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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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könnte ebenso leicht schiefgehen.« Devlin trat neben sie. »Ich habe auf der Rückfahrt mit dem Kapitän geredet. Er sagte, diese Strömung, die sie Teufelsstrudel nennen, ist in manchen Nächten wie ein reißender Fluß.«
      »Was haben Sie Martin gesagt? Daß Sie ihm helfen wer den?«
      »Ich hatte kaum eine andere Wahl. Er hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt … Wenn ich nicht bis Donnerstagabend etwas ausklamüsert hätte, würde er es allein versuchen und sich die sechzehn Kilometer nach St. Denis treiben lassen.«
      »Unmöglich.« Sie schüttelte den Kopf. »Sie würden an Un terkühlung sterben. Übrigens, dieser Savary, ist das zufällig Jacques Savary, der Gangster?«
      »Ja. Er hat offenbar einen Sohn, Jean-Paul, der begeistert in die väterlichen Fußstapfen getreten ist. Ich soll so schnell wie möglich Kontakt mit ihm aufnehmen, in einem Nachtclub, der Maison d'Or heißt.«
      »Oh ja«, sagte sie. »Eins der berüchtigtsten Lokale von Mar seille. Ich würde gern zusehen, wie Sie da zurechtkommen. Lieber Liam, ich denke, mit Ihrem Französisch könnten Sie gut einen Dolmetscher gebrauchen.«
      Er runzelte die Stirn und legte ihr die Hand auf den Arm, als sie sich abwandte. »Sind Sie auch sicher? Wenn es schiefgeht und wenn bekannt wird, daß Sie in die Sache verwickelt sind, könnten Sie ebenfalls im Kittchen landen.«
      »Liam, lieber Liam.« Sie gab ihm einen zärtlichen Kuß. »So ein gerissener Kerl und gleichzeitig so ein Kind. Ich muß ihm einfach helfen, ich kann gar nicht anders.« Damit drehte sie sich um und ging ins Zimmer.

    Als Frank Barry und Jenny Crowther durch die Schilfwälder von Marsh End zum Bootssteg am Fluß gingen, regnete es wieder. Die beiden Boote dümpelten sanft im Wasser. Barry sprang diesmal auf Salters Boot, die Kathleen, und hievte den Koffer, den er mitgenommen hatte, über die Reling.
      Er ging in das blitzende Ruderhaus und durchsuchte es sorg fältig, ließ sich dabei auf alle viere nieder, bis er gefunden hatte, was er suchte. Unter dem Instrumentenbrett befand sich eine Klappe, hinter der die Bootselektrik war. Als er die Arre tiervorrichtung löste, öffnete sie sich an ihren Scharnieren.
      Er sagte zu Jenny: »Tu mir einen Gefallen und paß auf, ob
    Salter kommt, ja?«
      Er holte ein paar Gegenstände aus der Tasche, die er am Morgen im Haushaltswarenladen des nächsten Ortes gekauft hatte: einen Schraubenzieher, Schrauben, einen Spitzbohrer und eine flache Eisensäge. Außerdem hatte er noch einige Zwingen dabei, wie man sie benutzt, um Gegenstände an einer senkrechten Fläche festzuklemmen.
      Er bohrte die notwendigen Löcher in die Klappe und schraubte die Zwingen an. Dann machte er den Koffer auf, holte eine Maschinenpistole heraus, lud sie und klammerte sie fest. Anschließend lud er eine Smith & Wesson und befestigte sie unter der Sterling. Er hob die Klappe, und die Arretierung rastete ein.
      Jenny, die draußen im Regen stand und den Pfad im Auge behielt, hatte ab und zu ins Ruderhaus gesehen. »Wofür ist das alles?« fragte sie, und ihre Stimme klang auf einmal nicht mehr so wie früher – als wäre sie plötzlich ein anderer Mensch.
      »Ich nenne es ein As im Ärmel.«
      Er nahm die andere Sterling heraus und entfernte mit der Eisensäge schnell das Ende des Schlagbolzens, wobei er darauf achtete, daß er nicht zuviel absägte. Um sicherzugehen, feuerte er ein Magazin in die Luft. Dann tat er mit der anderen Smith & Wesson das gleiche.
      Er legte die Waffen wieder zu den Gaskanistern in den Kof fer und wandte sich zu Jenny, die ihn neugierig anstarrte. »Aber jetzt kann man nicht mehr damit schießen!«
      »Genau, Schatz.« Barry trat in den Regen hinaus und legte ihr einen Arm um die Taille. »Ich bin sehr gut organisiert. Ich muß immer wissen, woran ich bin.«
      Sie klammerte sich an ihn, ihr Gesicht glühte, und er küßte sie. »Ich mag Regen. Er macht mich lebendig wie sonst nichts. Was für ein herrlicher Tag!« Er lächelte auf sie hinunter. »Und da wir noch genug Zeit haben, schlage ich vor, wir fahren in

    dies Sündenbabel, nach Ravenglass, und du zeigst mir die Sehenswürdigkeiten.«

    Zwanzig Minuten später, acht Kilometer hinter Marsh End in Richtung Ravenglass, fuhr er plötzlich an den Straßenrand und bremste.
      »Warum hältst du?« sagte sie.
      »Da drüben, was ist das?«
      Er zeigte auf einen Kontrollturm und mehrere verfallene Hangars an einer von Gras und

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