, sagte Salter. »Die Hintertreppe ist manchmal sehr praktisch. Ich bin vorn im Haus. Hier hinten sind nur Sie und Jenny.« Er lächelte schief. »Bis morgen früh. Sie wollen sicher zuerst das Boot sehen, und dann bringe ich Sie zu den anderen auf die Farm.«
      Er ging rückwärts hinaus und machte die Tür zu. Barry zog sein Sakko aus und hängte es über die Stuhllehne. Stirnrun zelnd musterte er sich in dem gesprungenen Spiegel über dem Waschtisch. Irgend etwas stimmte hier nicht. Es war überall zu spüren, in dem schweigsamen Mädchen, in Salters verschlage nem Blick.
      »Einer der unsympathischsten Kerle, die ich je gesehen ha be«, sagte er leise vor sich hin, ehe er zur Tür ging und den Schlüssel herumdrehte.
      Er zog sich aus, ließ die Lampe an und ging zu Bett, lehnte sich an die Kopfkissen, rauchte eine Zigarette und dachte nach über seinen Auftrag. Es war wirklich sehr einfach. Den Last wagen stoppen. Die Deutschen und ihre Begleitung kampfun fähig machen, mit dem Gefechtskopf nach Marsh End fahren, ihn auf das Boot laden, das Salter besorgt hatte, und in See stechen, um nachts den russischen Trawler zu treffen. Absurd einfach. So einfach, daß bestimmt etwas schiefgeht, dachte er.
      Er zündete sich noch eine Zigarette an und sah fast im selben Augenblick, wie sich der Türknauf langsam drehte. Er griff nach der Ceska, war mit einem Satz an der Tür und drehte den Schlüssel. Er riß die Tür auf und sah, wie Jenny den Flur zurücklief. Sie war barfuß, trug ein weißes Baumwollnacht hemd und um die Schultern einen breiten Schal.
      Auf einmal drehte sie sich um und starrte ihn an. Sie mußte die Pistole in seiner Hand gesehen haben, aber sie zeigte keine Reaktion – nicht die kleinste Reaktion. Er trat zur Seite, und sie kehrte um, ging an ihm vorbei ins Zimmer und legte sich aufs Bett, ohne ein Wort zu sagen, starrte zur Decke und faltete die Hände über der Brust. Barry schloß ab, legte die Ceska griffbe reit hin und ließ sich neben das Mädchen fallen.
      Er erstaunte über die Stärke seines Verlangens. Als er sie küßte, zitterte er wie ein kleiner Junge, aber sie reagierte nicht, nicht einmal, als seine Hände über ihren Körper glitten und das Nachthemd hochschoben.
      Sie lag passiv da und ließ ihn alles tun, was er wollte, aber sie reagierte immer noch nicht, starrte nur mit weit aufgerisse nen Augen zur Decke hoch. Inzwischen machte es ihm nichts mehr aus, denn er brauchte sie so sehr, wie er seit Jahren keine Frau mehr gebraucht hatte.
      Danach drehte er sich erschöpft zur Seite und langte nach der Zigarettenschachtel. Sie blieb noch einen Augenblick liegen, stand dann wortlos auf und ging hinaus.
      Barry rauchte und sah zur Decke. Es war verrückt, ergab keinen Sinn. Wie lange war es her, daß er sowas nötig gehabt hatte. Verdammt lange. Er schloß die Augen – und dachte an Norah Cassidy.

    6

    Das Wasser lief auf, gurgelte langsam in die Krebslöcher und überzog die schlammigen Flächen mit einem glänzenden, welligen Spiegel, auf dem fette Quallen trieben. Irgendwo schrie ein Brachvogel.
      Barry und das Mädchen überquerten einen schmalen Stein damm und folgten einem Weg durch harten Strandhafer und

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