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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Unkraut überwucherten Piste, die von einer zweiten Rollbahn gekreuzt wurde. Der Zaun um das Gelände war rostig.
      »Der Flugplatz Tanningley«, sagte sie. »Die RAF hat ihn im Krieg gebaut. Vor ein paar Jahren hat jemand versucht, dort einen Fliegerverein aufzuziehen, aber es lohnte sich nicht. Seitdem ist das Flugfeld nicht mehr benutzt worden.«
      »Wirklich?« sagte Barry. »Sehr interessant.«
      Er ließ den Motor wieder an und fuhr weiter.

    Das Maison d'Or war in der Altstadt von Marseille und konnte nur zu Fuß erreicht werden, durch eine schmale, kopfsteinge pflasterte Gasse, die von vier- bis fünfgeschossigen Mietshäu sern mit eisernen Balkonen und Holzläden vor den Fenstern gesäumt wurde. Ungeachtet der neuen, strengen Bestimmun gen, die die städtische Polizei durchsetzen sollte, saßen in den meisten Türöffnungen Prostituierte und lockten mit ihrer leichten, grellbunten sommerlichen Bekleidung Freier an. Viele von ihnen unterhielten sich laut und ungeniert mit ihren Kolle ginnen auf der anderen Straßenseite.
      Devlin und Anne-Marie, die sich eingehakt hatten, waren die Zielscheibe ironischer und vulgärer Bemerkungen. Er staunte über die fröhliche Unbefangenheit, mit der Anne-Marie sich auf die Situation einstellte, und über ihre Schlagfertigkeit. Zu
    schade, daß er den Argot kaum verstand!
      Er sagte: »Eins ist sicher, die Damen mit dem ältesten Ge werbe der Welt wirken alles andere als ausgebeutet oder unterdrückt. Wie läßt sich das mit Ihren emanzipatorischen Bemühungen vereinbaren?«
      »Ich fordere nur, daß alle Frauen eine Wahl haben sollen, eine freie Wahl«, antwortete sie. »Was sie wählen, ist ihre Sache.«
      Die Tür des Maison d'Or war verschlossen, und Anne-Marie drückte auf den winzigen Klingelknopf. Sofort wurde eine kleine Klappe zur Seite geschoben, und ein Paar kalter blauer Augen musterte sie.
      »Wir möchten uns ein bißchen amüsieren«, sagte sie.
      »Das möchten wir alle, Schätzchen. Seid ihr Mitglieder?«
      »Nein, wir sind nicht aus Marseille, aber ich habe meinem Freund hier ein paar schöne Stunden versprochen.« Sie machte eine obszöne Geste mit den Fingern.
      Die Tür wurde geöffnet, und sie traten ein. Der Portier sah aus, als sei er in seinen besseren Tagen ein ganz guter Catcher gewesen, Mittelgewicht. Das Gewebe um seine Augen war vernarbt. Er betrachtete Anne-Marie mit Kennerblick und stieß einen Pfiff aus.
      »Sie könnte eine Bereicherung sein.«
      Das Foyer war in Tiefrot und Gold gehalten. Die beiden Mädchen an der Garderobe trugen elegante schwarze Kleider, und eine von ihnen näherte sich und nahm ihnen die Mäntel ab.
      »Ich hab ja gesagt, das Maison d'Or ist was Besonderes«, flüsterte Anne-Marie.
      In dem prunkvollen venezianischen Spiegel an der Wand erblickte Devlin einen jungen Mann, der aus einer kleinen Tür getreten war, die von der goldglänzenden Draperie am Eingang zum Clubraum fast verdeckt wurde. Er hatte schwarze, leicht gelockte Haare und war sehr attraktiv, was nur durch einen etwas verächtlichen Zug um die Augen abgeschwächt wurde. Seinem Blick schien nichts zu entgehen. Aus irgendeinem seltsamen Grund bildete sein gebrochenes Nasenbein keinen unangenehmen Widerspruch zu dem modischen dunkelblauen Flanellanzug von Yves Saint-Laurent. Er beobachtete sie einen Moment. Ohne die zwischen seinen Lippen hängende Gauloise aus dem Mund zu nehmen, trat er dann auf sie zu.
      »Monsieur«, sagte er zu Devlin. »Erlauben Sie?«
      Devlin hob lächelnd die Arme, und der junge Mann tastete ihn fachmännisch ab.
      »Was soll das?« fragte Anne-Marie ungehalten.
      »Psst«, sagte Devlin. »Kein Problem. Ich bin sauber.«
      »Nehmen Sie's bitte nicht persönlich«, sagte der junge Mann zuletzt befriedigt.
      »Schon gut«, sagte Devlin. »Ich kann Sie verstehen. Übri gens … Wir hätten gern Monsieur Savary gesprochen.«
      »Das geht leider nicht«, antwortete der junge Mann. »Monsi
    eur Savary ist nicht da. Aber ich könnte ihm etwas ausrichten.«
      »Ich glaube, wir müssen es ihm persönlich sagen«, erwiderte Devlin. »Sonst bekommt er es vielleicht in den falschen Hals. Es geht um seinen Vater.«
      Der Türsteher sagte: »Der spinnt wohl.«
      Der junge Mann brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen, sein Mund war immer noch zu jenem leichten Lächeln verzogen, aber seine Augen lächelten nicht mehr. »Sehr interessant, Monsieur.«
      »Ja, Sie

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