Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
ich dir ja schon gesagt«, erklärte Bros nan. »Aber dann ist man immer noch auf der Insel. Als wir neulich abend mit Lebel den Kerl ins Meer warfen, wußte ich auf einmal, wie's weitergeht. Wir brechen ins Lager ein, besorgen uns ein paar Rettungswesten für jeden und gehen vom Bestattungsfelsen ins Wasser.«
      Savary starrte ihn verblüfft an. »Wir? Sagtest du wir ?«
      »Sicher, wir beide. Wenn du auf diesem Felsen bleibst, wirst du früher oder später in einem Sack im Meer enden, da gehst du doch lieber ein Risiko ein, solange du noch kämpfen kannst?«
      »Aber der Teufelsstrudel«, sagte Savary. »Es wäre unser Tod.«
      »Oder unsere Rettung, kapierst du denn nicht?« sagte Bros nan. »Die Strömung hat zehn Knoten und geht in einem Bogen hoch nach St. Denis. Wenn nun an einer günstigen Stelle ein Boot auf uns wartet?«
      Savary schüttelte den Kopf: »Fischerboote dürfen sich der Insel nur bis auf sechs Kilometer nähern. Das weißt du doch.«
      »So weit würde uns die Strömung in einer halben Stunde tragen.«
      »Aber das Boot würde uns nie finden, oder umgekehrt. Sei vernünftig, Martin. Das Meer da draußen, und dann noch nachts!«
      »Daran hab ich schon gedacht«, sagte Brosnan. »Alles, was wir brauchen, ist eines von diesen elektronischen Signalfeuern. Sie gehören bereits zur Standardausrüstung der Luftwaffe. Bei den Piloten sind sie an die Schwimmwesten genäht, damit die
    Rettungsteams sie sofort finden, wenn sie notwassern müssen.«
    »Und wenn sie uns verfehlen?« flüsterte Savary.
    »Ach, hör doch auf. Du kannst auch einen Herzinfarkt krie
    gen oder die Kälte nicht vertragen.«
      »Ja, ja.« Savary wedelte mit der Hand. »Du steckst mich langsam an mit deiner Verrücktheit. Wann gehen wir?«
      »Ich sehe keinen Grund, noch lange hier rumzuhängen. Wir können uns hier alles besorgen, was wir brauchen, bis auf die Signaldinger. Sie sind nicht größer als eine Zigarettenschach tel. Devlin muß uns eins besorgen und hier einschmuggeln. Ich sehe da kein Problem.«
      »Und das Boot?«
      »Ich hab gedacht, das könnte dein Sohn übernehmen.«
      »Jean-Paul?«
      »Wenn die Union Corse nachts keinen schnellen Trawler von St. Denis losschicken kann, sollte sie besser einpacken.«
      »Natürlich.« Savary war inzwischen aufgeregt wie ein Kind und lachte. »Jesus, ich komme mir auf einmal so lebendig vor wie seit Jahren nicht mehr.«
      Begeistert umarmte er Brosnan und küßte ihn auf beide Wangen. Brosnan drehte sich um und hämmerte gegen die Tür der Zelle. »Los, Pierre!« rief er. »Es geht weiter!«

    Anne-Marie, die auf dem Balkon ihres Hotelzimmers in St. Denis saß, hatte das Versorgungsschiff von Belle-Ile in den Hafen einlaufen gesehen und war deshalb nicht überrascht, als Devlin eine halbe Stunde später auf den Balkon nebenan trat. Er kletterte herüber und ließ sich in einen Korbsessel fallen.
      »Haben Sie ihn gesehen?« fragte sie nervös.
      »Oh ja, das habe ich.«
      »Und wie geht es ihm?«
      »Er war noch nie so gut in Form. In Kampfform, könnte man sagen.«
    Ihr Gesicht umwölkte sich. »Was ist passiert?«
      »Ganz einfach. Als ich die Sache kurz umriß, war er zuerst nicht sehr interessiert. Außerdem glaubte er nicht, daß Fergu son ihn rausholen könnte. Und um offen zu sein, bin ich irgendwie derselben Ansicht.«
      »Ach?«
      »Dann hab ich ihm von Norah erzählt.« Er schüttelte den Kopf. »Es hat ihn furchtbar getroffen. Wenn Frank Barry dagewesen wäre, hätte er ihm mit bloßen Händen das Genick gebrochen.«
      Anne-Marie stand auf, ging zu der Mini-Bar in ihrem Zim mer und schenkte ihm einen Whisky ein. Sie kam damit zum Tisch zurück. »Und deshalb hat er es sich anders überlegt?«
      »So kann man sagen.« Devlin trank einen kleinen Schluck. »Gott, den hab ich gebraucht. Also, um es kurz zu machen – er will in den nächsten zwei oder drei Tagen ausbrechen, zusam men mit seinem Zellengenossen, einem gewissen Savary.«
      »Wie will er das schaffen?« fragte sie.
      Devlin berichtete. Als er fertig war, ging er ins Zimmer und schenkte sich nach. »Ich glaube, ich habe noch nie einen so hirnverbrannten Plan gehört.«
      Zu seinem Staunen stand Anne-Marie auf und schaute über das Geländer in die Richtung, wo Belle-Ile sich am Horizont abzeichnete. »Oh, ich weiß nicht. Ich sehe die Logik. Es ist so wunderbar einfach! Er könnte recht haben. Es könnte klappen.«
      »Es

Weitere Kostenlose Bücher